Bei der St. Johanniskirche 5, 6
Bei der St. Johanniskirche 8/9, 10, 11
lung, die mittlere durch ein spätbarockes Ober-
licht geschmückt. Auf der schlicht gehaltenen
Rückseite sitzt über jedem Gebäudeteil eine
zweiachsige Dachgaube unter Satteldach. Der
Wohnungsgrundriss trotz nachträglicher Verän-
derungen gut ablesbar und einheitlich geglie-
dert durch eine Mittellängswand, unterbrochen
von der Durchgangsdiele. Den zugehörigen
Kellerraum überspannt firstparallel eine weite
Segmentbogentonne, wobei die südliche Trauf-
wand des Hauses Nr. 4 mit den vermauerten
Findlingen noch Bausubstanz des Vorgänger-
baus enthält. Den Fußboden belegen quadrati-
sche Platten aus rotem Sandstein. Zweiläufige
Treppen mit einem Geländer aus Brettbalustern
vor der Südwand (im mittleren Haus neue
Treppe im Norden) und im Obergeschoss ba-
rocke Zweifüllungstüren mit Viertelkreisaus-
nehmungen an den Ecken. Im ersten Geschoss
des von Zimmermeister Gudau abgebundenen,
zweilagigen Kehlbalkendachs, das ein stehen-
der Stuhl unterstützt, trennt eine Fachwerk-
wand im westlichen Bereich eine Räucher-
kammer ab.
Bei der St. Johanniskirche 5. Traufständiges
Wohnhaus in geschlossener Bauflucht, 1863
für den Schlachter Radel aufgeführt. Den
schlichten, zweigeschossigen Putzbau unter
Satteldach kennzeichnet eine symmetrische
Konzeption, die in der Hervorhebung der drei
mittleren der neun Stichbogenachsen durch
eine Horizontalverdachung Ausdruck findet.
Abweichend davon ist der Eingang mit dreistu-
figer Treppe außermittig nach rechts versetzt.
Der Fassade sind mit Sohlbank- und Gurtge-
sims, einer Laubwerkrahmung der Erdge-
schossfenster, den auf zierlichen Konsolen
ruhenden Überfangfriesen der Obergeschoss-
fenster und schließlich den Konsolen des
Traufgesimses feingliedrige Formen appliziert,
die sich stilistisch an den zeitaktuellen „Castle
style“ anlehnen, mit den Palmettenakroteren
der erdgeschossigen Fensterverdachung aber
auch noch klassizistischem Dekor verpflichtet
sind. Der zum Garten hin um einige Stufen ab-
gesenkte Flur nimmt im südlichen Bereich eine
zweiläufige Treppe mit Richtungswechsel auf,
deren Traljengeländer auf hohen Postamenten
ruht. Die erhaltenen Ausstattungselemente,
erwähnt seien neben Fenstern und Türen vor
allem der florale Stuckdekor in drei Räumen,
verleihen dem Gebäude ein hohes Maß an
Authentizität. Dazu trägt außerdem die sandhel-
le Farbigkeit mit punktuellen Goldhöhungen bei,
die dem anlässlich der Sanierung 2000/2001
erhobenen Farbbefund entspricht.
Garten grenzt an der Kalandstraße eine hohe
Backsteinmauer mit eingetieften Feldern ab.
Das backsteinsichtige Reihenhaus wurde zwi-
schen 1784 und 1787 nach einem Entwurf von
E. G. Sonnin in schlichten Formen des Früh-
klassizismus mit Wohnungen für den Haupt-
pastor (östlicher Teil), den Diakon (westlicher
Teil) und den Superintendenten (mittlerer Teil)
errichtet. Die formale Strenge der Fassade,
unterstützt durch die einheitliche Fläche des
Walmdachs, beruht auf der regelmäßigen
Reihung der gleich großen 27 Fensterachsen,
die zu den Horizontalen von niedrigem Sockel,
Bandgesims zwischen den Geschossen und
hölzernem Traufgesims in ausgewogenem Ver-
hältnis stehen. Die plastische Durchbildung
beschränkt sich auf eingetiefte Brüstungsfelder,
quaderimitierende Eck- sowie Türeinfassungen.
Die Fassade des Mittelteils heben zusätzlich
eine quaderimitierende Lisenengliederung und
ein rundbogiger Eingang hervor. Die in der
jeweiligen Mittelachse über zwei bzw. drei
Sandsteinstufen erschlossenen Eingänge verfü-
gen über zweiflügelige Türen mit Dreifeldertei-
Bei der St. Johanniskirche 6. Zweigeschossi-
ges Wohnhaus in Anlehnung zu Nr. 5 1866
anstelle der einige Jahre zuvor abgebrochenen
Vikariatshäuser des Klosters Reinfeld für den
Besitzer der Ratsmühle, H. C. Findorff, in pro-
minenter Ecklage errichtet. Das Satteldach
zunächst 1914 durch den Architekten Hans
Holthey an der Nord- und 1928 durch ein ver-
gleichbar groß dimensioniertes Zwerchhaus an
der Südseite verändert. Planverfasser des letzt-
genannten Umbaus, der den zweigeschossigen
Verandavorbau auf der Ostseite einschloss, war
Franz Krüger. Die geschlämmte, 2001 mit
neuen Fenstern instand gesetzte Fassade
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