bereits aber 1828 bis auf die Pfeiler abgebro-
chen und in der alten Form wiederhergestellt
wurde. 1997 wurde sie durch einen Neubau
ersetzt.
Bereits der früheste bekannte Vorgänger des
Kaufhauses, das 1302 archivalisch belegte und
mit seiner Bezeichnung eines der wichtigsten
mittelalterlichen Handelsgüter benennende He-
ringshaus - ein „novum theatrum“ wird 1336
genannt - dürfte jener Handelseinrichtung ent-
sprochen haben, für die ab der Mitte des 14.Jh.
allmählich die Bezeichnung „kophus“ üblich
wird. Außer dem aus den Hafenstädten des
Nord- und Ostseeraumes importierten Fisch
wurden hier unter der Oberaufsicht des Rates
Kupfer und Erze, des Weiteren Korn, Hopfen,
Butter, Käse sowie Fleisch gelagert und umge-
schlagen. Auf der Freifläche hinter dem Kauf-
haus lagerte 1455 Tonnenholz der Böttcher,
und 1465 wurde „achter dem kophuse“ die
Wohnung des „trumpers“ gebaut. Aufgrund
des steigenden Warenumschlags verlängerte
man 1574 das Kaufhaus und pflasterte den
dahinterliegenden Heringsplatz neu. Auf dem
Braun/Hogenberg'sehen Stich (um 1598) prä-
sentiert es sich als zweigeschossiger Bau mit
zwei niedrigeren nördlichen Anbauten. Zur
Entlastung des Kaufhauses existierte spätes-
tens 1622 auf dem Fischmarkt ein Fachwerk-
bau, der 1721 durch den Bau eines Nebenkauf-
hauses am Kran ersetzt wurde. Unter dem
Drängen der Spediteure entschloss sich die
Stadt schließlich für den Neubau eines Kauf-
hauses, mit dem man den Stadtbaumeister
Johann Philipp Haeseler 1739 beauftragte.
Nach dem Brand des Kaufhauses am
22.12.1959, den nur der Südabschnitt mit der
Hauptfassade überstanden hat (Kaufhaus-
straße 5), begleitete die westliche Straßenseite
der Neubau eines zumindest die alte Kubatur
aufgreifenden Feuerwehrgerätehauses mit
Wohnungen im ersten Obergeschoss (erbaut
1964-66, Umbau ab 2008). Auch auf der
gegenüberliegenden Ostseite steht unter der
Nr. 1 ein in drei giebelständige Kompartimente
unterteilter, viergeschossiger Ersatzbau mit
Backsteinverblendung, der an die Stelle eines
zweigeschossigen Dielenhauses mit Zwi-
schengeschoss und fünfteiligem Staffelgiebel
sowie des südlich folgenden, zweigeschossi-
gen Seitenflügels zu vier Achsen mit außermitti-
gem Windenerker trat. Dagegen werden die
Eckpositionen von den beiden Baudenkmalen
Kaufhausstraße 3 am Nordende und der
Traufseite des Gebäudes Lünertorstraße 21 am
Südende besetzt. Den historischen Bestand
ergänzt das um die Mitte des 19.Jh. aufge-
stockte Wohnhaus Nr. 2, das unter einem
Walmdach mit weit vorkragendem Mutulige-
sims eine purifizierte klassizistische Fassade zu
Kaufhausstraße, Lageplan, J. P. Haeseler, 1739 (StA Lg. P 17, H 1, BI. 14)
471
chen und in der alten Form wiederhergestellt
wurde. 1997 wurde sie durch einen Neubau
ersetzt.
Bereits der früheste bekannte Vorgänger des
Kaufhauses, das 1302 archivalisch belegte und
mit seiner Bezeichnung eines der wichtigsten
mittelalterlichen Handelsgüter benennende He-
ringshaus - ein „novum theatrum“ wird 1336
genannt - dürfte jener Handelseinrichtung ent-
sprochen haben, für die ab der Mitte des 14.Jh.
allmählich die Bezeichnung „kophus“ üblich
wird. Außer dem aus den Hafenstädten des
Nord- und Ostseeraumes importierten Fisch
wurden hier unter der Oberaufsicht des Rates
Kupfer und Erze, des Weiteren Korn, Hopfen,
Butter, Käse sowie Fleisch gelagert und umge-
schlagen. Auf der Freifläche hinter dem Kauf-
haus lagerte 1455 Tonnenholz der Böttcher,
und 1465 wurde „achter dem kophuse“ die
Wohnung des „trumpers“ gebaut. Aufgrund
des steigenden Warenumschlags verlängerte
man 1574 das Kaufhaus und pflasterte den
dahinterliegenden Heringsplatz neu. Auf dem
Braun/Hogenberg'sehen Stich (um 1598) prä-
sentiert es sich als zweigeschossiger Bau mit
zwei niedrigeren nördlichen Anbauten. Zur
Entlastung des Kaufhauses existierte spätes-
tens 1622 auf dem Fischmarkt ein Fachwerk-
bau, der 1721 durch den Bau eines Nebenkauf-
hauses am Kran ersetzt wurde. Unter dem
Drängen der Spediteure entschloss sich die
Stadt schließlich für den Neubau eines Kauf-
hauses, mit dem man den Stadtbaumeister
Johann Philipp Haeseler 1739 beauftragte.
Nach dem Brand des Kaufhauses am
22.12.1959, den nur der Südabschnitt mit der
Hauptfassade überstanden hat (Kaufhaus-
straße 5), begleitete die westliche Straßenseite
der Neubau eines zumindest die alte Kubatur
aufgreifenden Feuerwehrgerätehauses mit
Wohnungen im ersten Obergeschoss (erbaut
1964-66, Umbau ab 2008). Auch auf der
gegenüberliegenden Ostseite steht unter der
Nr. 1 ein in drei giebelständige Kompartimente
unterteilter, viergeschossiger Ersatzbau mit
Backsteinverblendung, der an die Stelle eines
zweigeschossigen Dielenhauses mit Zwi-
schengeschoss und fünfteiligem Staffelgiebel
sowie des südlich folgenden, zweigeschossi-
gen Seitenflügels zu vier Achsen mit außermitti-
gem Windenerker trat. Dagegen werden die
Eckpositionen von den beiden Baudenkmalen
Kaufhausstraße 3 am Nordende und der
Traufseite des Gebäudes Lünertorstraße 21 am
Südende besetzt. Den historischen Bestand
ergänzt das um die Mitte des 19.Jh. aufge-
stockte Wohnhaus Nr. 2, das unter einem
Walmdach mit weit vorkragendem Mutulige-
sims eine purifizierte klassizistische Fassade zu
Kaufhausstraße, Lageplan, J. P. Haeseler, 1739 (StA Lg. P 17, H 1, BI. 14)
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