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Weiss, Gerd [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 22,2): Landkreis Lüneburg — Braunschweig, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.44750#0086
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EMBSEN-OERZEN

Oerzen hatsich injüngsterZeitaufgrund der
Nähe zu Lüneburg und zur Bundesstraße
209 durch kleine Einfamilienhaussiedlun-
gen entlang der Ausfallstraßen erweitert. In
seiner von großflächigen Hofanlagen ge-
prägten Struktur im Bereich der Straße Im
Dorfe blieb der Ortskern relativ ungestört,
auch wenn die Bebauung bis auf wenige
Ausnahmen (Im Dorfe 13,1792; Am Mühlen-
weg 18,1832; Im Dorfe 14, Speicher, 2. Hälfte
17. Jh.) stärkeren Veränderungen unterwor-
fen war.


Embsen-Oerzen, Im Dorfe 13, 1792

Handorf, Hauptstraße, Holländerwindmühle,
1868/69


HANDORF (vgl. S. 134/35)

Bei Handorf handelt es sich um ein sehr
altes, bereits in vorgeschichtlicher Zeit be-
siedeltes Dorf in hoher Lage auf einer frühe-
ren Elbinsel am Rande der Elbmarsch. Erste
urkundliche Erwähnung 1068. Durch den Ort
zieht sich in Nord-Süd-Richtung die Bundes-
straße 404 a.
Der Ort hat sich als Haufendorf im Bereich
der Hauptstraße und der sich bogenförmig
östlich anlehnenden Bäckerstraße entwik-
kelt. Die beiden alten Fahrstraßen, die sich
an einigen Stellen platzartig erweitern und
wieder verengen, sind durch ein dichtes
Netz schmaler Verbindungswege zwischen
den einzelnen Hofanlagen miteinander ver-
flochten. Westlich der Hauptstraße sind die
Hofanlagen entlang dem Straßenverlauf
aufgereiht; nur im Bereich der Kirche weitet
sich die Bebauung aus (Pfarrwitwenhaus,
1639).
Eine Erweiterung Handorfs setzte Ende des
19. Jh. östlich der Bäckerstraße und nach
Süden entlang der sich gabelnden Haupt-

straße/Lüneburger Weg hauptsächlich mit
kleineren Massivbauten ein (Hauptstraße,
alte Nr. 95, um 1910). Westlich der Haupt-
straße entstand im Süden des Ortes nach
1945 ein Neubaugebiet mit Einfamilienhaus-
bebauung.
Die Wohn-, Wirtschaftsgebäude zeigen vor-
herrschend ein dem Flettdielenhaus ange-
nähertes Raumgefüge und sind in Zwei-
ständerbauweise errichtet. Sie gehen bis in
das Jahr 1764 zurück (Hauptstraße, alte Nr.
9); eine relativ große Zahl aus derl. Hälfte
des 19. Jh. hat sich mit Veränderungen erhal-
ten (wie Bäckerstraße, alte Nr. 4, 1820;
Hauptstraße, alte Nr. 26,1830). Das älteste
Wirtschaftsgebäude in eingehälster Anker-
balkenkonstruktion mit Verbretterung
stammt von 1665 (Hauptstraße, alte Nr. 25),
daneben finden sich Scheunen des 18. Jh.
(Bäckerstraße, alte Nr. 8; Hauptstraße, alte
Nr. 24).
Trotz neuerer Massivbauten treten diese
Gebäude zusammen mit den übrigen Fach-
werkbauten des 19. Jh. im Ortsbild prägend
hervor, für den im übrigen der Baumbestand

Handorf, Hauptstraße (alte Nr. 9), 1764


Embsen-Oerzen, Im Dorfe 14, Treppenspeicher,
2. Hälfte 17. Jh.


Handorf, Clues 1, Scheune, 1798


Handorf, Hauptstraße (alte Nr. 26), 1830


Handorf, Hauptstraße (alte Nr. 25),
Scheune, 1665


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