wurde; die Nebengebäude in Fachwerk
stammen überwiegend aus derl. Hälfte des
19. Jh.
RADBRUCH
Das Dorf Radbruch ist verhältnismäßig jun-
gen Ursprungs. Der Ort entwickelte sich aus
einem nicht erhaltenen Meierhof, dem Mitte
des 17. Jh. ein landesherrliches Gestüt an-
gegliedert wurde, in einem weitläufigen
Wald- und Bruchgelände. Nach der Verle-
gung des Gestüts in den Solling 1778 wurde
das Land zur Kultivierung mit 6 Vollhöfen
und 7 Kötnerstellen besetzt. Diese weit aus-
einandergezogene Streusiedlung wurde im
Laufe des 19. Jh. durch neue Ansiedlungen
entlang der Hauptstraße allmählich verdich-
tet. Nach 1945 entstand im nördlichen Be-
reich ein großes zusammenhängendes Neu-
baugebiet.
Die ältesten unmittelbar nach der Gestüts-
gründung 1779 errichteten Fachwerkbauten
in Zweiständerbauweise befinden sich an
der Einemhofer Straße (Nr. 23, 28) und Dorf-
mitte (Nr. 5). Neben dem Gasthaus Dorf-
mittel, einem Vierständerbau von 1808, sind
dies die gut erhaltenen Fachwerkbauten mit
einem ursprünglich an das Raumgefüge des
Flettdielenhauses angelehnten Grundriß.
Die sonstigen Fachwerkbauten sind ebenso
wie die Massivbauten um 1900 meist stärker
überbaut. Eine Ausnahme bildet das Wohn-
haus Schäfer-Ast-Straße Nr. 27, ein gut ge-
gliederter Backsteinbau mit reichem Zier-
fachwerk.
REHLINGEN
Der im Lopau-Tal gelegene Ort, dessen
Hofanlagen zu beiden Seiten des Flußlaufs
auseinandergezogen angeordnet sind, hat
durch zahlreiche Neubauten entlang der
vorhandenen Wegführungen eine städte-
bauliche Verdichtung erfahren. Ältere Fach-
werkbauten wurden durch Modernisie-
rungsmaßnahmen leider stark verändert.
REHLINGEN-BOCKUM
Der kleine Ort an der Einmündung des
Ehlbecks in die Lopau war bis in das 16. Jh.
Sitz einer Burg, dann bis 1785 herzogliches
Vorwerk. Von der Anlage hat sich nur die
Wassermühle in veränderter baulicher Ge-
stalt erhalten. Nach der Auflösung des Vor-
werks wurde die Gemarkung auf drei Voll-
höfe und einen Viertelhof aufgeteilt, die heu-
te z. T. nicht mehr bestehen. Die verbliebene
Bausubstanz ist jüngeren Datums oder
gestört.
REHLINGEN-DIERSBÜTTEL
Trotz größerer Veränderungen im einzelnen
schließen sich die im Kern häufig älteren
Bauten der vier Hofanlagen Diersbüttels
aufgrund ihrer bewahrten Proportionen zu
einem geschlossenen, in derZuordnung der
Höfe dem Zustand z. Zt. der Verkoppelung
entsprechenden Ortsbild zusammen.
Radbruch, Schäfer-Ast-Straße 27, um 1910
Oldendorf (Luhe)-Marxen am Berge, Nr. 3,
Treppenspeicher, Mitte 19. Jh.
Radbruch, Einemhofer Straße 23,1779
97
stammen überwiegend aus derl. Hälfte des
19. Jh.
RADBRUCH
Das Dorf Radbruch ist verhältnismäßig jun-
gen Ursprungs. Der Ort entwickelte sich aus
einem nicht erhaltenen Meierhof, dem Mitte
des 17. Jh. ein landesherrliches Gestüt an-
gegliedert wurde, in einem weitläufigen
Wald- und Bruchgelände. Nach der Verle-
gung des Gestüts in den Solling 1778 wurde
das Land zur Kultivierung mit 6 Vollhöfen
und 7 Kötnerstellen besetzt. Diese weit aus-
einandergezogene Streusiedlung wurde im
Laufe des 19. Jh. durch neue Ansiedlungen
entlang der Hauptstraße allmählich verdich-
tet. Nach 1945 entstand im nördlichen Be-
reich ein großes zusammenhängendes Neu-
baugebiet.
Die ältesten unmittelbar nach der Gestüts-
gründung 1779 errichteten Fachwerkbauten
in Zweiständerbauweise befinden sich an
der Einemhofer Straße (Nr. 23, 28) und Dorf-
mitte (Nr. 5). Neben dem Gasthaus Dorf-
mittel, einem Vierständerbau von 1808, sind
dies die gut erhaltenen Fachwerkbauten mit
einem ursprünglich an das Raumgefüge des
Flettdielenhauses angelehnten Grundriß.
Die sonstigen Fachwerkbauten sind ebenso
wie die Massivbauten um 1900 meist stärker
überbaut. Eine Ausnahme bildet das Wohn-
haus Schäfer-Ast-Straße Nr. 27, ein gut ge-
gliederter Backsteinbau mit reichem Zier-
fachwerk.
REHLINGEN
Der im Lopau-Tal gelegene Ort, dessen
Hofanlagen zu beiden Seiten des Flußlaufs
auseinandergezogen angeordnet sind, hat
durch zahlreiche Neubauten entlang der
vorhandenen Wegführungen eine städte-
bauliche Verdichtung erfahren. Ältere Fach-
werkbauten wurden durch Modernisie-
rungsmaßnahmen leider stark verändert.
REHLINGEN-BOCKUM
Der kleine Ort an der Einmündung des
Ehlbecks in die Lopau war bis in das 16. Jh.
Sitz einer Burg, dann bis 1785 herzogliches
Vorwerk. Von der Anlage hat sich nur die
Wassermühle in veränderter baulicher Ge-
stalt erhalten. Nach der Auflösung des Vor-
werks wurde die Gemarkung auf drei Voll-
höfe und einen Viertelhof aufgeteilt, die heu-
te z. T. nicht mehr bestehen. Die verbliebene
Bausubstanz ist jüngeren Datums oder
gestört.
REHLINGEN-DIERSBÜTTEL
Trotz größerer Veränderungen im einzelnen
schließen sich die im Kern häufig älteren
Bauten der vier Hofanlagen Diersbüttels
aufgrund ihrer bewahrten Proportionen zu
einem geschlossenen, in derZuordnung der
Höfe dem Zustand z. Zt. der Verkoppelung
entsprechenden Ortsbild zusammen.
Radbruch, Schäfer-Ast-Straße 27, um 1910
Oldendorf (Luhe)-Marxen am Berge, Nr. 3,
Treppenspeicher, Mitte 19. Jh.
Radbruch, Einemhofer Straße 23,1779
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