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Ahlden, Große Str. 47, Ende 19. Jh.


Ahlden, Querstr., Übersicht


Ahlden, Marktstr. 6, Wohnwirtschaftsgebäude, 1848


von Große Straße 10, deren niedriges Oberge-
schoss unter Walmdach hofseitig auf den
Deckenbalken weit vorkragt. Von Süden aus
sind daneben die großen, auf den breiteren
Grundstücken stehenden traufständigen Hof-
scheunen mit Querdurchfahrten von Nr. 12 und
14 erkennbar. Auf der Nordseite der Großen
Straße tritt die mit einem unter Mansarddach mit
Schleppgauben wohl um die Jahrhundertwende
errichtete Scheune hinter dem zum Gasthof um-
gebauten Wohnwirtschaftsgebäude von Nr. 21
vor. Diese zeigt einen kleinen Futterküchenan-
bau mit gleicher Dachform neben der Längsein-
fahrt. Daneben steht die gut erhaltene Scheune
mit mittigem Einfahrtstor unter Halbwalmdach
aus der Zeit um 1870 hinter Nr. 23. Rückseitig
auf Hof Nr. 20 liegt das unbewohnte traufstän-
dig direkt an der Querstraße stehende Altentei-
lerhaus, das nach dem Brand 1847 entstanden
ist. Durch die Querdurchfahrt erreicht man die
übrigen Nebengebäude, der schmalen, langge-
streckten Hofstelle. Es prägt im Zusammenhang
mit den benachbarten giebelständigen Stallge-
bäuden sowie der übrigen trauf- bzw. giebel-
ständigen Bebauung das abwechslungsreiche
Straßenbild der Querstraße. Hierzu trägt auch
der giebelständige Fachwerkbau auf hohem
Granitsockel bei, der laut Inschrift in einer Stein-
platte 1874 für die von Heinrich Hambrock ge-
gründete Armenstiftung errichtet worden ist. Der
giebelseitige Hauseingang von Querstraße 1
liegt heute ähnlich wie bei einem Wirtschaftsgie-
bel hinter einer Art Vorschauer zurück.
Die erste Siedlungserweiterung des Fleckens
Ahlden erfolgte Anfang des 18. Jh., als an Lüne-
burger Bürger, als sog. herrschaftliche Anbauer,
Grundstücke an der nördlichen Knickstraße und
am Brink sowie nordwestlich davon und von
1795 an südlich der Knickstraße vergeben
wurden. Aufgrund ihrer wirtschaftlich schlechten
Lage übten diese oft auch noch ein Handwerk
aus. Die damals entstandene unregelmäßige
dörfliche Parzellenstruktur um die platzartige Er-
weiterung am Brink ist seit der Verkopplung
1817/18 weitgehend erhalten geblieben, mit
Ausnahme der kleinen, hafenähnlichen Bucht,
um die sich die Höfe gruppierten. Die Bebauung
ist hier wie in der Knickstraße, die über die
Querstraße an die Große Straße angehängt ist
und auf langen Grundstücke der Großen Straße
nach Süden abschließt, stark verändert.
Die Kreuzung der Marktstraße, der westlichen
Verlängerung der Knickstraße, mit der Neuen
Straße und Schulstraße wird geprägt von vier
sich an den Ecken gegenüberstehenden trauf-
ständigen Fachwerkgebäuden, den Nrn. 3, 4, 5
und 6 sowie altem Baumbestand. Die ehemali-
gen Wohnwirtschaftsgebäude der Hofstellen Nr.
4, 6 auf der Südseite und das Wohnhaus Nr. 5
auf der Nordseite sind Nachfolgebauten der
1847 abgebrannten Erstbebauung aus der Zeit
um 1800, während das als Wohnhaus konzi-
pierte Fachwerkhaus Nr. 3, mit dem markanten
dreiachsigen Zwerchhaus vom Anfang dieses
Jahrhunderts, erstmalig um 1870 errichtet wor-
den ist. Nr. 6, von 1848, besitzt auf der östlichen
Giebelseite zum Hof hin einen intakten Wirt-
schaftsgiebel mit der symmetrischen Gliederung
eines Vierständerbaus, hohen Wandstreben und
mittigem Einfahrttor, während Nr. 4, das dem
Knick der abbiegenden Schulstraße folgt, eine
heute zugesetzte Querdurchfahrt aufweist.

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