sichtbaren (Decken-) Balkenköpfe auf der östli-
chen Traufseite.
Auf einer bereits im sog. „Ambtslagerbuch“ von
1667 verzeichneten Kotstelle, heute Vogteistra-
ße 14a, ist eine Hofbebauung des späten 19.Jh.
erhalten, mit einem traufständig errichteten
Wohnwirtschaftsgebäude, das auf dem Eck-
grundstück zur Hindenburgstraße ehemals hin-
ter breitem Vorgarten, heute hinter einem Neu-
bau, zurückliegt. Der ca. 1880 erbaute Vierstän-
derbau ist überwiegend mit einer zeitgenössi-
schen vertikalen Verbretterung versehen. Die
nördliche, ehemalige Schauseite wird von einem
den seitlichen Hauseingang betonenden
Zwerchhaus gekrönt. Möglicherweise deutet der
anstelle einer Einfahrt ausgeführte breite giebel-
seitige Eingang auf eine typische Nebener-
werbsstelle eines Handwerkers hin, deren
gleichzeitig errichtete Scheune sich südlich an-
schließt.
Das Wohnwirtschaftsgebäude auf der ebenfalls
früh erwähnten Hofstelle Scharnhorststraße 4,
die ursprünglich innerhalb der haufendorfartigen
Ansammlung von Hofstellen südlich der Kirche
lag, ist 1894 gleich nach dem zweiten großen
Brand in Fallingbostel als massiver Ziegelbau in
Anlehnung an einen Vierständerbau wiederer-
richtet worden. Er steht in seiner Aufteilung un-
verändert da, mit einem vom korbbogigen Ein-
fahrtstor sowie diversen Stalltüren geprägten
Wirtschaftsteil und einem Wohnteil mit schlich-
ten Ziersetzungen im Bereich der flachbogigen
Fenster- und Türöffnungen und im Trauf- und
Giebelbereich. Einen Baustil, der auf die traditio-
nelle Bauform zurückgreift, sich aber durch zeit-
genössische, „städtische“ Elemente vom her-
kömmlichen absetzt, zeigt auch das 1908 er-
richtete große Wohnwirtschaftsgebäude des
Hofes Düshorner Straße 5, dessen straßenseiti-
ge Schaufront von einem breiten, vierachsigen
Zwerchgiebel mit hölzernem verziertem Giebel-
gespärre über dem Eingangsbereich beherrscht
wird.
Im Zuge des nach der französischen Besetzung
einsetzenden Baubooms sind in Fallingbostel
insbesondere entlang der neuen Erschließungs-
straßen von 1825/30 an bis gegen Ende des
Fallingbostel, Hindenburgstr. 10, Wohnwirtschaftsgebäude, 2. Hälfte 19.Jh.
19.Jh. - neben städtischen Mehrfamilienhäu-
sern für zwei bis drei Familien - verstärkt kleine
Nebenerwerbsstellen für Handwerker oder spä-
ter auch für Arbeiter der benachbarten Industrie-
betriebe (wie in Bomlitz) entstanden. Die Ver-
kopplungspläne von 1846/47 berücksichtigen
u.a. bereits die kleinen Hofstellen an der in die
Vogteistraße mündenden Hindenburgstraße,
Nrn. 8,10,11,12,14. Das Straßenbild wird ge-
prägt von kleinen Wohnwirtschaftsgebäuden,
die, entsprechend ihrer Nutzung, in der Art klei-
ner Vierständerbauten errichtet wurden. Ihre
Wirtschaftsteile sind heute jedoch oftmals zum
Wohnen ausgebaut worden. Sie stehen meist
hinter schmalen Vorgärten zu beiden Seiten der
etwa zeitgleich aus behauenen Feldsteinen dia-
gonal gepflasterten und von großen Laubbäu-
men gegliederten Straße und bilden mit dieser
ein einheitliches Ensemble, welches ein typi-
sches Straßenbild aus der 2. Hälfte des 19.Jh.
widerspiegelt.
Die teilweise nachträglich verputzten (Nr. 14)
oder im Zuge einer Erweiterung zusätzlich mit
massiven Giebelwänden (Nr. 10 mit korbbogi-
gem, inzwischen weitgehend zugesetzten Ein-
fahrtstor) errichteten Fachwerkgebäude unter
Halb- bzw. Krüppelwalmdach sind wahrschein-
lich schon in der 1. Hälfte des 19.Jh. erbaut
worden. Unter den überwiegend schlichten Ge-
bäuden fällt auf der östlichen Straßenseite Nr.
11 durch seine nachträglich, wohl im späten
19. Jh. angebrachte, qualitätvolle Holzverscha-
lung auf, die neben den profilierten Fensterver-
dachungen einen zeitgenössischen Hausein-
gang mit Oberlicht und profilierter Holzrahmung
aufweist.
Die etwas später erbauten, sog. Landarbeiter-
häuser stehen ebenfalls traufständig in Straßen-
flucht, sind aber überwiegend ohne Wirtschafts-
teil errichtet worden - wie die eingeschossigen
Bauten an der Walsroder Straße westlich des
Zentrums. Ihre asymmetrischen Fassaden las-
sen eine jeweils ähnliche Grundrissaufteilung zu
beiden Seiten der durchgehenden Eingangszo-
ne erkennen, mit straßenseitigen Wohn- und
Schlafräumen sowie rückseitigem Küchenbe-
reich am Ausgang zu den Nebentrakten. Bei-
Fallingbostel, Hindenburgstr. 11. ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 2. Hälfte 19.Jh.
Fallingbostel, Hindenburgstr. 11
188
chen Traufseite.
Auf einer bereits im sog. „Ambtslagerbuch“ von
1667 verzeichneten Kotstelle, heute Vogteistra-
ße 14a, ist eine Hofbebauung des späten 19.Jh.
erhalten, mit einem traufständig errichteten
Wohnwirtschaftsgebäude, das auf dem Eck-
grundstück zur Hindenburgstraße ehemals hin-
ter breitem Vorgarten, heute hinter einem Neu-
bau, zurückliegt. Der ca. 1880 erbaute Vierstän-
derbau ist überwiegend mit einer zeitgenössi-
schen vertikalen Verbretterung versehen. Die
nördliche, ehemalige Schauseite wird von einem
den seitlichen Hauseingang betonenden
Zwerchhaus gekrönt. Möglicherweise deutet der
anstelle einer Einfahrt ausgeführte breite giebel-
seitige Eingang auf eine typische Nebener-
werbsstelle eines Handwerkers hin, deren
gleichzeitig errichtete Scheune sich südlich an-
schließt.
Das Wohnwirtschaftsgebäude auf der ebenfalls
früh erwähnten Hofstelle Scharnhorststraße 4,
die ursprünglich innerhalb der haufendorfartigen
Ansammlung von Hofstellen südlich der Kirche
lag, ist 1894 gleich nach dem zweiten großen
Brand in Fallingbostel als massiver Ziegelbau in
Anlehnung an einen Vierständerbau wiederer-
richtet worden. Er steht in seiner Aufteilung un-
verändert da, mit einem vom korbbogigen Ein-
fahrtstor sowie diversen Stalltüren geprägten
Wirtschaftsteil und einem Wohnteil mit schlich-
ten Ziersetzungen im Bereich der flachbogigen
Fenster- und Türöffnungen und im Trauf- und
Giebelbereich. Einen Baustil, der auf die traditio-
nelle Bauform zurückgreift, sich aber durch zeit-
genössische, „städtische“ Elemente vom her-
kömmlichen absetzt, zeigt auch das 1908 er-
richtete große Wohnwirtschaftsgebäude des
Hofes Düshorner Straße 5, dessen straßenseiti-
ge Schaufront von einem breiten, vierachsigen
Zwerchgiebel mit hölzernem verziertem Giebel-
gespärre über dem Eingangsbereich beherrscht
wird.
Im Zuge des nach der französischen Besetzung
einsetzenden Baubooms sind in Fallingbostel
insbesondere entlang der neuen Erschließungs-
straßen von 1825/30 an bis gegen Ende des
Fallingbostel, Hindenburgstr. 10, Wohnwirtschaftsgebäude, 2. Hälfte 19.Jh.
19.Jh. - neben städtischen Mehrfamilienhäu-
sern für zwei bis drei Familien - verstärkt kleine
Nebenerwerbsstellen für Handwerker oder spä-
ter auch für Arbeiter der benachbarten Industrie-
betriebe (wie in Bomlitz) entstanden. Die Ver-
kopplungspläne von 1846/47 berücksichtigen
u.a. bereits die kleinen Hofstellen an der in die
Vogteistraße mündenden Hindenburgstraße,
Nrn. 8,10,11,12,14. Das Straßenbild wird ge-
prägt von kleinen Wohnwirtschaftsgebäuden,
die, entsprechend ihrer Nutzung, in der Art klei-
ner Vierständerbauten errichtet wurden. Ihre
Wirtschaftsteile sind heute jedoch oftmals zum
Wohnen ausgebaut worden. Sie stehen meist
hinter schmalen Vorgärten zu beiden Seiten der
etwa zeitgleich aus behauenen Feldsteinen dia-
gonal gepflasterten und von großen Laubbäu-
men gegliederten Straße und bilden mit dieser
ein einheitliches Ensemble, welches ein typi-
sches Straßenbild aus der 2. Hälfte des 19.Jh.
widerspiegelt.
Die teilweise nachträglich verputzten (Nr. 14)
oder im Zuge einer Erweiterung zusätzlich mit
massiven Giebelwänden (Nr. 10 mit korbbogi-
gem, inzwischen weitgehend zugesetzten Ein-
fahrtstor) errichteten Fachwerkgebäude unter
Halb- bzw. Krüppelwalmdach sind wahrschein-
lich schon in der 1. Hälfte des 19.Jh. erbaut
worden. Unter den überwiegend schlichten Ge-
bäuden fällt auf der östlichen Straßenseite Nr.
11 durch seine nachträglich, wohl im späten
19. Jh. angebrachte, qualitätvolle Holzverscha-
lung auf, die neben den profilierten Fensterver-
dachungen einen zeitgenössischen Hausein-
gang mit Oberlicht und profilierter Holzrahmung
aufweist.
Die etwas später erbauten, sog. Landarbeiter-
häuser stehen ebenfalls traufständig in Straßen-
flucht, sind aber überwiegend ohne Wirtschafts-
teil errichtet worden - wie die eingeschossigen
Bauten an der Walsroder Straße westlich des
Zentrums. Ihre asymmetrischen Fassaden las-
sen eine jeweils ähnliche Grundrissaufteilung zu
beiden Seiten der durchgehenden Eingangszo-
ne erkennen, mit straßenseitigen Wohn- und
Schlafräumen sowie rückseitigem Küchenbe-
reich am Ausgang zu den Nebentrakten. Bei-
Fallingbostel, Hindenburgstr. 11. ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 2. Hälfte 19.Jh.
Fallingbostel, Hindenburgstr. 11
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