freier landtagsfähiger Hof“ bezeichnet wurde,
verweisen nur noch Spuren nahe der Böhme an
der Straße Großer Hof. Nach der Familie von
Jettebruch hat seit dem 16.Jh. bis ins 19.Jh.
hinein die Familie von der Wense von hier aus
die Geschicke des Ortes bestimmt.
Noch im 17.Jh. gehörte auch die zu Beginn der
Straße, von der Böhme abgewandt liegende,
kleine ehemalige Kotstelle Großer Hof 2 dem
ehemaligen Gutshof an. Die heutigen Gebäude,
die hinter einem von altem Baumbestand be-
herrschten und von einem Staketenzaun umge-
benen Gartenfläche zurückliegen, sind etwa
zeitgleich um 1850 von einem Tischler errichtet
worden. Das traufseitig von schmalen Zwerch-
häusern symmetrisch gegliederte, eingeschossi-
ge Wohnhaus in Fachwerkbauweise weist evtl,
erst seit den um 1920 erfolgten Umbauten eine
vertikale, von Zierformen unterbrochene Holz-
verkleidung auf. Das einheitlich wirkende Er-
scheinungsbild wird durch die teilweise erhalte-
nen, zeitgenössischen Fenster und Haustüren
verstärkt sowie durch die ebenfalls vertikal ver-
bretterte Stall-Scheune, die sich mit hofseitigem
Dachhäuschen und Ladeluke rechtwinklig an-
schließt.
Im Bereich der früheren Gutsländereien ist auf
einer alten Parzelle weiter östlich mit Marktstra-
ße 6 ein kleiner, vollständig verbohlter Treppen-
speicher erhalten. Er steht heute inmitten von
neuerer Wohnbebauung, die bis zu den östlich
vorbeiführenden Bahngleisen reicht. Laut In-
schrift in einem der beiden Sturzbalken über
den Eingangstüren ist er 1767 oder 1797 (mög-
licherweise an anderer Stelle) erbaut und hierher
transloziert worden. Sein giebelseitig auf profi-
lierten Kopfbändern vorkragendes Dachge-
schoss wird von einer schmalen Treppe mit
Podest erreicht.
Südwestlich vom Großen Hof und nahezu am
Südrand der 1780 verzeichneten Haufensied-
lung ragt der hochwasserfreie, von altem Baum-
bestand gesäumte Kirchhügel als eine langge-
streckte Insel (Prallhang) aus den umgebenden,
niedrig gelegenen Parkanlagen zwischen den
Böhmeschleifen und dem Forellenbach heraus
und grenzt im Osten an die Hauptgeschäftsstra-
Dorfmark, Hauptstr., ev. Kirche
Dorfmark, ev. Kirche, Innenraum nach Osten
ße Dorfmarks, die Hauptstraße. Die Kirche liegt
inmitten der in Ost-West-Richtung ausgedehn-
ten ehemaligen Friedhofsflächen mit altem
Baumbewuchs, deren verbliebene Grab- und
Gedenksteine heute die Grünflächen des Bür-
gerparks akzentuieren. In dem wohl ältesten,
westlichen Friedhofsbereich sind seit 1863 eine
Reihe von Familiengräber mit teilweise schmie-
deeiserner Einfriedung angelegt worden, wäh-
rend im mittleren und östlichen Bereich verein-
zelte, aufwendig gearbeitete Grabsteine und
Kreuze von 1870-1940 aus der Rasenfläche
herausragen. 1913 und 1919 sind Gedenkstei-
ne zur Erinnerung an die Kriege des 19. und
20.Jh. aufgestellt worden, wie die aus Feldstei-
nen errichtete Halbrund-Anlage am östlichen
Eingang zum Bürgerpark.
Zur Vervollständigung der ab 1907 auf Lände-
reien des alten Gutshofes weiter nördlich neu
angelegten Friedhofsflächen ist 1911 eine Ka-
pelle am Friedhof (Rennbahn) erbaut worden.
Der eingeschossige, auf einem langgezogenen,
oktogonalen Grundriss aufgebaute verputzte
Massivbau liegt im zentralen Wegekreuz des
Dorfmark, ev. Kirche, Altar, 15.Jh.
Dorfmark, ev. Kirche, Taufe, 1465
192
verweisen nur noch Spuren nahe der Böhme an
der Straße Großer Hof. Nach der Familie von
Jettebruch hat seit dem 16.Jh. bis ins 19.Jh.
hinein die Familie von der Wense von hier aus
die Geschicke des Ortes bestimmt.
Noch im 17.Jh. gehörte auch die zu Beginn der
Straße, von der Böhme abgewandt liegende,
kleine ehemalige Kotstelle Großer Hof 2 dem
ehemaligen Gutshof an. Die heutigen Gebäude,
die hinter einem von altem Baumbestand be-
herrschten und von einem Staketenzaun umge-
benen Gartenfläche zurückliegen, sind etwa
zeitgleich um 1850 von einem Tischler errichtet
worden. Das traufseitig von schmalen Zwerch-
häusern symmetrisch gegliederte, eingeschossi-
ge Wohnhaus in Fachwerkbauweise weist evtl,
erst seit den um 1920 erfolgten Umbauten eine
vertikale, von Zierformen unterbrochene Holz-
verkleidung auf. Das einheitlich wirkende Er-
scheinungsbild wird durch die teilweise erhalte-
nen, zeitgenössischen Fenster und Haustüren
verstärkt sowie durch die ebenfalls vertikal ver-
bretterte Stall-Scheune, die sich mit hofseitigem
Dachhäuschen und Ladeluke rechtwinklig an-
schließt.
Im Bereich der früheren Gutsländereien ist auf
einer alten Parzelle weiter östlich mit Marktstra-
ße 6 ein kleiner, vollständig verbohlter Treppen-
speicher erhalten. Er steht heute inmitten von
neuerer Wohnbebauung, die bis zu den östlich
vorbeiführenden Bahngleisen reicht. Laut In-
schrift in einem der beiden Sturzbalken über
den Eingangstüren ist er 1767 oder 1797 (mög-
licherweise an anderer Stelle) erbaut und hierher
transloziert worden. Sein giebelseitig auf profi-
lierten Kopfbändern vorkragendes Dachge-
schoss wird von einer schmalen Treppe mit
Podest erreicht.
Südwestlich vom Großen Hof und nahezu am
Südrand der 1780 verzeichneten Haufensied-
lung ragt der hochwasserfreie, von altem Baum-
bestand gesäumte Kirchhügel als eine langge-
streckte Insel (Prallhang) aus den umgebenden,
niedrig gelegenen Parkanlagen zwischen den
Böhmeschleifen und dem Forellenbach heraus
und grenzt im Osten an die Hauptgeschäftsstra-
Dorfmark, Hauptstr., ev. Kirche
Dorfmark, ev. Kirche, Innenraum nach Osten
ße Dorfmarks, die Hauptstraße. Die Kirche liegt
inmitten der in Ost-West-Richtung ausgedehn-
ten ehemaligen Friedhofsflächen mit altem
Baumbewuchs, deren verbliebene Grab- und
Gedenksteine heute die Grünflächen des Bür-
gerparks akzentuieren. In dem wohl ältesten,
westlichen Friedhofsbereich sind seit 1863 eine
Reihe von Familiengräber mit teilweise schmie-
deeiserner Einfriedung angelegt worden, wäh-
rend im mittleren und östlichen Bereich verein-
zelte, aufwendig gearbeitete Grabsteine und
Kreuze von 1870-1940 aus der Rasenfläche
herausragen. 1913 und 1919 sind Gedenkstei-
ne zur Erinnerung an die Kriege des 19. und
20.Jh. aufgestellt worden, wie die aus Feldstei-
nen errichtete Halbrund-Anlage am östlichen
Eingang zum Bürgerpark.
Zur Vervollständigung der ab 1907 auf Lände-
reien des alten Gutshofes weiter nördlich neu
angelegten Friedhofsflächen ist 1911 eine Ka-
pelle am Friedhof (Rennbahn) erbaut worden.
Der eingeschossige, auf einem langgezogenen,
oktogonalen Grundriss aufgebaute verputzte
Massivbau liegt im zentralen Wegekreuz des
Dorfmark, ev. Kirche, Altar, 15.Jh.
Dorfmark, ev. Kirche, Taufe, 1465
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