zungen im Bereich der Fenster- und Türstürze
auf gleiche Art sparsam geschmückt. Die überall
angebrachten Lamellen-Fensterläden sowie
einheitlich gestaltete, giebelseitige Hauseingän-
ge mit schön gearbeiteten hölzernen Haustüren
und seitlichen Fenstern betonten den einheit-
lichen Siedlungscharakter.
Nachdem der Truppenübungsplatz nach dem
Krieg zunächst von den britischen Streitkräften
genutzt worden war, wurde er 1958 als NATO-
Schießplatz der Bundeswehr überstellt. In der
dadurch wieder auflebenden Garnisonsstadt
Munster waren erneut Unterkünfte und Folge-
einrichtungen für die Soldaten sowie großflächi-
ge Wohnsiedlungen für die schnell anwachsen-
de Zahl der Angehörigen notwendig, weil sich
die Einwohnerzahl bis 1968 verdoppelte. Die
seit dieser Zeit dicht bebauten südwestlichen
Siedlungsteile prägt auch heute noch die 1958
erbaute Militärkirche St. Stephanus mit ihrem
hohen, spitzen, an die historischen Kirchturmdä-
cher des Ortes erinnernden kupfernen Pyrami-
dendach.
In Munster waren aber auch schon im späten
19.Jh. bzw. um die Jahrhundertwende, auch
aufgrund des Truppenübungsplatzes, eine
große Anzahl von Gasthöfen und Hotelunter-
künften entstanden. Trotz einer Einengung des
Stadtgebietes auf einen schmalen Korridor
zwischen den Sperrgebieten der beiden Trup-
penübungsplätze und den damit verbundenen
Belastungen und Gefahren, lässt die naturräum-
lich hervorragende Lage der Stadt zwischen den
Naturparks Lüneburger Heide und Südheide
eine Zukunft auch als Fremdenverkehrsort
erwarten.
Heute beherrscht das flachgedeckte, zweige-
schossige Eckgebäude des Hotels „Deutsches
Haus“ die wichtigste Straßenkreuzung im
Zentrum der Stadt, Friedrich-Heinrich-Platz 1.
Es steht am westlichen Auftakt zu der seit 1988
in eine Fußgängerzone umgewandelten
Wilhelm-Bockelmann-Straße. Das um 1905 auf
einer früheren Hofstelle erbaute Hotel ist anstelle
eines alten Gasthauses entstanden, das bereits
um Saalanbauten erweitert worden war. Im
Vordergrund des Gebäudes steht das in phan-
tasievollem Zierfachwerk errichtete Oberge-
schoss mit einem auf Kragbalken ausladenden
flachen Dach, das auf einem massiven, verputz-
ten Untergeschoss aufsitzt. Die Schaufront des
insgesamt kastenartigen Gebäudes erlangt
durch den mittigen Frontispiz mit hölzernem
Vorgespärre oberhalb des vorspringenden
Erkers Symmetrie.
Die historische ländliche Bebauung im zentralen
Siedlungsbereich am Oertzeübergang ist bis auf
wenige Ausnahmen vollkommen verändert
worden. Der Grund hierfür ist u.a. auf die
speziellen Anforderungen an eine Garnisons-
stadt mit verstärkten Aufgaben bezüglich der
Versorgung, der Freizeitgestaltung etc. einer
zusätzlichen Einwohnerschaft zurückzuführen.
Die alten und inzwischen landlos gewordenen
Hofanlagen wurden abgebrochen oder in Teilen
zu Gasthöfen oder Geschäftshäusern umge-
baut. Schon im 18. und 19.Jh. hatten u.a. Brän-
de sowie die Umsiedlungen einiger der ehemals
fünf Voll- und sechs sog. Viertelhöfe aus dem
wohl ursprünglich niedrigen Siedlungsbereich in
der Flussaue in höhere Bereiche große Verände-
rungen des Ortsbildes mit sich gebracht. In den
Jahren 1983-86 ist die Innenstadt vollständig
umgestaltet worden, einschließlich der Schaf-
fung einer Fußgängerzone in der Wilhelm-
Bockelmann-Straße, deren Funktion für den
Durchgangsverkehr seitdem von der Danziger
Straße im Süden übernommen wird.
Eines der wenigen erhaltenen historischen
Wohnwirtschaftsgebäude steht auf dem sog.
„Ollershof“, Kirchgarten 2. Diese Hofanlage im
Zentrum von Munster mit ihren teilweise translo-
zierten Nebengebäuden ist zur Erinnerung an
das ursprüngliche Bauerndorf als Heimathof
ausgebaut und eingerichtet worden. Die typi-
schen Baulichkeiten zeigen neben ihren
Konstruktionsmerkmalen auch die wirtschaft-
lichen Grundlagen der jahrhundertealten Heide-
gehöfte auf, wie insbesondere die Bienen- und
Schafzucht. Die Viertelhofstelle, bereits 1526 in
einer Lehnsurkunde erwähnt, ist ehemals
sicherlich zusammen mit drei benachbarten
Stellen aus dem Grundbesitz eines Vollhofes
hervorgegangen. Ihr traufständig an der kleinen,
zur Kirche führenden Straße stehendes Zwei-
ständer-Hallenhaus wird heute noch von einer
mächtigen Hofeiche überschattet. Es ist 1789
errichtet worden und zeigt seit einer behutsa-
men Renovierung 1982 wieder ein reetgedeck-
tes Halbwalmdach, aber auch zusätzliche
Fenstereinbauten. Der symmetrisch aufgeteilte
Wirtschaftsgiebel mit dem mittigen Einfahrtstor
wird von den hohen Fußstreben vor den heute
vermauerten Kübbungen charakterisiert.
Die historische Wassermühle (Lüneburger Stra-
ße 5) bildet auch heute noch zusammen mit
dem Mühlenstau und der östlichen Wasserfüh-
rung eines der wenigen denkmalwerten Ensem-
bles des Ortes. Sie liegt an dem Übergang der
alten Landstraße, heute Lüneburger Straße,
über die Oertze. Das bestehende Gebäude
dieser bereits 1556 urkundlich erwähnten Mühle
ist wohl erst zu Anfang des 19.Jh. errichtet
worden. Es zeigt ein auf Ziegelsockel errichtetes
schlichtes Unterrähmgefüge mit großmaschi-
gen, quadratischen Gefachen unter hohem Drei-
viertelwalmdach, das teilweise noch von den
gefachhohen Eckfußstreben gestützt wird. Das
Gebäude ist 1988 im Zusammenhang mit einer
Landesausstellung einschließlich des im Inneren
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auf gleiche Art sparsam geschmückt. Die überall
angebrachten Lamellen-Fensterläden sowie
einheitlich gestaltete, giebelseitige Hauseingän-
ge mit schön gearbeiteten hölzernen Haustüren
und seitlichen Fenstern betonten den einheit-
lichen Siedlungscharakter.
Nachdem der Truppenübungsplatz nach dem
Krieg zunächst von den britischen Streitkräften
genutzt worden war, wurde er 1958 als NATO-
Schießplatz der Bundeswehr überstellt. In der
dadurch wieder auflebenden Garnisonsstadt
Munster waren erneut Unterkünfte und Folge-
einrichtungen für die Soldaten sowie großflächi-
ge Wohnsiedlungen für die schnell anwachsen-
de Zahl der Angehörigen notwendig, weil sich
die Einwohnerzahl bis 1968 verdoppelte. Die
seit dieser Zeit dicht bebauten südwestlichen
Siedlungsteile prägt auch heute noch die 1958
erbaute Militärkirche St. Stephanus mit ihrem
hohen, spitzen, an die historischen Kirchturmdä-
cher des Ortes erinnernden kupfernen Pyrami-
dendach.
In Munster waren aber auch schon im späten
19.Jh. bzw. um die Jahrhundertwende, auch
aufgrund des Truppenübungsplatzes, eine
große Anzahl von Gasthöfen und Hotelunter-
künften entstanden. Trotz einer Einengung des
Stadtgebietes auf einen schmalen Korridor
zwischen den Sperrgebieten der beiden Trup-
penübungsplätze und den damit verbundenen
Belastungen und Gefahren, lässt die naturräum-
lich hervorragende Lage der Stadt zwischen den
Naturparks Lüneburger Heide und Südheide
eine Zukunft auch als Fremdenverkehrsort
erwarten.
Heute beherrscht das flachgedeckte, zweige-
schossige Eckgebäude des Hotels „Deutsches
Haus“ die wichtigste Straßenkreuzung im
Zentrum der Stadt, Friedrich-Heinrich-Platz 1.
Es steht am westlichen Auftakt zu der seit 1988
in eine Fußgängerzone umgewandelten
Wilhelm-Bockelmann-Straße. Das um 1905 auf
einer früheren Hofstelle erbaute Hotel ist anstelle
eines alten Gasthauses entstanden, das bereits
um Saalanbauten erweitert worden war. Im
Vordergrund des Gebäudes steht das in phan-
tasievollem Zierfachwerk errichtete Oberge-
schoss mit einem auf Kragbalken ausladenden
flachen Dach, das auf einem massiven, verputz-
ten Untergeschoss aufsitzt. Die Schaufront des
insgesamt kastenartigen Gebäudes erlangt
durch den mittigen Frontispiz mit hölzernem
Vorgespärre oberhalb des vorspringenden
Erkers Symmetrie.
Die historische ländliche Bebauung im zentralen
Siedlungsbereich am Oertzeübergang ist bis auf
wenige Ausnahmen vollkommen verändert
worden. Der Grund hierfür ist u.a. auf die
speziellen Anforderungen an eine Garnisons-
stadt mit verstärkten Aufgaben bezüglich der
Versorgung, der Freizeitgestaltung etc. einer
zusätzlichen Einwohnerschaft zurückzuführen.
Die alten und inzwischen landlos gewordenen
Hofanlagen wurden abgebrochen oder in Teilen
zu Gasthöfen oder Geschäftshäusern umge-
baut. Schon im 18. und 19.Jh. hatten u.a. Brän-
de sowie die Umsiedlungen einiger der ehemals
fünf Voll- und sechs sog. Viertelhöfe aus dem
wohl ursprünglich niedrigen Siedlungsbereich in
der Flussaue in höhere Bereiche große Verände-
rungen des Ortsbildes mit sich gebracht. In den
Jahren 1983-86 ist die Innenstadt vollständig
umgestaltet worden, einschließlich der Schaf-
fung einer Fußgängerzone in der Wilhelm-
Bockelmann-Straße, deren Funktion für den
Durchgangsverkehr seitdem von der Danziger
Straße im Süden übernommen wird.
Eines der wenigen erhaltenen historischen
Wohnwirtschaftsgebäude steht auf dem sog.
„Ollershof“, Kirchgarten 2. Diese Hofanlage im
Zentrum von Munster mit ihren teilweise translo-
zierten Nebengebäuden ist zur Erinnerung an
das ursprüngliche Bauerndorf als Heimathof
ausgebaut und eingerichtet worden. Die typi-
schen Baulichkeiten zeigen neben ihren
Konstruktionsmerkmalen auch die wirtschaft-
lichen Grundlagen der jahrhundertealten Heide-
gehöfte auf, wie insbesondere die Bienen- und
Schafzucht. Die Viertelhofstelle, bereits 1526 in
einer Lehnsurkunde erwähnt, ist ehemals
sicherlich zusammen mit drei benachbarten
Stellen aus dem Grundbesitz eines Vollhofes
hervorgegangen. Ihr traufständig an der kleinen,
zur Kirche führenden Straße stehendes Zwei-
ständer-Hallenhaus wird heute noch von einer
mächtigen Hofeiche überschattet. Es ist 1789
errichtet worden und zeigt seit einer behutsa-
men Renovierung 1982 wieder ein reetgedeck-
tes Halbwalmdach, aber auch zusätzliche
Fenstereinbauten. Der symmetrisch aufgeteilte
Wirtschaftsgiebel mit dem mittigen Einfahrtstor
wird von den hohen Fußstreben vor den heute
vermauerten Kübbungen charakterisiert.
Die historische Wassermühle (Lüneburger Stra-
ße 5) bildet auch heute noch zusammen mit
dem Mühlenstau und der östlichen Wasserfüh-
rung eines der wenigen denkmalwerten Ensem-
bles des Ortes. Sie liegt an dem Übergang der
alten Landstraße, heute Lüneburger Straße,
über die Oertze. Das bestehende Gebäude
dieser bereits 1556 urkundlich erwähnten Mühle
ist wohl erst zu Anfang des 19.Jh. errichtet
worden. Es zeigt ein auf Ziegelsockel errichtetes
schlichtes Unterrähmgefüge mit großmaschi-
gen, quadratischen Gefachen unter hohem Drei-
viertelwalmdach, das teilweise noch von den
gefachhohen Eckfußstreben gestützt wird. Das
Gebäude ist 1988 im Zusammenhang mit einer
Landesausstellung einschließlich des im Inneren
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