1911/12 erfolgten Neubau der Orgel durch die
Hannoversche Firma Furtwängler und Hammer
ist ihr schlichtes Gehäuse von 1827 wiederver-
wendet worden.
Die Kirche liegt zusammen mit dem 1797 erbau-
ten früheren Küsterhaus, einem Wohnwirt-
schaftsgebäude, inmitten des Dorfes am Wege-
kreuz historisch bedeutender Verbindungsstra-
ßen auf einer Anhöhe oberhalb einer Stützmauer
aus Bruchsteinmauerwerk (Kirchweg 4). Das
langgestreckte Vierständer-Hallenhaus unter
Halbwalmdach ist auf einem hohen Bruchstein-
sockel mit Teilunterkellerung errichtet worden.
Lediglich einzelne nachträgliche Fenstereinbau-
ten stören das aus fast quadratischen Gefachen
bestehende gleichmäßige Fachwerkgerüst mit
den geschosshohen Eckständern und einem
kirchenseitigen, zeitgenössichen Hauseingang.
Auf dem Kirchhügel sind die Toten angeblich
schon vor dem Kirchenbau beerdigt worden.
Später ist der ehemalige Friedhof bis zu der
bestehenden Einfriedung mit einem Staketen-
zaun vergrößert worden (Kirchweg 4). Eine Allee
aus Kopflinden führt an den begrünten Flächen
mit dem Restbestand an historischen Grabstei-
nen aus dem 17. bis 19.Jh. und einem gussei-
sernen Kreuz vorbei. Im Südteil ist ein aus Feld-
steinen aufgemauertes Kriegerdenkmal dazwi-
schen gesetzt worden, im Ostteil ein großer
Findling als Gedenkstein für die 1938 zur Errich-
tung des Truppenübungsplatzes aufgelösten
Gemeinden.
Der vom Wald gerahmte neue Friedhof an der
Westenholzer Straße (K 147) ist vermutlich um
die Mitte des 19.Jh. angelegt worden. Seine
gradlinigen, von alten Robinien gesäumten We-
ge bieten Blickachsen in alle Richtungen. Insbe-
sondere im mittleren Bereich sind in den Jahren
1866 bis 1905 auf den Grabstellen insgesamt
15 unterschiedliche gusseiserne Kreuze aufge-
stellt worden, die derzeit restauriert werden.
Auf der kleinen, tiefer gelegenen, gepflasterten
Kotstelle Westenholzer Straße 1 gegenüber der
Kirche waren in zentraler Lage vermutlich früher
die Bäckerei und der Kaufmann untergebracht.
Von der historischen Bebauung ist noch der
eingeschossige, in Oberrähmkonstruktion mit
eingehälsten Ankerbalken errichtete, verbohlte
Speicher von 1757 erhalten. Das schlichte
Wohnwirtschaftsgebäude aus der zeit um 1870
entspricht in seiner Konstruktion den Vierstän-
derbauten des 19.Jh.
Eine erste Siedlungserweiterung auf ehemaligen
Gemeinheitsflächen (Im Katzenhagen) hatte
bereits vor 1667 zur Ansiedlung von weiteren,
meist zusammen mit einem Handwerk im
Nebenerwerb geführten Kothöfen geführt. Der
östliche der drei Kothöfe ist im Anschluss an die
Selbstständigwerdung der Ostenholzer Kirche
1711 als Pfarrstelle aufgekauft worden. Die Auf-
siedlung wurde schließlich ab 1800 mit den
neuen Brinksitzern fortgeführt. Die auf der Süd-
seite im „umzäunten Gehege“ liegende frühere
Forsthofstelle Nr. 1 ist erst seit 1800 zu einer
Vollhofstelle umgewandelt worden. Das nord-
süd-gerichtete, bis auf das südliche Einfahrtstor
in seinem Aufbau unverändert gebliebene Vier-
ständer-Hallenhaus mit den stabilisierenden K-
Streben und dem hohen Halbwalmdach wurde
1765 errichtet. Das Dachgeschoss kragt im Be-
reich beider Giebel aus. Zu dem Gehöft gehör-
te auch ein Arbeiterwohnhaus, Im Katzenha-
gen la, das gartenseitig zurückliegt und
vermutlich ebenfalls im 18.Jh entstanden ist.
Der kleine Fachwerkbau mit den großen, breit
gelagerten Gefachen und dem hohen Halb-
walmdach ist im Bereich des Westgiebels
massiv ersetzt worden.
Kurz vor der Wende vom 19. zum 20.Jh. sind
auf einem langgestreckten Grundstück entlang
der östlichen Dorfausfahrt nach Bergen etwa
gleichzeitig drei kleine Nebenerwerbshöfe errich-
tet worden (Hauptstraße 2, 4, 6). Die Wohnwirt-
schaftsgebäude entstanden um 1890 (Nrn.4, 6)
und 1897 (Nr.2) als kleine Vierständer-Hallen-
häuser entlang der Lindenallee. Sie stehen trauf-
ständig hinter einem Vorgarten und bestimmen
zusammen mit den jeweils in Längsrichtung an-
gebauten, vorgezogenen Nebengebäuden den
im übrigen unbebauten Straßenabschnitt.
Am südwestlichen Dorfausgang ist um 1900
das Wohnwirtschaftsgebäude der jüngeren Hof-
anlage Westenholzer Straße 7 erbaut worden.
Es wurde in Ziegelbauweise in Anlehnung an ein
Vierständerhaus mit Wohn- und Wirtschaftsteil
errichtet und zeigt neben einem korbbogigen
Einfahrtstor Ziegelsteinsetzungen wie Deutsches
Band an Trauf- und Giebelseiten und auch im
Bereich der segmentbogigen Fenster.
Das um 1890 als Teil der Gaststätte errichtete
Saalgebäude Esseier Damm 2 verweist auf die
ehemalige gastwirtschaftliche Nutzung mehrerer
Hofanlagen des Ortes, die entlang der wichtigen
Wegeverbindungen lagen. Zeitgenössische, gie-
belseitige Eingangstüren führen in den einge-
schossigen Fachwerkbau unter flachem Sattel-
dach. Der Innenraum wird von einem hölzernen
Tonnengewölbe überdeckt, das auf profilierten
Stützen mit Kopfbändern ruht.
OSTERHEIDE-WENSE
(GEMEINDEFREIER BEZIRK)
Die kleine Ansiedlung Wense ist aus dem 1330
erstmalig erwähnten adligen, landtagsfähigen
Lehngut der Familie von der Wense hervorge-
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, Lesepult, 1725
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, Orgelempore
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, 1724
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Hannoversche Firma Furtwängler und Hammer
ist ihr schlichtes Gehäuse von 1827 wiederver-
wendet worden.
Die Kirche liegt zusammen mit dem 1797 erbau-
ten früheren Küsterhaus, einem Wohnwirt-
schaftsgebäude, inmitten des Dorfes am Wege-
kreuz historisch bedeutender Verbindungsstra-
ßen auf einer Anhöhe oberhalb einer Stützmauer
aus Bruchsteinmauerwerk (Kirchweg 4). Das
langgestreckte Vierständer-Hallenhaus unter
Halbwalmdach ist auf einem hohen Bruchstein-
sockel mit Teilunterkellerung errichtet worden.
Lediglich einzelne nachträgliche Fenstereinbau-
ten stören das aus fast quadratischen Gefachen
bestehende gleichmäßige Fachwerkgerüst mit
den geschosshohen Eckständern und einem
kirchenseitigen, zeitgenössichen Hauseingang.
Auf dem Kirchhügel sind die Toten angeblich
schon vor dem Kirchenbau beerdigt worden.
Später ist der ehemalige Friedhof bis zu der
bestehenden Einfriedung mit einem Staketen-
zaun vergrößert worden (Kirchweg 4). Eine Allee
aus Kopflinden führt an den begrünten Flächen
mit dem Restbestand an historischen Grabstei-
nen aus dem 17. bis 19.Jh. und einem gussei-
sernen Kreuz vorbei. Im Südteil ist ein aus Feld-
steinen aufgemauertes Kriegerdenkmal dazwi-
schen gesetzt worden, im Ostteil ein großer
Findling als Gedenkstein für die 1938 zur Errich-
tung des Truppenübungsplatzes aufgelösten
Gemeinden.
Der vom Wald gerahmte neue Friedhof an der
Westenholzer Straße (K 147) ist vermutlich um
die Mitte des 19.Jh. angelegt worden. Seine
gradlinigen, von alten Robinien gesäumten We-
ge bieten Blickachsen in alle Richtungen. Insbe-
sondere im mittleren Bereich sind in den Jahren
1866 bis 1905 auf den Grabstellen insgesamt
15 unterschiedliche gusseiserne Kreuze aufge-
stellt worden, die derzeit restauriert werden.
Auf der kleinen, tiefer gelegenen, gepflasterten
Kotstelle Westenholzer Straße 1 gegenüber der
Kirche waren in zentraler Lage vermutlich früher
die Bäckerei und der Kaufmann untergebracht.
Von der historischen Bebauung ist noch der
eingeschossige, in Oberrähmkonstruktion mit
eingehälsten Ankerbalken errichtete, verbohlte
Speicher von 1757 erhalten. Das schlichte
Wohnwirtschaftsgebäude aus der zeit um 1870
entspricht in seiner Konstruktion den Vierstän-
derbauten des 19.Jh.
Eine erste Siedlungserweiterung auf ehemaligen
Gemeinheitsflächen (Im Katzenhagen) hatte
bereits vor 1667 zur Ansiedlung von weiteren,
meist zusammen mit einem Handwerk im
Nebenerwerb geführten Kothöfen geführt. Der
östliche der drei Kothöfe ist im Anschluss an die
Selbstständigwerdung der Ostenholzer Kirche
1711 als Pfarrstelle aufgekauft worden. Die Auf-
siedlung wurde schließlich ab 1800 mit den
neuen Brinksitzern fortgeführt. Die auf der Süd-
seite im „umzäunten Gehege“ liegende frühere
Forsthofstelle Nr. 1 ist erst seit 1800 zu einer
Vollhofstelle umgewandelt worden. Das nord-
süd-gerichtete, bis auf das südliche Einfahrtstor
in seinem Aufbau unverändert gebliebene Vier-
ständer-Hallenhaus mit den stabilisierenden K-
Streben und dem hohen Halbwalmdach wurde
1765 errichtet. Das Dachgeschoss kragt im Be-
reich beider Giebel aus. Zu dem Gehöft gehör-
te auch ein Arbeiterwohnhaus, Im Katzenha-
gen la, das gartenseitig zurückliegt und
vermutlich ebenfalls im 18.Jh entstanden ist.
Der kleine Fachwerkbau mit den großen, breit
gelagerten Gefachen und dem hohen Halb-
walmdach ist im Bereich des Westgiebels
massiv ersetzt worden.
Kurz vor der Wende vom 19. zum 20.Jh. sind
auf einem langgestreckten Grundstück entlang
der östlichen Dorfausfahrt nach Bergen etwa
gleichzeitig drei kleine Nebenerwerbshöfe errich-
tet worden (Hauptstraße 2, 4, 6). Die Wohnwirt-
schaftsgebäude entstanden um 1890 (Nrn.4, 6)
und 1897 (Nr.2) als kleine Vierständer-Hallen-
häuser entlang der Lindenallee. Sie stehen trauf-
ständig hinter einem Vorgarten und bestimmen
zusammen mit den jeweils in Längsrichtung an-
gebauten, vorgezogenen Nebengebäuden den
im übrigen unbebauten Straßenabschnitt.
Am südwestlichen Dorfausgang ist um 1900
das Wohnwirtschaftsgebäude der jüngeren Hof-
anlage Westenholzer Straße 7 erbaut worden.
Es wurde in Ziegelbauweise in Anlehnung an ein
Vierständerhaus mit Wohn- und Wirtschaftsteil
errichtet und zeigt neben einem korbbogigen
Einfahrtstor Ziegelsteinsetzungen wie Deutsches
Band an Trauf- und Giebelseiten und auch im
Bereich der segmentbogigen Fenster.
Das um 1890 als Teil der Gaststätte errichtete
Saalgebäude Esseier Damm 2 verweist auf die
ehemalige gastwirtschaftliche Nutzung mehrerer
Hofanlagen des Ortes, die entlang der wichtigen
Wegeverbindungen lagen. Zeitgenössische, gie-
belseitige Eingangstüren führen in den einge-
schossigen Fachwerkbau unter flachem Sattel-
dach. Der Innenraum wird von einem hölzernen
Tonnengewölbe überdeckt, das auf profilierten
Stützen mit Kopfbändern ruht.
OSTERHEIDE-WENSE
(GEMEINDEFREIER BEZIRK)
Die kleine Ansiedlung Wense ist aus dem 1330
erstmalig erwähnten adligen, landtagsfähigen
Lehngut der Familie von der Wense hervorge-
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, Lesepult, 1725
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, Orgelempore
Ostenholz, Kirchweg, Ev. Kirche, 1724
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