kenköpfen erbaute Zweiständergerüst eines
Stallgebäudes (Flogheide 1). Eine vollständige
Verbohlung bzw. Verbretterung sowie eine
schmale einseitige Kübbung kennzeichnen das
Gebäude. Es steht auf dem mittleren von ehe-
mals drei Höfen in Gröps, die auf planmäßig ne-
beneinander aufgereihten, gleich großen und
bewaldeten Parzellen standen, die im Norden an
einen Zufluss zur Böhme (1776) stießen. Einer
der über den Bach führenden Wege ist seit der
Mitte des 19.Jh. zur K 33 ausgebaut worden
und verläuft seitdem als Trennung zwischen den
Höfen.
Etwas später entstand die Scheune, Freyerser
Straße 52, die seit 1770 im Zentrum des nörd-
lichen von zwei historischen Höfen in Freyersen
am östlichen Ortsrand von Hemsen liegt. Ihr
quer und längsaufgeschlossenes, verbohltes
Wandständergerüst in Oberrähmkonstruktion
mit kräftigen eingehälsten Ankerbalken ist am
Ende des 19.Jh. nach Osten verlängert worden.
Jetzt in Unterrähmkonstruktion, weist der Trakt
ein Kammerfach mit Hauseingang und Fenstern
in den ausgemauerten Gefachen auf und steht
im Gegensatz zu den einzelnen Feldsteinen des
alten Teils auf behauenen Granitquadern. Bei-
den Bauabschnitten gemeinsam ist die Stroh-
eindeckung des hohen Dreiviertelwalmdaches.
Auch die breit gelagerte Durchfahrtsscheune ei-
nes auf Feldsteinen aufgebauten und mit Kopf-
bändern versteiften Vierständergerüsts des
Hofes Vorwerk 1 (zwischen Langeloh und
Wieckhorst) ist in der 2. Hälfte des 18.Jh.
entstanden. Kräftige Ankerbalken durchstoßen
auch hier die gefachweisen vertikalen Verboh-
lungen des Oberrähmgerüsts, die auf horizonta-
len Bohlen im unteren Bereich aufsitzen. Sicher-
lich ist das flache Satteldach erst in jüngerer Zeit
entstanden.
Eine gut erhaltene, strohgedeckte Dreiständer-
scheune (Wieckhorster Dorfstraße 1) mit einer
außermittigen Längseinfahrt aus der Zeit um
1790, beeindruckt im südlichen Bereich der aus
vier Höfen bestehenden Siedlung Wieckhorst.
Möglicherweise wurde sie beim Versetzen an
diesen Standort im 19.Jh. durch ein Kammer-
fach in Unterrähmkonstruktion verlängert. Ihr
Kerngerüst besteht aus einem Oberrähmgefüge
mit mächtigen eingehälsten Ankerbalken, des-
sen partielle Lehmausfachungen rückseitig ver-
breitert sind. Des Weiteren kennzeichnen gleich-
mäßige quadratische Gefache den Bau im Be-
reich von Traufe und Giebeltrapez, während der
nördliche Straßengiebel weite Gefache mit kopf-
bandunterstützten Tragständern aufweist, die
von neueren Wandstreben überblattet sind.
Aus dem 19.Jh. stammen die beiden denkmal-
werten Speicher und ein Backhaus, die auf zwei
Höfen in unterschiedlichen Siedlungen des Orts-
teils entstanden sind. Das auf Feldsteinen er-
baute und geschossweise verbohlte Hochrähm-
gerüst des Zweiraumspeichers in Gröps,
Hemsener Weg, wird im Bereich einer mittleren
Längswand von einem Unterzug verstärkt. Er
war im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wor-
den, wie auch das erneuerte, benachbarte
Wohnhaus. Der am Ende der südlichen Zufahrt
stehende und als Garage genutzte Speicher des
Hofes Vorwerk 1 ist 1886 noch in der histori-
schen 1 1/2-geschossigen Hochrähmbauweise
mit vollständiger Verbohlung und giebelseitiger
Treppenanlage unter ausladendem Satteldach
entstanden, jedoch u.a. mit schlankeren, glatte-
ren Gefügeteilen. Das auf derselben Hofstelle
zurückliegende Backhaus besteht aus einem
gegen Ende des 19.Jh. erbauten, ungewöhnlich
großen, rundgemauerten Ziegelgewölbe mit
Lehmputz, das in den Feldsteinsockel mit
Satteldachaufsatz integriert ist. Die Ofenwand
mit Eisenklappe und Luke ist zugleich Rück-
wand des zur gleichen Zeit vorgesetzten Back-
hauses in Ziegelbauweise mit Fachwerkgiebel.
SCHNEVERDINGEN-LÜNZEN
Bekannt ist Lünzen durch eine der beiden Was-
sermühlen der Gemeinde, die an einem wichti-
gen Übergang der aus den Niederlanden kom-
menden historischen Heer- und Handels- und
späteren Poststraße über die Veerse gebaut
worden war. Der bereits im 19.Jh. in Richtung
Schneverdingen begradigte Bach fließt aus dem
östlichen Pietzmoor kommend nach Westen in
die Wümme.
Langeloh, Vorwerk 1, Backhaus, Ende 19.Jh.
Das wohl schon im frühen 14.Jh. erwähnte und
1585 urkundlich gewordene Dorf „Lünsen“ oder
auch „Lusen“ war am Nordufer des Flusses am
Abhang des teilweise von Dünen geprägten
Hahnenberges entstanden und bestand 1718
aus acht am Ufer planmäßig aneinandergereih-
ten Hofparzellen und einer Wassermühle auf der
Südseite. Heute hat sich der dörfliche Sied-
lungsbereich nahe der Gemeindegrenze zu
Neuenkirchen entlang der Ortsdurchfahrt insbe-
sondere nach Nordwesten und Osten stark
ausgedehnt und auch verdichtet und wirkt im
Zusammenhang mit zahlreichen umgenutzten
Hofstellen und einer Reihe von Gasthöfen touris-
tisch. Er liegt in geradliniger Anbindung über die
L 170 in sechs Kilometern Entfernung westlich
von Schneverdingen.
Die Mühle ist bereits 1587 erwähnt worden. Sie
arbeitete bis Ende der siebziger Jahre des
20.Jh. Ursprünglich waren hier an der Grenze
zwischen dem Bistum Verden und dem Herzog-
tum Lüneburg Zölle erhoben worden (17.Jh.)
und im 18.Jh. verlief hier am Fluss ein Teil der
alten Vogteigrenze zwischen Neuenkirchen und
Schneverdingen.
Das heutige Mühlengebäude war laut sandstei-
nerner Inschrifttafel 1785 an Stelle eines Vorgän-
gerbaus auf der Westseite des Weges giebel-
ständig zum Wasserlauf aufgebaut worden (An
der Wassermühle 4). Es gehörte zu dem süd-
lich anschließenden Mühlenhof, welcher 1803
vollständig abbrannte und nach seinem Wieder-
aufbau zeitweise durch die Verarbeitung von
zahlreichen heimischen Produkten bekannt ge-
worden war. Auch nach dem jüngsten Umbau
zum Ferienhaus ist das hölzerne Wasserrad der
Mühle erhalten geblieben, das an Stelle von
ehemals zwei unterschlächtigen Wasserrädern
(und späteren Motorantrieben) vor dem massiv
ersetzten Wandbereich oberhalb des mächtigen
Feldsteinsockels angebracht worden war. Die
ursprüngliche Konstruktionsart des 1785 ent-
standenen eingeschossigen Fachwerkbaues mit
gleichmäßig quadratischem Gefüge und aus-
steifenden Fußstreben wird heute noch anhand
der profilierten Vorkragungen im Giebelbereich
deutlich. Seine ehemals verbohlte Traufseite
Langeloh, Vorwerk 1, Backofen, Gewölbe
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Stallgebäudes (Flogheide 1). Eine vollständige
Verbohlung bzw. Verbretterung sowie eine
schmale einseitige Kübbung kennzeichnen das
Gebäude. Es steht auf dem mittleren von ehe-
mals drei Höfen in Gröps, die auf planmäßig ne-
beneinander aufgereihten, gleich großen und
bewaldeten Parzellen standen, die im Norden an
einen Zufluss zur Böhme (1776) stießen. Einer
der über den Bach führenden Wege ist seit der
Mitte des 19.Jh. zur K 33 ausgebaut worden
und verläuft seitdem als Trennung zwischen den
Höfen.
Etwas später entstand die Scheune, Freyerser
Straße 52, die seit 1770 im Zentrum des nörd-
lichen von zwei historischen Höfen in Freyersen
am östlichen Ortsrand von Hemsen liegt. Ihr
quer und längsaufgeschlossenes, verbohltes
Wandständergerüst in Oberrähmkonstruktion
mit kräftigen eingehälsten Ankerbalken ist am
Ende des 19.Jh. nach Osten verlängert worden.
Jetzt in Unterrähmkonstruktion, weist der Trakt
ein Kammerfach mit Hauseingang und Fenstern
in den ausgemauerten Gefachen auf und steht
im Gegensatz zu den einzelnen Feldsteinen des
alten Teils auf behauenen Granitquadern. Bei-
den Bauabschnitten gemeinsam ist die Stroh-
eindeckung des hohen Dreiviertelwalmdaches.
Auch die breit gelagerte Durchfahrtsscheune ei-
nes auf Feldsteinen aufgebauten und mit Kopf-
bändern versteiften Vierständergerüsts des
Hofes Vorwerk 1 (zwischen Langeloh und
Wieckhorst) ist in der 2. Hälfte des 18.Jh.
entstanden. Kräftige Ankerbalken durchstoßen
auch hier die gefachweisen vertikalen Verboh-
lungen des Oberrähmgerüsts, die auf horizonta-
len Bohlen im unteren Bereich aufsitzen. Sicher-
lich ist das flache Satteldach erst in jüngerer Zeit
entstanden.
Eine gut erhaltene, strohgedeckte Dreiständer-
scheune (Wieckhorster Dorfstraße 1) mit einer
außermittigen Längseinfahrt aus der Zeit um
1790, beeindruckt im südlichen Bereich der aus
vier Höfen bestehenden Siedlung Wieckhorst.
Möglicherweise wurde sie beim Versetzen an
diesen Standort im 19.Jh. durch ein Kammer-
fach in Unterrähmkonstruktion verlängert. Ihr
Kerngerüst besteht aus einem Oberrähmgefüge
mit mächtigen eingehälsten Ankerbalken, des-
sen partielle Lehmausfachungen rückseitig ver-
breitert sind. Des Weiteren kennzeichnen gleich-
mäßige quadratische Gefache den Bau im Be-
reich von Traufe und Giebeltrapez, während der
nördliche Straßengiebel weite Gefache mit kopf-
bandunterstützten Tragständern aufweist, die
von neueren Wandstreben überblattet sind.
Aus dem 19.Jh. stammen die beiden denkmal-
werten Speicher und ein Backhaus, die auf zwei
Höfen in unterschiedlichen Siedlungen des Orts-
teils entstanden sind. Das auf Feldsteinen er-
baute und geschossweise verbohlte Hochrähm-
gerüst des Zweiraumspeichers in Gröps,
Hemsener Weg, wird im Bereich einer mittleren
Längswand von einem Unterzug verstärkt. Er
war im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wor-
den, wie auch das erneuerte, benachbarte
Wohnhaus. Der am Ende der südlichen Zufahrt
stehende und als Garage genutzte Speicher des
Hofes Vorwerk 1 ist 1886 noch in der histori-
schen 1 1/2-geschossigen Hochrähmbauweise
mit vollständiger Verbohlung und giebelseitiger
Treppenanlage unter ausladendem Satteldach
entstanden, jedoch u.a. mit schlankeren, glatte-
ren Gefügeteilen. Das auf derselben Hofstelle
zurückliegende Backhaus besteht aus einem
gegen Ende des 19.Jh. erbauten, ungewöhnlich
großen, rundgemauerten Ziegelgewölbe mit
Lehmputz, das in den Feldsteinsockel mit
Satteldachaufsatz integriert ist. Die Ofenwand
mit Eisenklappe und Luke ist zugleich Rück-
wand des zur gleichen Zeit vorgesetzten Back-
hauses in Ziegelbauweise mit Fachwerkgiebel.
SCHNEVERDINGEN-LÜNZEN
Bekannt ist Lünzen durch eine der beiden Was-
sermühlen der Gemeinde, die an einem wichti-
gen Übergang der aus den Niederlanden kom-
menden historischen Heer- und Handels- und
späteren Poststraße über die Veerse gebaut
worden war. Der bereits im 19.Jh. in Richtung
Schneverdingen begradigte Bach fließt aus dem
östlichen Pietzmoor kommend nach Westen in
die Wümme.
Langeloh, Vorwerk 1, Backhaus, Ende 19.Jh.
Das wohl schon im frühen 14.Jh. erwähnte und
1585 urkundlich gewordene Dorf „Lünsen“ oder
auch „Lusen“ war am Nordufer des Flusses am
Abhang des teilweise von Dünen geprägten
Hahnenberges entstanden und bestand 1718
aus acht am Ufer planmäßig aneinandergereih-
ten Hofparzellen und einer Wassermühle auf der
Südseite. Heute hat sich der dörfliche Sied-
lungsbereich nahe der Gemeindegrenze zu
Neuenkirchen entlang der Ortsdurchfahrt insbe-
sondere nach Nordwesten und Osten stark
ausgedehnt und auch verdichtet und wirkt im
Zusammenhang mit zahlreichen umgenutzten
Hofstellen und einer Reihe von Gasthöfen touris-
tisch. Er liegt in geradliniger Anbindung über die
L 170 in sechs Kilometern Entfernung westlich
von Schneverdingen.
Die Mühle ist bereits 1587 erwähnt worden. Sie
arbeitete bis Ende der siebziger Jahre des
20.Jh. Ursprünglich waren hier an der Grenze
zwischen dem Bistum Verden und dem Herzog-
tum Lüneburg Zölle erhoben worden (17.Jh.)
und im 18.Jh. verlief hier am Fluss ein Teil der
alten Vogteigrenze zwischen Neuenkirchen und
Schneverdingen.
Das heutige Mühlengebäude war laut sandstei-
nerner Inschrifttafel 1785 an Stelle eines Vorgän-
gerbaus auf der Westseite des Weges giebel-
ständig zum Wasserlauf aufgebaut worden (An
der Wassermühle 4). Es gehörte zu dem süd-
lich anschließenden Mühlenhof, welcher 1803
vollständig abbrannte und nach seinem Wieder-
aufbau zeitweise durch die Verarbeitung von
zahlreichen heimischen Produkten bekannt ge-
worden war. Auch nach dem jüngsten Umbau
zum Ferienhaus ist das hölzerne Wasserrad der
Mühle erhalten geblieben, das an Stelle von
ehemals zwei unterschlächtigen Wasserrädern
(und späteren Motorantrieben) vor dem massiv
ersetzten Wandbereich oberhalb des mächtigen
Feldsteinsockels angebracht worden war. Die
ursprüngliche Konstruktionsart des 1785 ent-
standenen eingeschossigen Fachwerkbaues mit
gleichmäßig quadratischem Gefüge und aus-
steifenden Fußstreben wird heute noch anhand
der profilierten Vorkragungen im Giebelbereich
deutlich. Seine ehemals verbohlte Traufseite
Langeloh, Vorwerk 1, Backofen, Gewölbe
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