Nordkampen, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1778 (Landesvermessung u. Geobasisinf. Niedersachsen)
Krelingen, Krelingen 14, Hofanlage
Nordkampen, Nordkampen 44, Hofanlage
auf behauenem Natursteinsockel unter Halb-
walmdach errichtet worden. Das Doppel-Depu-
tatshaus von 1900 auf der Südseite zeigt, wie
auch der um dieselbe Zeit in Ziegelbauweise
errichtete langgestreckte Schweinestall des
Hofes, schöne Ziegelsteinsetzungen an Giebeln
und im Traufbereich. Der auch im Bereich der
Hofeinfahrt stark bewaldete Hof Nr. 13 weist
aufgrund von Modernisierung u.a. des Wohn-
hauses um die Wende vom 19. zum 20.Jh. nur
noch zwei denkmalwerte Fachwerk-Nebenge-
bäude auf. Dies sind die verbohlten Fachwerk-
gerüste einer kleinen Querdurchfahrtsscheune
von 1886 sowie eine Remise von 1824, beide
unter Halbwalmdach. Für die zweite Einfahrt
musste wohl der ursprüngliche Stalleinbau Platz
machen, wie an der horizontalen Verbohlung der
unteren Giebelgefache zu erkennen ist.
WALSRODE-NORDKAMPEN
Das Erbregister der Stadt Rethem von 1669
bzw. die Kurhannoversche Landesaufnahme der
Jahre 1770-78 weisen Nordkampen als Sied-
lung mit 29 bzw. 30 Hofstellen aus. Somit muss
der Ort zu den großen Siedlungen in dieser
ehemals von Heide und weiten morastigen
Bruchflächen geprägten Landschaft gezählt
werden, deren umfangreiche Schafherden von
zwei dorfeigenen Schäfern gehütet wurden.
Die 16 Halbhöfe, acht Kötner und fünf am Dorf-
rand angesiedelten Brinksitzer waren überwie-
gend dem Kloster Walsrode aber auch den
umliegenden Adelsfamilien sowie dem Haus
Rethem verpflichtet. Sie liegen am Rande einer
erhöhten bewegten Geestlandschaft mit heute
vielfach bewaldeten oder zu Ackerflächen
umgewandelten Heideflächen und morastigen
Bruchflächen, die sich nach Nordwesten zum
fruchtbaren Lehrdetal hin stark absenken.
Dieser Fluss, der von Norden kommend in die
Aller mündet und schon in früheren Zeiten nicht
nur eine räumliche sondern die politische Gren-
ze zwischen dem Bistum Verden und dem
Herzogtum Braunschweig-Lüneburg markierte,
ist heute noch Stadt- und Kreisgrenze zugleich.
Dies lässt sich anhand eines verwitterten, 1575
an der Uferlinie aufgestellten Grenzsteins nach-
vollziehen, der in geradliniger Verlängerung eines
in nordöstliche Richtung führenden Wegs auf
einer Weide steht und zu beiden Seiten die
Wappen der jeweiligen Territorien trägt.
Laut einer Urkunde des Klosters Walsrode wird
„Nortkampe“1255 gemeinsam mit dem Nach-
barort ,,Sutkampe“(Südkampen) erwähnt. Beide
gehörten dem Gericht Boitzen im alten Amt Re-
them an und die Anwohner waren in Kirchboit-
zen eingepfarrt. Einen eigenen Friedhof findet
man erst seit der 2. Hälfte des 19.Jh. im Ort.
Neben kleineren Bränden in der Vergangenheit
ist Nordkampen vor allem bei den schweren
Kämpfen um die Allerübergänge im April 1945
schwer beschädigt worden. Die 24 zerstörten
Hofstellen lagen im südlichen Dorfteil im Bereich
der ost-west-gerichteten Ortsdurchfahrt. Zur Er-
innerung an die Gefallenen beider Weltkriege ist
1920, an der Kreuzung nördlich der Fahrbahn,
ein Kriegerdenkmal aufgestellt worden. Es hat
die Form einer einheitlichen, in Bruchstein ge-
fassten Anlage mit einem obeliskartigen, zentra-
len Aufbau.
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Krelingen, Krelingen 14, Hofanlage
Nordkampen, Nordkampen 44, Hofanlage
auf behauenem Natursteinsockel unter Halb-
walmdach errichtet worden. Das Doppel-Depu-
tatshaus von 1900 auf der Südseite zeigt, wie
auch der um dieselbe Zeit in Ziegelbauweise
errichtete langgestreckte Schweinestall des
Hofes, schöne Ziegelsteinsetzungen an Giebeln
und im Traufbereich. Der auch im Bereich der
Hofeinfahrt stark bewaldete Hof Nr. 13 weist
aufgrund von Modernisierung u.a. des Wohn-
hauses um die Wende vom 19. zum 20.Jh. nur
noch zwei denkmalwerte Fachwerk-Nebenge-
bäude auf. Dies sind die verbohlten Fachwerk-
gerüste einer kleinen Querdurchfahrtsscheune
von 1886 sowie eine Remise von 1824, beide
unter Halbwalmdach. Für die zweite Einfahrt
musste wohl der ursprüngliche Stalleinbau Platz
machen, wie an der horizontalen Verbohlung der
unteren Giebelgefache zu erkennen ist.
WALSRODE-NORDKAMPEN
Das Erbregister der Stadt Rethem von 1669
bzw. die Kurhannoversche Landesaufnahme der
Jahre 1770-78 weisen Nordkampen als Sied-
lung mit 29 bzw. 30 Hofstellen aus. Somit muss
der Ort zu den großen Siedlungen in dieser
ehemals von Heide und weiten morastigen
Bruchflächen geprägten Landschaft gezählt
werden, deren umfangreiche Schafherden von
zwei dorfeigenen Schäfern gehütet wurden.
Die 16 Halbhöfe, acht Kötner und fünf am Dorf-
rand angesiedelten Brinksitzer waren überwie-
gend dem Kloster Walsrode aber auch den
umliegenden Adelsfamilien sowie dem Haus
Rethem verpflichtet. Sie liegen am Rande einer
erhöhten bewegten Geestlandschaft mit heute
vielfach bewaldeten oder zu Ackerflächen
umgewandelten Heideflächen und morastigen
Bruchflächen, die sich nach Nordwesten zum
fruchtbaren Lehrdetal hin stark absenken.
Dieser Fluss, der von Norden kommend in die
Aller mündet und schon in früheren Zeiten nicht
nur eine räumliche sondern die politische Gren-
ze zwischen dem Bistum Verden und dem
Herzogtum Braunschweig-Lüneburg markierte,
ist heute noch Stadt- und Kreisgrenze zugleich.
Dies lässt sich anhand eines verwitterten, 1575
an der Uferlinie aufgestellten Grenzsteins nach-
vollziehen, der in geradliniger Verlängerung eines
in nordöstliche Richtung führenden Wegs auf
einer Weide steht und zu beiden Seiten die
Wappen der jeweiligen Territorien trägt.
Laut einer Urkunde des Klosters Walsrode wird
„Nortkampe“1255 gemeinsam mit dem Nach-
barort ,,Sutkampe“(Südkampen) erwähnt. Beide
gehörten dem Gericht Boitzen im alten Amt Re-
them an und die Anwohner waren in Kirchboit-
zen eingepfarrt. Einen eigenen Friedhof findet
man erst seit der 2. Hälfte des 19.Jh. im Ort.
Neben kleineren Bränden in der Vergangenheit
ist Nordkampen vor allem bei den schweren
Kämpfen um die Allerübergänge im April 1945
schwer beschädigt worden. Die 24 zerstörten
Hofstellen lagen im südlichen Dorfteil im Bereich
der ost-west-gerichteten Ortsdurchfahrt. Zur Er-
innerung an die Gefallenen beider Weltkriege ist
1920, an der Kreuzung nördlich der Fahrbahn,
ein Kriegerdenkmal aufgestellt worden. Es hat
die Form einer einheitlichen, in Bruchstein ge-
fassten Anlage mit einem obeliskartigen, zentra-
len Aufbau.
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