Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0108
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wohlerst, Dorfstraße 44, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 1797



Burweg, Im Schacht 3, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 1862


Burweg, Schulstraße 1, ehern. Schule 1911

An ihrem Südende sind auf dem Gehöft
Reith 11 mehrere Bauten plaziert, von denen
das 1797 vom Meister CO (Christoph Oerding)
errichtete Wohnwirtschaftsgebäude mit einem
engmaschigen Fachwerkgitter und kräftigen
Ständern beidseitig des Dielentores erwäh-
nenswert ist.

BREST-WOHLERST

Im Süden der Gemeinde befindet sich in welli-
ger Hügellandschaft westlich der oberen Aue
das alte Haufendorf Wohlerst. Es wurde bereits
970 in einer Schenkungsurkunde von König
Otto I. an das Kloster Kemnade erwähnt und ist
urkundlich erstmals 1004 bezeugt.
Unter den überwiegend im 19. und 20.Jh ent-
standenen Wohnwirtschaftsgebäuden nimmt
der kleine reetgedeckte Zweiständerbau Dorf-
straße 44 aufgrund seines intakten Erschei-
nungsbildes eine herausragende Stellung ein.
Die Ausbildung des Wirtschaftsgiebels mit kräf-
tigen Hauptständern und K-Verstrebungen
weist auf eine frühe Erbauung, die hier mit 1797
(Meister PW) angegeben ist.
BURWEG

Die Topographie der 14 Kilometer westlich von
Stade gelegenen Gemeinde Burweg ist durch
die drei Landschaftsformen Marsch, Moor und
Geest gekennzeichnet. Sie wird im Norden von
der stark geschwungenen Oste begrenzt, ihr
folgt ein breiter Marschstreifen, an den südlich
ein schmales Randmoor stößt, bevor die flach-
wellige Oldendorfer Geest mit den drei Dörfern
Blumenthal, Burweg und Bossel beginnt.
An der östlichen Gemeindegrenze, die vom
Wasserlauf Horsterbeck gebildet wird, liegt auf
einem kleinen Sandhügel unweit der Oste die
Kirche von Horst. Ihr Kirchspiel umfaßte vier
Ortschaften, die im Zuge der Marschkultivie-
rung um 1200 angelegt wurden, als unter
holländischer Beteiligung die sumpfigen Niede-
rungen in Kulturland umgewandelt wurden. Das
südliche Geestdorf Bossel war hingegen nach
Oldendorf eingepfarrt.
Als nach der Zerstörung der Brücke bei Kra-
nenburg 1628 eine Verlagerung des Verkehrs
zum nördlich gelegenen Osteübergang Hohe-
lucht - Hechthausen einsetzte, profitierte hier-
von auch Burweg, das heute mit der Bundes-
straße 73 und der parallel geführten Eisenbahn-
strecke von Stade nach Cuxhaven an das
überregionale Verkehrsnetz angeschlossen ist.
Bemerkenswert ist die Eisenfachwerkkonstruk-
tion der 1934 vollendeten Bahnbrücke, die
nach ihrer Sprengung 1945 wiederhergestellt
worden ist.
Die Kolonisation hat nur in der dreiseitigen Um-
schließung der Burweger Feldmark mit Deichen
Spuren hinterlassen; so stellen der Ostedeich,
die westliche Sietwende einschließlich des
Bracks und der Deich am Horsterbeck bedeut-
same Dokumente dieser siedlungsgeschichtli-
chen Epoche dar.
Nach dem stetigen Absinken des entwässerten
Bodens wurden die zunächst in der Marsch auf

104
 
Annotationen