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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0112
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Der kleine Sandhügel bietet nur wenigen Häu-
sern Platz. Um 1700 werden neben Kirche und
Küsterhaus ein Hof und zwei Katen erwähnt,
um 1900 besitzen drei von fünf Häusern das
Schankrecht.

DEINSTE

Die Gemeinde Deinste erstreckt sich acht Kilo-
meter südlich von Stade auf der 20-30 Meter
hohen Geest. Im Nordwesten reicht sie bis an
den Wasserlauf Schwinge heran, im Südosten
bis in den Rüstjer Forst, den größten, zusam-
menhängenden nach 1840 aufgeforsteten Wald
des Landkreises. In ihrer Gemarkung lag der
Kreuzungspunkt zweier historisch bedeutsamer
Wege; dem Verlauf des „Ochsenweges“ folgt
die ost-west gerichtete Kreisstraße 1, dem ei-
nes nord-süd gerichteten Heer- und Pilgerweg-
es die Landesstraße 124.
Die beiden Dörfer der Gemeinde, Helmste und

Deinste, gehörten zum Kirchspiel und zur Börde
Bargstedt, bevor sie 1959 in das neugegründe-
te Kirchspiel Fredenbeck eingepfarrt wurden.
Der alte Dorfkern des erstmals 1105 als Tintine
erwähnten Dorfes Deinste entwickelte sich am
Südufer eines Wasserlaufes, Großer Bach ge-
nannt. Auf leicht ansteigendem Gelände grup-
pierten sich hier die anfänglich sechs Vollhöfe
um ein von Hauptstraße, Querweg und Auf der
Hain gebildetes Dreieck, das heute in weiten
Teilen als denkmalpflegerisches Interessenge-
biet gilt.
Insgesamt sind diese Hofanlagen jedoch so
verändert, daß lediglich eine am östlichen Dorf-
rand gelegene Anbauerstelle von 1835 als
schützenswert eingestuft werden kann. Sie be-
steht aus einem traufständig an die Straße ge-
stellten Zweiständerbau und einem kleinen,
hierzu rechtwinkelig angeordneten Nebenge-
bäude, wobei beide Bauten eine für den Land-

kreis untypische Farbgebung zeigen. Es handelt
sich um das Wohnhaus des örtlichen Zimmer-
meisters J. H. Oerding, von dem eine Reihe
weiterer Bauten auf der Geest nachweisbar
sind und der 1846 die Kirche auf Krautsand
ausgeführt hat (Auf der Hain 13).
Nördlich dieses Grundstücks beginnt ein Land-
schaftsschutzgebiet mit Teichen und Wiesen,
das zusammen mit dem nach Westen ab-
fließenden Dorfbach eine Zäsur zwischen dem
alten Siedlungskern des Haufendorfes und der
jüngeren, zumeist nach 1945 entstandenen Be-
bauung an der nördlichen Kreisstraße bildet.
Einen bedeutenden wirtschaftlichen Auf-
schwung erlebte der Ort, als Ende des 19.Jh.
die Eisenbahnlinie zwischen Stade und Bremer-
vörde eröffnet wurde und Deinste eine Bahn-
station erhielt. In seiner Bauweise als einge-
schossiger, horizontal verschalter Fachwerkbau
mit erhöhtem Mittelteil und flachgeneigten Sat-

Deinste. Helmste, Königl. Preuß. Landesaufnahme, 1878 (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen)



Deinste, An der Bahn 3, Wohnhaus, 1908

Deinste, An der Bahn 3, Wohnhaus, 1908, Haustür

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