1. Hälfte 19,Jh.). Mittlerweile sind auch die
Freiflächen zwischen den beiden nordwärts ge-
richteten Straßenzügen bis an die Bahnlinie her-
an mit Einfamilienhäusern bebaut.
Das Haus In den Reddern 11 ist in zweierlei
Hinsicht bemerkenswert: zum einen handelt es
sich um ein Zeugnis der Reformbewegung zur
Entwicklung des Gesundheitswesens im ländli-
chen Raum, denn es war um 1910 als Kran-
kenhaus errichtet worden, bekam aber bereits
1923 als Kindererholungsheim eine neue Nut-
zung. Zum anderen zählt das heute als Wohn-
haus genutzte Gebäude zu den wenigen Bau-
ten des Landkreises, die den zu Beginn dieses
Jahrhunderts verbreiteten Reformstil mit einer
sachlich klaren Formensprache aufgreifen. Der
langgestreckte eingeschossige Putzbau mit
Mansarddach wird mittig über eine dreiachsige
Eingangszone erschlossen, die beidseitig von je
drei Fensterachsen flankiert und durch einen
Knickgiebel besonders betont wird. Einen star-
ken Kontrast zur gelblich gefaßten Putzfassade
bilden die grün gestrichenen Fensterläden. Eine
gute Belichtung der Krankenzimmer wird durch
die ungewöhnlich großen, im Oberlicht mehr-
fach geteilten Öffnungen ermöglicht. Im Inneren
ist die zentrale Treppenanlage mit Schablonen-
malerei bemerkenswert; sie ist ebenso wie die
Gartenanlage Ausdruck des künstlerischen und
sozialen Anspruchs der Erbauer.
Am nördlichen Ortsausgang jenseits der Bahn-
strecke reihen sich beidseitig der Straße die
Häuser von Löhe auf, das aus einer weilerarti-
gen Siedlung mit fünf Kötnerstellen (1762) her-
vorgegangen ist. Denkmalpflegerisch interes-
sant ist der 1882 mit einem engmaschigen
Fachwerk und zwei Steilgiebeln abgezimmerte,
reetgedeckte Zweiständerbau Löhe 58.
HIMMELPFORTEN - BREITENWISCH
An den Himmelpfortener Geestausläufer
schließen nördlich die tiefliegenden Flächen der
Ostemarsch an. Zu beiden Seiten der Landes-
straße 113 als Erschließung dieses Gebietes
verteilen sich die Häuser der Streusiedlung
Breitenwisch. Ihre Gemarkung reicht bis an den
nördlichen Burgbeckkanal heran, der zur Ent-
wässerung der östlichen Moorflächen dient.
Aus dem Bestand an Wohnwirtschaftsgebäu-
den des 19.Jh. sticht die ausgebaute Fach-
werkkate Breitenwisch 15 heraus, die mit ihrem
Wohnteil der Straße zugewandt ist, so daß der
gewalmte Stallgiebel zum westlich liegenden
Feld zeigt (erb. um 1880).
HIMMELPFORTEN - KUHLA
Gut Kuhla dehnt sich südlich von Himmelpfor-
ten auf dem rechten Ufer des Horsterbecks
aus. Von 1280 bis 1709 war es Eigentum der
Familie von Kuhla, ehemals von Selsingen, be-
vor es 1829 nach mehreren Verkäufen die heu-
tige Besitzerfamilie erwarb.
Auf dem großzügigen von Norden erschlosse-
nen Grundstück verteilen sich mehrere Bauten
um den Hofplatz herum, an dessen Kopfende,
dem nördlichen Zugang gegenüber, das Guts-
Himmelpforten, In den Reddern 11, ehern. Krankenhaus, um 1910
Kuhla, Kuhla 15, Gutshaus, 1850
173
Freiflächen zwischen den beiden nordwärts ge-
richteten Straßenzügen bis an die Bahnlinie her-
an mit Einfamilienhäusern bebaut.
Das Haus In den Reddern 11 ist in zweierlei
Hinsicht bemerkenswert: zum einen handelt es
sich um ein Zeugnis der Reformbewegung zur
Entwicklung des Gesundheitswesens im ländli-
chen Raum, denn es war um 1910 als Kran-
kenhaus errichtet worden, bekam aber bereits
1923 als Kindererholungsheim eine neue Nut-
zung. Zum anderen zählt das heute als Wohn-
haus genutzte Gebäude zu den wenigen Bau-
ten des Landkreises, die den zu Beginn dieses
Jahrhunderts verbreiteten Reformstil mit einer
sachlich klaren Formensprache aufgreifen. Der
langgestreckte eingeschossige Putzbau mit
Mansarddach wird mittig über eine dreiachsige
Eingangszone erschlossen, die beidseitig von je
drei Fensterachsen flankiert und durch einen
Knickgiebel besonders betont wird. Einen star-
ken Kontrast zur gelblich gefaßten Putzfassade
bilden die grün gestrichenen Fensterläden. Eine
gute Belichtung der Krankenzimmer wird durch
die ungewöhnlich großen, im Oberlicht mehr-
fach geteilten Öffnungen ermöglicht. Im Inneren
ist die zentrale Treppenanlage mit Schablonen-
malerei bemerkenswert; sie ist ebenso wie die
Gartenanlage Ausdruck des künstlerischen und
sozialen Anspruchs der Erbauer.
Am nördlichen Ortsausgang jenseits der Bahn-
strecke reihen sich beidseitig der Straße die
Häuser von Löhe auf, das aus einer weilerarti-
gen Siedlung mit fünf Kötnerstellen (1762) her-
vorgegangen ist. Denkmalpflegerisch interes-
sant ist der 1882 mit einem engmaschigen
Fachwerk und zwei Steilgiebeln abgezimmerte,
reetgedeckte Zweiständerbau Löhe 58.
HIMMELPFORTEN - BREITENWISCH
An den Himmelpfortener Geestausläufer
schließen nördlich die tiefliegenden Flächen der
Ostemarsch an. Zu beiden Seiten der Landes-
straße 113 als Erschließung dieses Gebietes
verteilen sich die Häuser der Streusiedlung
Breitenwisch. Ihre Gemarkung reicht bis an den
nördlichen Burgbeckkanal heran, der zur Ent-
wässerung der östlichen Moorflächen dient.
Aus dem Bestand an Wohnwirtschaftsgebäu-
den des 19.Jh. sticht die ausgebaute Fach-
werkkate Breitenwisch 15 heraus, die mit ihrem
Wohnteil der Straße zugewandt ist, so daß der
gewalmte Stallgiebel zum westlich liegenden
Feld zeigt (erb. um 1880).
HIMMELPFORTEN - KUHLA
Gut Kuhla dehnt sich südlich von Himmelpfor-
ten auf dem rechten Ufer des Horsterbecks
aus. Von 1280 bis 1709 war es Eigentum der
Familie von Kuhla, ehemals von Selsingen, be-
vor es 1829 nach mehreren Verkäufen die heu-
tige Besitzerfamilie erwarb.
Auf dem großzügigen von Norden erschlosse-
nen Grundstück verteilen sich mehrere Bauten
um den Hofplatz herum, an dessen Kopfende,
dem nördlichen Zugang gegenüber, das Guts-
Himmelpforten, In den Reddern 11, ehern. Krankenhaus, um 1910
Kuhla, Kuhla 15, Gutshaus, 1850
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