auch die Landesversammlungen. 1773 ging
es, nach dem Kauf eines neuen Gerichtsgebäu-
des, in Privatbesitz über und wird heute, nach
dem letzten Besitzer, auch als Portausches
Haus bezeichnet. Im Zuge einer ersten
Straßenverbreiterung in der Ortsdurchfahrt
konnte 1932 der Abriß des heute als Gemein-
debücherei genutzten Hauses durch ein Ver-
setzen um etwa sechs Meter verhindert wer-
den.
Das zweigeschossige traufständige Gebäude
mit allseitig auf mächtigen Knaggen vorkragen-
dem Obergeschoß sowie den zweifach vor-
springenden Giebelflächen schließt mit einem
steil ausgebildeten pfannengedeckten Sattel-
dach ab. Eine ganz ähnliche Gestaltung zeigt
das gegenüberliegende Traufenhaus Bürgerei 6
mit seinem viermal vorkragenden, imposanten
Ostgiebel, der durch vielfältiges Buntmauerwerk
belebt wird. In der nördlichen Straßenfassade
haben hingegen spätere Veränderungen ihre
Spuren hinterlassen. Das Gebäude ließ der
Richter Dr. Henricus von Haren, ein Bruder des
Gräfen von Haren, um 1660 erbauen.
Jork, Ortsplan von 1937
Ein verkleinertes Abbild seines mächtigen Ost-
giebels findet sich an dem gegenüberliegenden
eingeschossigen Fachwerkbau Nr. 8, der, nach
den Vorkragungen zu urteilen, wohl im 18,Jh.
entstanden sein dürfte. Die traufseitige
Straßenansicht wird von einem mittigen Zwerch-
haus über dem zurückliegenden Eingang ge-
gliedert.
Zwei giebelständig ausgerichtete Bauten im
westlichen Straßenabschnitt vervollständigen
die aus fünf Fachwerkbauten gebildete denk-
maiwerte Gruppe in der Bürgerei. Bürgerei 3
entstand 1959/60 als Ersatz für einen einge-
schossigen Putzbau. In dem Wohn- und Ge-
schäftshaus Nr. 4 war ehemals eine im 18.Jh.
gegründete Brauerei untergebracht. Der ältere
Hausteil ist zur südlich liegenden Kirche gerich-
tet und zeigt im Giebel drei Vorkragungen auf
Knaggen sowie eine seitliche Utlucht. Die nörd-
liche Verlängerung ist mit Mansarddach und ei-
ner Giebelkonstruktion, wie sie zumeist in der
1. Hälfte des 19.Jh. Verwendung fand, ausge-
stattet.
Ev. Kirche St. Matthias
Die südlich der Bürgerei gelegene runde Fried-
hofswurt ist mit einer barocken Saalkirche be-
setzt, die sich auf den Grundmauern eines
spätgotischen Vorgängerbaus erhebt. Der in
Ziegel gemauerte fünfachsige Bau ist durch
Rundbogenfenster mit gußeisernem, 1858 her-
gestelltem Sprossenwerk und erst jüngst abge-
treppte Strebepfeiler gegliedert. Nur das Lang-
haus stammt noch aus dem Jahre 1664,
während der Ostteil mit dreiseitigem Abschluß
bereits 1709 erneuert wurde. Der Westgiebel
mit dem Haupteingang ist 1939 neu aufgerich-
tet worden. In der Nordansicht sind zwei Vor-
bauten, darunter ein 1935 komplett erneuertes
Brauthaus, vorgelagert. Über einem hölzernen,
kräftig ausladenden Traufgesims ruht das pfan-
nengedeckte Dach.
Den verputzten, klar gegliederten Innenraum
überspannt eine segmentbogenförmige Holz-
7
Jork, Schützenhofstraße 1, Kirche, von Südwesten
189
es, nach dem Kauf eines neuen Gerichtsgebäu-
des, in Privatbesitz über und wird heute, nach
dem letzten Besitzer, auch als Portausches
Haus bezeichnet. Im Zuge einer ersten
Straßenverbreiterung in der Ortsdurchfahrt
konnte 1932 der Abriß des heute als Gemein-
debücherei genutzten Hauses durch ein Ver-
setzen um etwa sechs Meter verhindert wer-
den.
Das zweigeschossige traufständige Gebäude
mit allseitig auf mächtigen Knaggen vorkragen-
dem Obergeschoß sowie den zweifach vor-
springenden Giebelflächen schließt mit einem
steil ausgebildeten pfannengedeckten Sattel-
dach ab. Eine ganz ähnliche Gestaltung zeigt
das gegenüberliegende Traufenhaus Bürgerei 6
mit seinem viermal vorkragenden, imposanten
Ostgiebel, der durch vielfältiges Buntmauerwerk
belebt wird. In der nördlichen Straßenfassade
haben hingegen spätere Veränderungen ihre
Spuren hinterlassen. Das Gebäude ließ der
Richter Dr. Henricus von Haren, ein Bruder des
Gräfen von Haren, um 1660 erbauen.
Jork, Ortsplan von 1937
Ein verkleinertes Abbild seines mächtigen Ost-
giebels findet sich an dem gegenüberliegenden
eingeschossigen Fachwerkbau Nr. 8, der, nach
den Vorkragungen zu urteilen, wohl im 18,Jh.
entstanden sein dürfte. Die traufseitige
Straßenansicht wird von einem mittigen Zwerch-
haus über dem zurückliegenden Eingang ge-
gliedert.
Zwei giebelständig ausgerichtete Bauten im
westlichen Straßenabschnitt vervollständigen
die aus fünf Fachwerkbauten gebildete denk-
maiwerte Gruppe in der Bürgerei. Bürgerei 3
entstand 1959/60 als Ersatz für einen einge-
schossigen Putzbau. In dem Wohn- und Ge-
schäftshaus Nr. 4 war ehemals eine im 18.Jh.
gegründete Brauerei untergebracht. Der ältere
Hausteil ist zur südlich liegenden Kirche gerich-
tet und zeigt im Giebel drei Vorkragungen auf
Knaggen sowie eine seitliche Utlucht. Die nörd-
liche Verlängerung ist mit Mansarddach und ei-
ner Giebelkonstruktion, wie sie zumeist in der
1. Hälfte des 19.Jh. Verwendung fand, ausge-
stattet.
Ev. Kirche St. Matthias
Die südlich der Bürgerei gelegene runde Fried-
hofswurt ist mit einer barocken Saalkirche be-
setzt, die sich auf den Grundmauern eines
spätgotischen Vorgängerbaus erhebt. Der in
Ziegel gemauerte fünfachsige Bau ist durch
Rundbogenfenster mit gußeisernem, 1858 her-
gestelltem Sprossenwerk und erst jüngst abge-
treppte Strebepfeiler gegliedert. Nur das Lang-
haus stammt noch aus dem Jahre 1664,
während der Ostteil mit dreiseitigem Abschluß
bereits 1709 erneuert wurde. Der Westgiebel
mit dem Haupteingang ist 1939 neu aufgerich-
tet worden. In der Nordansicht sind zwei Vor-
bauten, darunter ein 1935 komplett erneuertes
Brauthaus, vorgelagert. Über einem hölzernen,
kräftig ausladenden Traufgesims ruht das pfan-
nengedeckte Dach.
Den verputzten, klar gegliederten Innenraum
überspannt eine segmentbogenförmige Holz-
7
Jork, Schützenhofstraße 1, Kirche, von Südwesten
189



