Borstel, Burweg 1, Obstscheune, um 1860
•F
Borstel, Wisch 1, Wohnhaus, 1900
Gitterzaun zwischen Backsteinpfeilern vor dem
Bauernhaus Nr. 34. Die im Fußstreifen verdop-
pelten Stäbe durchstoßen einen zweifachen,
mit Kreisen gefüllten Holm, der sich zwischen
den Pfeilern bogenförmig senkt, um sich zur
Mitte hin mit reich verzierter Spitze wieder zu
heben. Die Seitenabweiser sind halbkreisförmig
ausgebildet.
In den Ortsteilen Wisch, dessen ursprünglicher
Name Somfleth erstmals 1297 Erwähnung
fand, und Lühe wird das Straßenbild von zwei
fast nebeneinander gelegenen, denkmalwerten
Gruppen geprägt. Die Hofstelle Wisch 20 be-
eindruckt durch die Gruppierung und einheitli-
che Gestaltung von drei reetgedeckten Fach-
werkbauten. Die inschriftliche Datierung des
giebelständigen Wohnwirtschaftsgebäudes
„1861“ scheint auch für die zurückgesetzte
Obstscheune und ein traufständig an der
Straße stehendes Altenteilerhaus (Nr. 20 a) zu-
zutreffen.
Entgegen der sonst üblichen Anordnung steht
der nördliche Fachwerkbau Nr. 23 weder senk-
recht zum Deich noch parallel zu den Grund-
stücksgrenzen, sondern ist im spitzen Winkel
zum Nachbarbau Nr. 24 diagonal auf dem
Grundstück plaziert. Beide Häuser sind mit ei-
nem gleichmäßigen, fast quadratischen und
durch Eckstreben ausgesteiften Fachwerkgefü-
ge in Vierständerbauweise ohne Kübbungen
abgezimmert, was auf eine Erbauung in der
2. Hälfte des 19.Jh. hindeutet.
Zwei schiefergedeckte Wohnhäuser zeigen bei-
spielhaft die vielfältigen Architekturströmungen
gegen Ende des 19.Jh. Als T-förmige Anlage in
der Art der Altländer Herrensitze ist das Haus
Wisch 39 konzipiert, denn hier wurde ein im
Kern älteres Schifferhaus durch einen traufstän-
dig ausgerichteten Putzbau mit hohem Sockel-
geschoß zur Straße hin erweitert. Bemerkens-
wert ist der gestalterische Aufwand an dem mit
spätklassizistischen Putzgliederungen und
Schmuckformen 1862 von einem Hamburger
Architekten erbauten Haus, dessen Straßenan-
sicht ein mittiger Säuleneingang und das
darüberliegende, übergiebelte Zwerchhaus do-
minieren.
Borstel, Wisch 39, Wohnhaus, 1862
Unter Beibehaltung der traditionellen Gebäude-
form eines Wohnwirtschaftsgebäudes entstand
der Backsteinbau Wisch 1, dessen reich deko-
rierter Straßengiebel mit der Sockel- und Eck-
quaderung, den Balusterbrüstungen und fen-
sterbekrönenden Dreieckgiebeln Stilelemente
der Renaissance aufgreift (erb. 1900). Bestand-
teil der Denkmalausweisung ist auch die
straßenseitige Einfriedung.
Eine Auflockerung der regelmäßigen straßenbe-
gleitenden Bauweise ist an der Abzweigung
des Bauerweges zu beobachten. Da er ebenso
wie die angrenzenden Hofstellen in der Kurhan-
noverschen Landesaufnahme von 1769 noch
nicht verzeichnet ist, ist für die beiden ältesten
Gebäude eine Erbauung Ende des 18.Jh.
wahrscheinlich. Die Großkate Wisch 12 zeich-
net sich durch einen zweifach vorkragenden
Straßengiebel aus, der wirkungsvoll mit einer
durchgehenden Reihe von Fußstreben und teil-
weise erhaltenen Zierausfachungen sowie kräf-
tigen Hauptständern mit aussteifenden Kopf-
bändern gestaltet ist.
202
•F
Borstel, Wisch 1, Wohnhaus, 1900
Gitterzaun zwischen Backsteinpfeilern vor dem
Bauernhaus Nr. 34. Die im Fußstreifen verdop-
pelten Stäbe durchstoßen einen zweifachen,
mit Kreisen gefüllten Holm, der sich zwischen
den Pfeilern bogenförmig senkt, um sich zur
Mitte hin mit reich verzierter Spitze wieder zu
heben. Die Seitenabweiser sind halbkreisförmig
ausgebildet.
In den Ortsteilen Wisch, dessen ursprünglicher
Name Somfleth erstmals 1297 Erwähnung
fand, und Lühe wird das Straßenbild von zwei
fast nebeneinander gelegenen, denkmalwerten
Gruppen geprägt. Die Hofstelle Wisch 20 be-
eindruckt durch die Gruppierung und einheitli-
che Gestaltung von drei reetgedeckten Fach-
werkbauten. Die inschriftliche Datierung des
giebelständigen Wohnwirtschaftsgebäudes
„1861“ scheint auch für die zurückgesetzte
Obstscheune und ein traufständig an der
Straße stehendes Altenteilerhaus (Nr. 20 a) zu-
zutreffen.
Entgegen der sonst üblichen Anordnung steht
der nördliche Fachwerkbau Nr. 23 weder senk-
recht zum Deich noch parallel zu den Grund-
stücksgrenzen, sondern ist im spitzen Winkel
zum Nachbarbau Nr. 24 diagonal auf dem
Grundstück plaziert. Beide Häuser sind mit ei-
nem gleichmäßigen, fast quadratischen und
durch Eckstreben ausgesteiften Fachwerkgefü-
ge in Vierständerbauweise ohne Kübbungen
abgezimmert, was auf eine Erbauung in der
2. Hälfte des 19.Jh. hindeutet.
Zwei schiefergedeckte Wohnhäuser zeigen bei-
spielhaft die vielfältigen Architekturströmungen
gegen Ende des 19.Jh. Als T-förmige Anlage in
der Art der Altländer Herrensitze ist das Haus
Wisch 39 konzipiert, denn hier wurde ein im
Kern älteres Schifferhaus durch einen traufstän-
dig ausgerichteten Putzbau mit hohem Sockel-
geschoß zur Straße hin erweitert. Bemerkens-
wert ist der gestalterische Aufwand an dem mit
spätklassizistischen Putzgliederungen und
Schmuckformen 1862 von einem Hamburger
Architekten erbauten Haus, dessen Straßenan-
sicht ein mittiger Säuleneingang und das
darüberliegende, übergiebelte Zwerchhaus do-
minieren.
Borstel, Wisch 39, Wohnhaus, 1862
Unter Beibehaltung der traditionellen Gebäude-
form eines Wohnwirtschaftsgebäudes entstand
der Backsteinbau Wisch 1, dessen reich deko-
rierter Straßengiebel mit der Sockel- und Eck-
quaderung, den Balusterbrüstungen und fen-
sterbekrönenden Dreieckgiebeln Stilelemente
der Renaissance aufgreift (erb. 1900). Bestand-
teil der Denkmalausweisung ist auch die
straßenseitige Einfriedung.
Eine Auflockerung der regelmäßigen straßenbe-
gleitenden Bauweise ist an der Abzweigung
des Bauerweges zu beobachten. Da er ebenso
wie die angrenzenden Hofstellen in der Kurhan-
noverschen Landesaufnahme von 1769 noch
nicht verzeichnet ist, ist für die beiden ältesten
Gebäude eine Erbauung Ende des 18.Jh.
wahrscheinlich. Die Großkate Wisch 12 zeich-
net sich durch einen zweifach vorkragenden
Straßengiebel aus, der wirkungsvoll mit einer
durchgehenden Reihe von Fußstreben und teil-
weise erhaltenen Zierausfachungen sowie kräf-
tigen Hauptständern mit aussteifenden Kopf-
bändern gestaltet ist.
202