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Albrecht, Heike [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0217
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male eingestuft. Für die Ausbildung ihrer Deich-
giebel wurde die klassizistische Spielart, d.h.
Vorkragungen auf zierlichem Stichgebälk ge-
wählt. Während bei dem erstgenannten Bau die
Brauttür der Erbauungszeit noch vorhanden ist,
erhielt der letztgenannte um 1880 einen hinter
Säulen zurückliegenden Eingang mit einem
qualitätvollen vierteiligen Türelement. In die glei-
che Zeit gehört auch das Hallenhaus Buxtehu-
der Straße 24, bei dem die Doppelstielkon-
struktion in geradezu idealer Weise ausgeführt
worden ist.
Die der Durchgangsstraße zugewandten und
jeweils mit einem Walm versehenen Wirt-
schaftsgiebel zeigen mit Ausnahme von
Nr. 14b, ein regelmäßiges Fachwerk, das ledig-
lich durch ans Rähm geführte Streben berei-
chert wird. In zwei Fällen, bei Nr. 70 und 88
sind zudem Vorschauer angeordnet.
Beispielhaft für die in Königreich eher spora-
disch auftretende Deichbebauung sei der reet-
gedeckte Vierständerbau Estedeich 17 ge-
nannt, ein ehemaliges Landarbeiterhaus mit
symmetrisch aufgebautem Westgiebel, der sich
an den Estedeich lehnt (erb. wohl Mitte 19.Jh.).
Aus dem insgesamt stark überformten, wenn
nicht sogar erneuerten Gebäudebestand Lees-
wigs ragen die beiden reetgedeckten Zweistän-
derbauten Nr. 23 und 25 aufgrund ihrer orts-
bildprägenden Funktion heraus. Die Konstrukti-
on ihrer Straßengiebel zeichnet sich durch
zierliches Stichgebälk (Nr. 25, erb. 1. Hälfte
19.Jh.) bzw. schwache Vorkragungen (Nr. 23,
dat. 1826) aus. Die erhaltenen mittigen Braut-
türen werden jeweils durch schmale hohe Fen-
ster eingerahmt.
Bei dem 1804 erbauten Hallenhaus Nr. 39 ist
bereits 1859 eine Neugestaltung des Wohnteils
in Putz durchgeführt worden, wobei in der ge-
drungen wirkenden Giebelansicht die klassi-
sche Horizontalbetonung durch geschoßtren-
nende Friese wieder aufgegriffen worden ist. Im
Unterschied zur schmucklosen Erdgeschoßzo-


Königreich, Leeswig 39, Wohnwirtschaftsgebäude, 1804/1859

Königreich, Estebrügger Straße 30, Wohnwirtschaftsgebäude und Göpelhaus



Königreich, Estebrügger Straße 6, Wohnhaus, um 1900

Königreich, Leeswig 35. Wohnhaus, 1878


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