Ein auch im Inneren vollständig erhaltenes tech-
nisches Denkmal stellt die 1925 erbaute Motor-
mühle Nr. 24 dar. Sie ist in einem zweigeschos-
sigen Backsteinbau untergebracht, an den süd-
lich ein eingeschossiges Fachwerkwohnhaus
mit Drempel und Zwerchhaus grenzt. Eine höl-
zerne, an den Deich gelehnte Ladebrücke dien-
te der Getreidelieferung. Nach Abschluß um-
fangreicher Sanierungsarbeiten ist für den Kom-
plex künftig eine gastronomische Nutzung in
Verbindung mit einem Museum vorgesehen.
Fast zeitgleich mit der Mühle ist das kombinier-
te Wohn- und Betriebsgebäude einer
Großschlachterei entstanden. Der zweige-
schossige, mit einem Satteldach abschließende
Bau ist traufständig auf dem Deich angeordnet.
Er zeigt eine Klinkerfassade mit abgetrepptem
fünfachsigem Risalitmotiv, die, wenn auch
zurückhaltend, expressionistischen Formenvor-
stellungen folgt und in ihrer Gestaltung unver-
kennbar an Hamburger Vorbildern orientiert ist
(Nr. 40).
Moorende, Moorende 18, Wohnhaus
Zu unterscheiden von diesen gemischt genutz-
ten Gebäuden ist der reine Wohnhaustyp, der
mit Beispielen des 18. bis späten 19,Jh. seine
Entwicklung widerspiegelt. Innerhalb der
Deichreihe ist sowohl der eingeschossige gie-
belständige Typus des 18.Jh. (Nr. 52) als auch
der des fünfachsigen Traufenhauses (Nr. 18)
vertreten. Deutlich größere Abmessungen
kennzeichnen die Objekte der gegenüberliegen-
den Straßenseite: das giebelständige reetge-
deckte Fachwerkhaus Nr. 13 verbleibt ganz in
der Tradition des Hallenhauses und besitzt mit
seinem dreifach vorspringenden Giebel in Vier-
ständerbauweise prägenden Einfluß auf den
Straßenraum (erb. Mitte 19.Jh.). Hingegen ver-
rät das mächtige zweigeschossige Vorderge-
bäude eines gegen Ende des 19,Jh. errichteten
Ausflugslokals durch seine Formensprache und
-Vielfalt städtischen Einfluß. Der fünfachsige
Bau mit Sockelgeschoß und leicht vorgezoge-
ner mittiger Eingangsachse zeigt in der rot ver-
blendeten Schaufassade eine Fülle von Putz-
gliederungen, während die Giebelseiten schlicht
gehalten wurden (Nr. 37).
Moorende, Moorende 24, Motormühle, 1925
Eine besondere Stellung nimmt die am nördli-
chen Beginn der Deichhufensiedlung gelegene
Esteburg Moorende 55 ein. Dieser älteste
Adelssitz des Alten Landes ist zwischen 1609
und 1611 durch den Gräfen Diedrich von der
Schulte errichtet worden, um seinen Wohnsitz
auf der Horneburg aufgeben zu können. Im
weiteren Verlauf des 17,Jh. wurde sie auch von
den übrigen Burgmännern verlassen.
Den Zugang zur Anlage, die einen deutlichen
Abstand zur Straße hält, markiert ein gemauer-
tes Torhaus mit einem gewalmten Pfannen-
dach, das über mehrere korbbogige Durchfahr-
ten verfügte, die jedoch bis auf eine mittlerweile
vermauert worden sind.
Das zweigeschossige Herrenhaus mit dem ost-
west gerichteten, pfannengedeckten Steildach
mit Halbwalm wirkt wie ein dem Wirtschaftsteil
vorgesetztes Langhaus, ist aber in Wirklichkeit
über einem quadratischen Grundriß mit einer
Seitenlänge von 20 Metern aufgeführt worden.
Der von Ferne schlicht erscheinende Backstein-
bau ist mit reicher Werksteinornamentik von z.T.
Moorende, Moorende 48, ehern. Gaststätte, 1733 und Nr. 46, ehern. Geschäftshaus
215
nisches Denkmal stellt die 1925 erbaute Motor-
mühle Nr. 24 dar. Sie ist in einem zweigeschos-
sigen Backsteinbau untergebracht, an den süd-
lich ein eingeschossiges Fachwerkwohnhaus
mit Drempel und Zwerchhaus grenzt. Eine höl-
zerne, an den Deich gelehnte Ladebrücke dien-
te der Getreidelieferung. Nach Abschluß um-
fangreicher Sanierungsarbeiten ist für den Kom-
plex künftig eine gastronomische Nutzung in
Verbindung mit einem Museum vorgesehen.
Fast zeitgleich mit der Mühle ist das kombinier-
te Wohn- und Betriebsgebäude einer
Großschlachterei entstanden. Der zweige-
schossige, mit einem Satteldach abschließende
Bau ist traufständig auf dem Deich angeordnet.
Er zeigt eine Klinkerfassade mit abgetrepptem
fünfachsigem Risalitmotiv, die, wenn auch
zurückhaltend, expressionistischen Formenvor-
stellungen folgt und in ihrer Gestaltung unver-
kennbar an Hamburger Vorbildern orientiert ist
(Nr. 40).
Moorende, Moorende 18, Wohnhaus
Zu unterscheiden von diesen gemischt genutz-
ten Gebäuden ist der reine Wohnhaustyp, der
mit Beispielen des 18. bis späten 19,Jh. seine
Entwicklung widerspiegelt. Innerhalb der
Deichreihe ist sowohl der eingeschossige gie-
belständige Typus des 18.Jh. (Nr. 52) als auch
der des fünfachsigen Traufenhauses (Nr. 18)
vertreten. Deutlich größere Abmessungen
kennzeichnen die Objekte der gegenüberliegen-
den Straßenseite: das giebelständige reetge-
deckte Fachwerkhaus Nr. 13 verbleibt ganz in
der Tradition des Hallenhauses und besitzt mit
seinem dreifach vorspringenden Giebel in Vier-
ständerbauweise prägenden Einfluß auf den
Straßenraum (erb. Mitte 19.Jh.). Hingegen ver-
rät das mächtige zweigeschossige Vorderge-
bäude eines gegen Ende des 19,Jh. errichteten
Ausflugslokals durch seine Formensprache und
-Vielfalt städtischen Einfluß. Der fünfachsige
Bau mit Sockelgeschoß und leicht vorgezoge-
ner mittiger Eingangsachse zeigt in der rot ver-
blendeten Schaufassade eine Fülle von Putz-
gliederungen, während die Giebelseiten schlicht
gehalten wurden (Nr. 37).
Moorende, Moorende 24, Motormühle, 1925
Eine besondere Stellung nimmt die am nördli-
chen Beginn der Deichhufensiedlung gelegene
Esteburg Moorende 55 ein. Dieser älteste
Adelssitz des Alten Landes ist zwischen 1609
und 1611 durch den Gräfen Diedrich von der
Schulte errichtet worden, um seinen Wohnsitz
auf der Horneburg aufgeben zu können. Im
weiteren Verlauf des 17,Jh. wurde sie auch von
den übrigen Burgmännern verlassen.
Den Zugang zur Anlage, die einen deutlichen
Abstand zur Straße hält, markiert ein gemauer-
tes Torhaus mit einem gewalmten Pfannen-
dach, das über mehrere korbbogige Durchfahr-
ten verfügte, die jedoch bis auf eine mittlerweile
vermauert worden sind.
Das zweigeschossige Herrenhaus mit dem ost-
west gerichteten, pfannengedeckten Steildach
mit Halbwalm wirkt wie ein dem Wirtschaftsteil
vorgesetztes Langhaus, ist aber in Wirklichkeit
über einem quadratischen Grundriß mit einer
Seitenlänge von 20 Metern aufgeführt worden.
Der von Ferne schlicht erscheinende Backstein-
bau ist mit reicher Werksteinornamentik von z.T.
Moorende, Moorende 48, ehern. Gaststätte, 1733 und Nr. 46, ehern. Geschäftshaus
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