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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0241
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ausgesteiften Hauptständern läßt an eine Er-
bauung im 18,Jh. denken. Im Zuge eines Aus-
baus zu Praxis- bzw. Wohnräumen des lange
Zeit als Pferdestall genutzten Gebäudes ist das
Dielentor vor einigen Jahren zugemauert wor-
den. Ausgenommen von der Gruppenauswei-
sung ist das zweigeschossige, 1926 nach ei-
nem Brand errichtete Gutshaus, welches auf ei-
nen Entwurf des Hamburger Architekten Fritz
Höger zurückgeht. Jedoch ist es in seinem Er-
scheinungsbild durch jüngere Anbauten stark
beeinträchtigt.
Die Begräbnisstätte der Familie von Düring be-
findet sich in einem Eichenhain auf dem etwa
1820 angelegten Gemeindefriedhof am nördli-
chen Dorfrand. Die vorwiegend aus Sandstein
in Stelenform gearbeiteten Grabsteine stehen in
freier Anordnung ohne Grabhügel oder -beet
auf dem Waldboden (Schäfereistieg)
Eng mit der Familie von Düring war auch der
Hamburger Mediziner Hans Much (1880-1932)
verbunden. In einem Waldstück am östlichen
Ortsrand liegt seine aus Natursteinen ohne
Mörtel aufgeschichtete kreisrunde Grabstätte,
die nach einem Plan F. Högers gemauert sein
soll. Umgeben ist die Anlage von mehreren klei-
nen Findlingen mit chinesischen (Hunde-)Na-
men (Am Walde).

OEDERQUART

Die Gemeinde Oederquart mit rund 1300 Ein-
wohnern ist bis heute eine Agrargemeinde ge-
blieben und grenzt als einzige der sechs Keh-
dinger Gemeinden nicht an die Elbe. Ihre Sied-
lungsstruktur wird durch die beiden ost-west
gerichteten früheren Deichlinien des Kaje- und
Hollerdeichs gekennzeichnet. Letzterer gibt
ebenso wie das Dösegericht mit friesischer
Deichschauung Hinweise auf eine Beteiligung
holländischer Kolonisten beim mittelalterlichen
Landausbau.
Dem Verlauf des Hollerdeichs folgend stellen
die Landesstraße 113 und ihre westliche Ver-
längerung, die Kreisstraße 10, weitgehend die
nördliche Gemeindegrenze dar. An ihnen reihen
sich die Höfe von Oederquart, Hohenlucht,
Landesbrück und Schinkel auf, von denen aus
die Kultivierung der südlichen Wirtschafts-
flächen erfolgte. Zunächst diente das Kehdinger
Hochmoor als natürliche Barriere gegen das bei
Sturmfluten von Süden hereindrückende Oste-
wasser. Erst als das Moor durch die zunehmen-
de Entwässerung bis zu vier Meter absackte,
bestand die Notwendigkeit eines rückwärtigen
Schutzes. Parallel zum Hollerdeich wurde der
Kajedeich als Verlängerung der von Stade kom-
menden Moorerschließung, der Kreisstraße 12,
aufgeschüttet. Im 18.Jh. schließlich erfolgte die
Besiedlung der südlichen Bruch- und Moorlän-
dereien; die hier gelegenen Ortsteile Bruchweg
und Neuer Seeweg zeichnen sich durch unre-
gelmäßige Flurteilungen aus.
Für Oederquart, dessen erste Erwähnung in
das Jahr 1331 fällt, wird eine ehemalige Wur-
tenlage angenommen, die sich vermutlich mit
der Hollerkolonisation zu einer Marschhufenrei-
he mit Verdichtung um die im Süden gelegene
Kirche herum gewandelt hat. Eine Ausdehnung


Oederquart, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1767 (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen)

Nottensdorf, Fischerhof 2, Kate



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es

Nottensdorf, Am Gutspark 3, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude

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