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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0155
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SUDERBURG-HOLXEN

SUDERBURG-RÄBER

SUHLENDORF

Das früher unregelmäßig gegliederte Haufen-
dorf wurde nach der fast vollständigen Zerstö-
rung durch ein Großfeuer im Jahre 1893 als
Straßendorf mit einer geraden Hauptachse
und geordneter Parzellenstruktur wieder auf-
gebaut. Der Ortskern wird daher weitgehend
von massiven Haupthäusern und Fachwerk-
scheunen aus der Wiederaufbauzeit einge-
nommen.
Verschont blieb bei dem Feuer der Mühlenhof
am Zusammenfluß von Hardau und Stahl-
bach. Dazu gehört ein heute stark verändertes
Haupthaus (1816) und das Mühlengebäude in
Fachwerk (1765). Der Mahlbetrieb ist einge-
stellt, erhalten blieb jedoch das unterschläch-
tige hölzerne Wasserrad, der Aalfang und das
Stauwehr an der Hardau, sowie Teile des
Mahlwerks im Innern. Alte Kastanien säumen
hier die Hardau, die unweit der Mühle über ei-
ne der wenigen erhaltenen Steinbrücken mit
zwei Bögen (1. Hälfte 19. Jh.) zu überschrei-
ten ist. Westlich davon der gepflastere Weg
nach Suderburg.

Räber am nördlichen Talrand der Räberschen
Spring bestand zu Beginn des 19. Jh. aus 10
Höfen und wurde schrittweise entlang der
Straße von Suderburg nach Hösseringen er-
weitert. Diese weitet sich in der Ortsmitte zu
einem mit hohen Eichen bestandenen Platz.
Nordwestlich davon befindet sich ein großer
Hof, bei dessen Haupthaus (Ringstraße 3,
1922) auf die Entwicklungsform des Wohn-
wirtschaftsgebäudes mit hammerkopfartigem
Wohnteil in Ziegel und Fachwerk zurückge-
griffen wurde. Die Scheune an der Ostseite ist
wohl ein Mitte des 19. Jh. verlängerter Schaf-
stall aus dem 18. Jh. Zahlreiche weitere
Haupt- und Wohnhäuser im Ort sind in ge-
mischter Bauweise ausgeführt. Das älteste
Haus ist das Wohnwirtschaftsgebäude des
früheren Forstdiensthofes (Stintweg 2, 1786),
ein gut erhaltener Zweiständerbau, dessen
Giebel Streben und Köpfbänder zieren.

Suhlendorf, das ursprünglich ein Kirchdorf mit
12 Höfen war, hat sich seit Beginn des 20. Jh.
zu einem Ort mit einem vielfältigen Dienstlei-
stungsangebot gewandelt. Schon in der 1.
Hälfte des 19. Jh. wurde das einstige Rund-
lingsdorf mit Sackgassenerschließung durch
ein Straßennetz überzogen, das die Grundla-
ge für die Anfang des 20. Jh. einsetzende
schrittweise Erweiterung bildete. Im Orts-
grundriß hebt sich nordöstlich der Kirche eine
platzartige Situation ab, von der aus sternför-
mig nach Osten Straßen ausstrahlen.
Ev. Kirche
Die 1903-05 gebaute Kirche ist ein qualität-
voller neugotischer Ziegelbau mit eingezoge-
nem Chor, Westturm und Eingangsvorbau an
der Nordseite. Die Fassaden des Schiffes
werden durch kräftige Strebepfeiler und die
in Höhe der Empore horizontal unterteilten
Dreier-Fenstergruppen gegliedert. Aufgrund
seiner Höhe (52 m) prägt der Westturm aus al-
len Richtungen die Ortsansicht und wirkt auch


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