Ecksituation an der Kreuzung Georgstraße/
Grüne Straße straßenbildwirksam gestaltet.
Das großzügig bemessene, südlichste
Grundstück auf der Westseite der Georg-
straße, das unmittelbar an den Stadtgraben
grenzt, wählte sich H. D. Hillerns zum Bau sei-
nes eigenen Wohnhauses aus (Georgstr. 2).
Entsprechend der durch Grünanlagen ge-
prägten Umgebung verlieh er dem 1852/53
über hohem Souterrain eingeschossig aufge-
führten Putzbau einen landhausähnlichen
Charakter, zu dem das sehr flach geneigte
Walmdach beiträgt, der heute jedoch durch
rückwärtige Pavillonanbauten verlorenge-
gangen ist. Das nach Aussage Hillerns „äu-
ßerlich anspruchslose, nur für behagliches
Wohnen eingerichtete Haus“ wird durch ein
schlichtes Putzband als Gurtgesims und die
in einer fein profilierten Putzrahmung paar-
weise zusammengerückten, leicht stichbogi-
gen Fenster gegliedert.
Auf dem nördlich angrenzenden Grundstück
wurde 1894 ein Neubau für die seit 1833 be-
stehende katholische Volksschule nach Plä-
nen des Architekten H. Diesener errichtet
(Georgstr. 4). Das langgestreckte zweige-
schossige Putzgebäude von eklektizisti-
schem Habitus besitzt zwei symmetrisch an-
geordnete, von Segmentgiebeln bekrönte Ri-
salite, von denen der östliche das Treppen-
haus aufnimmt. Über dem durch eine Pi-
lasterordnung gegliederten Obergeschoß
schließt eine konsolgeschmückte Attika mit
kräftig ausgebildetem Kranzgesims den Bau
ab. Das westliche Vordergebäude, ein reprä-
sentativer spätklassizistischer Walmdachbau
von fünf Achsen (erb. 1877, Arch. L. Loge-
mann), ist dem heute zum Pius-Hospital ge-
hörenden Komplex angeschlossen.
FRIEDENSPLATZ
Von der Peterstraße zur Ofener Straße als
südliche Begrenzung des Haareneschvier-
tels leitet der Friedensplatz über, der aus dem
spitzwinkeligen Grundstück am Zusammen-
treffen von Ofener Straße und Steinweg her-
vorging. Als die Bebauung an der Ofener
Straße einsetzte, blieb es aufgrund seines
Zuschnitts unbebaut. Durch einen 1872 an-
gelegten Weg, der eine günstige Verbindung
von der Peterstraße über die Haarenbrücke
zur neuerrichteten Realschule an der Her-
bartstraße herstellen sollte, wurde der westli-
che Keil abgeschnitten und als gleich-
schenkliges Dreieck hergerichtet. Damit war
eine Platzsituation entstanden, die zu dem
westlich davon gelegenen Haarentorplatz
korrespondierte.
Auf dem keilförmigen Grundstück in städte-
baulich markanter Position wurde 1878 nach
einem Entwurf von Baurat Jansen ein Denk-
mal für die Gefallenen des Deutsch-Französi-
schen Krieges 1870/71 in Form einer Sieges-
säule eingeweiht. Auf der knapp 6,5 m hohen
polierten Säule aus rotem schwedischen Gra-
nit fand die Replik einer Viktoria von Christian
Daniel Rauch Aufstellung (im Zweiten Welt-
krieg eingeschmolzen), die in Oldenburg zu
einem Friedensengel umgedeutet wurde und
die Namengebung des Platzes bestimmte.
Der seit 1858 bestehenden Methodistenge-
meinde, die 1865 ein erstes Gotteshaus an
Georgstr. 2,1852/53, Architekt Hillerns
Georgstr. 4, 1877, Architekt Logemann
Georgstr. 4, 1894, Architekt H. Diesener
Friedensplatz, Methodistenkirche, 1894, Architekt
Spieske; Siegessäule, 1878
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Grüne Straße straßenbildwirksam gestaltet.
Das großzügig bemessene, südlichste
Grundstück auf der Westseite der Georg-
straße, das unmittelbar an den Stadtgraben
grenzt, wählte sich H. D. Hillerns zum Bau sei-
nes eigenen Wohnhauses aus (Georgstr. 2).
Entsprechend der durch Grünanlagen ge-
prägten Umgebung verlieh er dem 1852/53
über hohem Souterrain eingeschossig aufge-
führten Putzbau einen landhausähnlichen
Charakter, zu dem das sehr flach geneigte
Walmdach beiträgt, der heute jedoch durch
rückwärtige Pavillonanbauten verlorenge-
gangen ist. Das nach Aussage Hillerns „äu-
ßerlich anspruchslose, nur für behagliches
Wohnen eingerichtete Haus“ wird durch ein
schlichtes Putzband als Gurtgesims und die
in einer fein profilierten Putzrahmung paar-
weise zusammengerückten, leicht stichbogi-
gen Fenster gegliedert.
Auf dem nördlich angrenzenden Grundstück
wurde 1894 ein Neubau für die seit 1833 be-
stehende katholische Volksschule nach Plä-
nen des Architekten H. Diesener errichtet
(Georgstr. 4). Das langgestreckte zweige-
schossige Putzgebäude von eklektizisti-
schem Habitus besitzt zwei symmetrisch an-
geordnete, von Segmentgiebeln bekrönte Ri-
salite, von denen der östliche das Treppen-
haus aufnimmt. Über dem durch eine Pi-
lasterordnung gegliederten Obergeschoß
schließt eine konsolgeschmückte Attika mit
kräftig ausgebildetem Kranzgesims den Bau
ab. Das westliche Vordergebäude, ein reprä-
sentativer spätklassizistischer Walmdachbau
von fünf Achsen (erb. 1877, Arch. L. Loge-
mann), ist dem heute zum Pius-Hospital ge-
hörenden Komplex angeschlossen.
FRIEDENSPLATZ
Von der Peterstraße zur Ofener Straße als
südliche Begrenzung des Haareneschvier-
tels leitet der Friedensplatz über, der aus dem
spitzwinkeligen Grundstück am Zusammen-
treffen von Ofener Straße und Steinweg her-
vorging. Als die Bebauung an der Ofener
Straße einsetzte, blieb es aufgrund seines
Zuschnitts unbebaut. Durch einen 1872 an-
gelegten Weg, der eine günstige Verbindung
von der Peterstraße über die Haarenbrücke
zur neuerrichteten Realschule an der Her-
bartstraße herstellen sollte, wurde der westli-
che Keil abgeschnitten und als gleich-
schenkliges Dreieck hergerichtet. Damit war
eine Platzsituation entstanden, die zu dem
westlich davon gelegenen Haarentorplatz
korrespondierte.
Auf dem keilförmigen Grundstück in städte-
baulich markanter Position wurde 1878 nach
einem Entwurf von Baurat Jansen ein Denk-
mal für die Gefallenen des Deutsch-Französi-
schen Krieges 1870/71 in Form einer Sieges-
säule eingeweiht. Auf der knapp 6,5 m hohen
polierten Säule aus rotem schwedischen Gra-
nit fand die Replik einer Viktoria von Christian
Daniel Rauch Aufstellung (im Zweiten Welt-
krieg eingeschmolzen), die in Oldenburg zu
einem Friedensengel umgedeutet wurde und
die Namengebung des Platzes bestimmte.
Der seit 1858 bestehenden Methodistenge-
meinde, die 1865 ein erstes Gotteshaus an
Georgstr. 2,1852/53, Architekt Hillerns
Georgstr. 4, 1877, Architekt Logemann
Georgstr. 4, 1894, Architekt H. Diesener
Friedensplatz, Methodistenkirche, 1894, Architekt
Spieske; Siegessäule, 1878
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