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Böker, Doris [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0264
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heitlichem Vollwalmdach in Reetdeckung zu-
sammengefaßt. Der nördliche, in Fachwerk
mit Ziegelausfachung erhaltene Gebäudeteil
des Zweiständer-Hallenhauses in Unter-
rähmzimmerung umfaßt in selten gut überlie-
fertem Zustand das kieselgepflasterte Flett
mit beidseitigen Luchtbalken und Herdstelle
mit Feuerrähm sowie das Kammerfach mit Al-
koveneinbau der Jahrhundertwende.
Zu den Köterhöfen Etzhorns gehören noch
zwei ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude im
Bereich des Ofenerdiek, der auf der Vogtei-
karte vom Ende des 18. Jh. als große Moor-
niederung mit vier Teichen erscheint, wobei
der größte, der „Ofener Diek“ zu den vier
Fischteichen zählte, die unter Graf Anton
Günther angelegt worden waren. Sie gingen
1842 in den Besitz J. D. Klävemannsüber, der
sie um 1850 trockenlegen ließ. Zwar zeigen
die Flurkarten von 1842/44 an den alten
Moorerschließungswegen (z.B. Langenweg,
Muttenpottsweg, Sackhofsweg, Weißen-
moorstraße) vereinzelte Hofanlagen, doch
findet eine dichtere Besiedlung dieses Ge-
biets erst im Zuge der Moorkolonisation wäh-

rend der 2. Hälfte des 19. Jh. bis über die
Jahrhundertwende hinaus statt. Die damals in
Ziegel errichteten Flettdielenhäuser sind je-
doch heute zum großen Teil zu Wohnzwek-
ken umgebaut und stark verändert. Von 1870
stammt die kleine Kate Lagerstraße 36, ein
Zweiständer-Hallenhaus mit reetgedecktem
Vollwalm, dessen Wirtschaftsgiebel noch als
Fachwerkkonstruktion erhalten ist. Vergleich-
bar ist der wohl um 1860 errichtete Zweistän-
derbau in Unterrähmkonstruktion Mutten-
pottsweg 105, der einschließlich der Vorder-
kübbungen massiv ummantelt ist, dessen
Grundriß jedoch bei der letzten Sanierung
einschließlich des Flettbereichs mit Luchtbal-
ken weitgehend rekonstruiert wurde, wobei
das Innengerüstz.T. erneuertwerden mußte.

Muttenpottsweg 105, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, um 1860



Lagerstr. 36, Wohnwirtschaftsgebäude, 1870

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