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Kämmerer, Christian [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 32): Stadt Osnabrück — Braunschweig, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.44440#0012
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Einführung

Der Denkmaltopographie der Stadt Osnabrück liegt der Vorschlag zum Verzeichnis der
Baudenkmale zugrunde, der vom Institut für Denkmalpflege aufgestellt wurde und dem
Band am Schluß gesondert beigegeben ist. Das Verzeichnis enthält die aufgrund ihrer
geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen oder städtebaulichen Bedeutung
als Kulturdenkmale eingestuften Bauten oder Gebäudegruppen in Osnabrück. Die Tren-
nung von Text und Verzeichnis erfolgt bewußt, da das vorliegende Buch nicht katalog-
haft Baudenkmale vorstellen will, sondern dem Leser den Denkmalbestand in einer
Form nahezubringen sucht, die das Baudenkmal einbindet in den größeren entwick-
lungsgeschichtlichen und räumlichen Zusammenhang. Um den umfangreichen Stoff in
seiner Komplexität in den Griff zu bekommen, bedient sich die Darstellung eines synthe-
tischen Ansatzes, der trotz grundsätzlich topographischen Vorgehens bei der Abhand-
lung des Denkmalbestandes diesen zugleich doch in den Rahmen der historischen Ent-
wicklung eines engeren Bereichs stellt. Dabei wird vom topographischen Ansatz vielfach
abgegangen zugunsten einer sinnfälligen geschichtlichen Abfolge in der Beschreibung,
die die Gegenstände nach ihren ortsgeschichtlichen, allgemein entwicklungsgeschicht-
lichen oder phänomenologischen Zusammenhängen behandelt. Der Text beschränkt
sich in der Regel auf die im Denkmaiverzeichnis enthaltenen Bauten, geschichtliche
oder städtebauliche Sachverhalte, die durch abgegangene Denkmale oder nicht als
Baudenkmale eingestufte bauliche Anlagen repräsentiert werden, haben nur insoweit
Eingang in die Darstellung gefunden, als sie zum Verständnis der allgemeinen Stadtge-
schichte und -entwicklung bzw. der vorgestellten Baudenkmale beitragen. Die im Ver-
zeichnis enthaltenen Kulturdenkmale werden im Text behandelt und ihrer Bedeutung
entsprechend einzeln oder im größeren Zusammenhang unterschiedlich ausführlich be-
sprochen. Text und inhaltlich zugehörige Abbildungen konnten aus gestalterischen
Gründen nicht immer auf einer Seite bzw. Doppelseite angeordnet werden. Von einer
vollständigen fotografischen Dokumentation des Denkmalbestandes wurde abgesehen
und stattdessen das Gewicht mehr auf die Vorstellung der besonders beispielhaften
oder auch herausragenden Baudenkmale gelegt. Denkmalgruppen sind in der Regel nur
durch eine Gesamtansicht oder wenige, ihre wichtigsten Bestandteile herausgreifenden
Abbildungen fotografisch vertreten.
Einen Überblick über Art, Lage, Verteilung und strukturelle Beziehung des Denkmalbe-
standes vermittelt ein topographisches Kartenwerk, in das die Denkmalsubstanz farbig
eingetragen ist. Denkmale der Architektur, denkmalwerte Grünanlagen und Gewässer,
werden durch die Farbwahl rot, grün und blau unterschieden. Während das Einzeldenk-
mal der Architektur (gern. § 3,2 NDSchG) grundrißgetreu in dunkelrot eingetragen ist,
werden Gruppen baulicher Anlagen (gern. § 3,3 NDSchG) parzellengetreu angegeben.
Ein Gitternetz ermöglicht das Auffinden einzelner Baudenkmale anhand des Registers.
Schwach rot angelegte Flächen bezeichnen denkmalpflegerische Interessenbereiche,
die nicht Bestandteil des Denkmalverzeichnisses sind. Unter ihnen sind Stadtbereiche
(wie z.B. alte Ortskerne oder wichtige Stadterweiterungen) zu verstehen, an deren
Struktur bzw. Baubestand die Ortsgeschichte und Stadtentwicklung ablesbar wird, wäh-
rend zugleich ihre Bausubstanz selbst nicht oder nurzum Teil als Baudenkmal eingestuft
werden konnte. Der besonderen Situation dieser Bereiche sollten denkmalpflegerische
Begleitmaßnahmen Rechnung tragen, die der Initiative der Gemeinde anheim gegeben
sind, wie etwa Gestaltungssatzungen oder besondere Festlegungen in Bebauungsplä-
nen.
Die Denkmaltopographie der Stadt Osnabrück bedient sich zur Gliederung des Stoffes
einer Ein- und Unterteilung des Stadtgebiets, die den heutigen Gemarkungsgrenzen
folgt und dem geschichtlichen Wachstum der Stadt in großen Zügen entspricht. Ein sol-
ches Vorgehen wird nahegelegt durch die klare historische Gliederung der Region, an
deren Anfang die in Abschnitten gewachsene Innenstadt zu sehen ist, die urprünglich in-
nerhalb ihres mittelalterlichen Befestigungsrings einen fest umgrenzten Bereich dar-
stellte. Einen zweiten Teil bildet die ehemalige Osnabrücker Feldmark, über deren weit-
räumiges, die Innenstadt umschließendes Gebiet sich die Stadt seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts auszubreiten begann und die bis dahin durch ihre seit mittelalterlicher Zeit
bestehende Aufteilung in die Weide- und Wirtschaftsgründe der Osnabrücker Leischaf-
ten großflächig gegliedert war. Um die Osnabrücker Gemarkung schließt sich, heute als
Teil des Stadtgebiets, der Ring der ehemaligen Landgemeinden Atter, Darum, Gret-
esch, Haste, Hellern/Hörne, Lüstringen, Nahne, Pye, Schinkel, Sutthausen und Voxtrup
an, gewachsene Einheiten jede für sich, die auch als solche ihre Behandlung finden.

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