wirkungsvoller Staffelung überragte Platzfas-
sade konzentriert sich der gestalterische Auf-
wand des Gebäudes, während die rückwärti-
gen Bauteile als schlichte Putzbauten mit nur
geringen Gliederungen und Architekturteilen
in Werkstein ausgeführt sind und im wesentli-
chen durch ihre Massenverteilung wirken
müssen. Im Kriege ausgebrannt, wurde das
Stadttheater zum Teil in veränderter Form
wieder hergestellt. Hier ist besonders die Neu-
gestaltung des Bühnenhauses, dessen hoher
Giebel und gebrochenes Dach heute beseitigt
und durch ein einfaches Walmdach ersetzt
sind, von nachteiliger Wirkung auf die Gesamt-
erscheinung. Zu bedauern ist auch die Verle-
gung des Zugangs, der ehemals über eine der
Platzfassade vorgelegte breite Freitreppe
führte, in einen neuen, nordöstlich angebau-
ten Eingangstrakt.
KLEINE DOMSFREIHEIT
An der Kleinen Domsfreiheit, die den Dombe-
zirk im Süden begrenzt, befanden sich in älte-
rer Zeit überwiegend kleinere Kuriengebäude.
Bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jh.
wandelte sich das Straßenbild durch die Er-
Kleine Domsfreiheit 22
richtung großmaßstäblicher Neubauten der
Kirche, denen eine Anzahl älterer Kurien zum
Opfer fielen (Kath. höhere Töchterschule,
Domnebengebäude). Mit ihnen erfuhr zu-
gleich der ursprünglich sehr unregelmäßige
Straßenverlauf eine Regulierung. Im Zweiten
Weltkrieg wurde die Bebauung zum größeren
Teil zerstört. Der Kleinen Domsfreiheit zuge-
rechnet wird der schmale Weg, der östlich des
Domkreuzgangs um den Domchor führt und,
zwischen Kleiner und Großer Domsfreiheit
vermittelnd, am nördlichen Domquerhaus in
die Große Domsfreiheit einmündet. Die eng
zusammentretenden hohen Bruchsteinmau-
ern, die die Grundstücke von Dom, Kleiner Kir-
che und Gymnasium Carolinum begrenzen,
formen hier, zwischen Carolinum und Großer
Domsfreiheit, eine enge Gasse, die mit ihrem
gekrümmten Verlauf noch ein höchst maleri-
sches Bild bietet.
Aus dem Bestand der ehemaligen Vikarkurien
blieben nur wenige Gebäude erhalten, sehr
schlichte, nach Kriegsbeschädigungen z.T.
stark erneuerte ein- und zweigeschossige
Putzbauten mit Sandsteineinfassungen aus
der Zeit um 1800 (Nr. 3, 22, 23; Nr. 23A ist ein
in den Formen eines Vorgängerbaus errichte-
ter Neubau von 1982). Eine Anlage, wie sie in
den Grundzügen für die häufig mehrflügligen
Baulichkeiten der Kurien auf den Immunitäten
der Stadt besonders charakteristisch war,
zeigt die Vikarkurie Kleine Domsfreiheit 3 auf
der südlichen Straßenseite, die mit der nach
Kriegszerstörung in neuer Gestalt wiederauf-
gebauten Kurie Kleine Domsfreiheit 4 einen
offenen Hof bildet, der zur Straße hin durch ei-
ne Mauer mit urnenbekrönter Einfahrt der
zweiten Hälfte des 18. Jh. begrenzt wird.
1865 wurde an der der Kleinen Domsfreiheit
die von den Ursulinen betreute katholische
höhere Töchterschule eröffnet. Aus der Grün-
dung entwickelte sich in den folgenden Jahr-
zehnten ein umfangreicher Schulkomplex,
dessen Gebäude in mehreren Erweiterungs-
stufen zwischen 1875 und 1906 durch Dom-
baumeister Alexander Behnes errichtet
wurden. Von den Anlagen der Schule, die Ge-
genstück zum unmittelbar benachbarten
Gymnasium Carolinum war, blieb nach
schwersten Kriegszerstörungen nur noch das
Schulhaus Kleine Domsfreiheit 10/11, das
Behnes 1906 als letzte Erweiterung baute (re-
duzierter Wiederaufbau 1951 abgeschlos-
Kleine Domsfreiheit, Gasse am Domchor,
Blick nach Osten
Kleine Domsfreiheit 24, 23 (rechts)
Kleine Domsfreiheit 10/11, ehern, kath. höhere
Töchterschule, Erweiterungsbau 1906
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sade konzentriert sich der gestalterische Auf-
wand des Gebäudes, während die rückwärti-
gen Bauteile als schlichte Putzbauten mit nur
geringen Gliederungen und Architekturteilen
in Werkstein ausgeführt sind und im wesentli-
chen durch ihre Massenverteilung wirken
müssen. Im Kriege ausgebrannt, wurde das
Stadttheater zum Teil in veränderter Form
wieder hergestellt. Hier ist besonders die Neu-
gestaltung des Bühnenhauses, dessen hoher
Giebel und gebrochenes Dach heute beseitigt
und durch ein einfaches Walmdach ersetzt
sind, von nachteiliger Wirkung auf die Gesamt-
erscheinung. Zu bedauern ist auch die Verle-
gung des Zugangs, der ehemals über eine der
Platzfassade vorgelegte breite Freitreppe
führte, in einen neuen, nordöstlich angebau-
ten Eingangstrakt.
KLEINE DOMSFREIHEIT
An der Kleinen Domsfreiheit, die den Dombe-
zirk im Süden begrenzt, befanden sich in älte-
rer Zeit überwiegend kleinere Kuriengebäude.
Bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jh.
wandelte sich das Straßenbild durch die Er-
Kleine Domsfreiheit 22
richtung großmaßstäblicher Neubauten der
Kirche, denen eine Anzahl älterer Kurien zum
Opfer fielen (Kath. höhere Töchterschule,
Domnebengebäude). Mit ihnen erfuhr zu-
gleich der ursprünglich sehr unregelmäßige
Straßenverlauf eine Regulierung. Im Zweiten
Weltkrieg wurde die Bebauung zum größeren
Teil zerstört. Der Kleinen Domsfreiheit zuge-
rechnet wird der schmale Weg, der östlich des
Domkreuzgangs um den Domchor führt und,
zwischen Kleiner und Großer Domsfreiheit
vermittelnd, am nördlichen Domquerhaus in
die Große Domsfreiheit einmündet. Die eng
zusammentretenden hohen Bruchsteinmau-
ern, die die Grundstücke von Dom, Kleiner Kir-
che und Gymnasium Carolinum begrenzen,
formen hier, zwischen Carolinum und Großer
Domsfreiheit, eine enge Gasse, die mit ihrem
gekrümmten Verlauf noch ein höchst maleri-
sches Bild bietet.
Aus dem Bestand der ehemaligen Vikarkurien
blieben nur wenige Gebäude erhalten, sehr
schlichte, nach Kriegsbeschädigungen z.T.
stark erneuerte ein- und zweigeschossige
Putzbauten mit Sandsteineinfassungen aus
der Zeit um 1800 (Nr. 3, 22, 23; Nr. 23A ist ein
in den Formen eines Vorgängerbaus errichte-
ter Neubau von 1982). Eine Anlage, wie sie in
den Grundzügen für die häufig mehrflügligen
Baulichkeiten der Kurien auf den Immunitäten
der Stadt besonders charakteristisch war,
zeigt die Vikarkurie Kleine Domsfreiheit 3 auf
der südlichen Straßenseite, die mit der nach
Kriegszerstörung in neuer Gestalt wiederauf-
gebauten Kurie Kleine Domsfreiheit 4 einen
offenen Hof bildet, der zur Straße hin durch ei-
ne Mauer mit urnenbekrönter Einfahrt der
zweiten Hälfte des 18. Jh. begrenzt wird.
1865 wurde an der der Kleinen Domsfreiheit
die von den Ursulinen betreute katholische
höhere Töchterschule eröffnet. Aus der Grün-
dung entwickelte sich in den folgenden Jahr-
zehnten ein umfangreicher Schulkomplex,
dessen Gebäude in mehreren Erweiterungs-
stufen zwischen 1875 und 1906 durch Dom-
baumeister Alexander Behnes errichtet
wurden. Von den Anlagen der Schule, die Ge-
genstück zum unmittelbar benachbarten
Gymnasium Carolinum war, blieb nach
schwersten Kriegszerstörungen nur noch das
Schulhaus Kleine Domsfreiheit 10/11, das
Behnes 1906 als letzte Erweiterung baute (re-
duzierter Wiederaufbau 1951 abgeschlos-
Kleine Domsfreiheit, Gasse am Domchor,
Blick nach Osten
Kleine Domsfreiheit 24, 23 (rechts)
Kleine Domsfreiheit 10/11, ehern, kath. höhere
Töchterschule, Erweiterungsbau 1906
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