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mächtiger Quarzitmonolith, sich erhalten hat.
Unmittelbar an den Tie schließt der auf einem
Sandsteinquadersockel ruhende und mit Holz-
verschalung kaschierte Fachwerkbau Am Tie 2
an, der mit dem leicht erhöhten Tieplatz und
der weithin sichtbaren St. Laurentiuskirche, die
gute Fernwirkung besitzt, das Kernstück Bar-
lissens bilden. Die aufgefundenen Kalkbruch-
steinrudimente, die heute die Umfassungs-
mauern des Kellers Am Tie 3 bilden, werden
als Bestandteil des Tor- und Bollwerkes der ein-
stigen Burg Berlevessen oder als Relikte eines
später errichteten Gebäudes gedeutet.
Ev. Pfarrkirche St. Laurentius
Beherrscht wird die auf einer Anhöhe errichtete
Laurentiuskirche von einem mächtigen, wehr-
haft anmutenden Westturm aus Sandsteinqua-
dermauerwerk, der sich über annähernd qua-
dratischem Grundriß erhebt. Der im Kern goti-
sche Turm wird von einem schiefergedeckten
Spitzhelm des ausgehenden 19. Jh. bekrönt,
der gleichsam die Dorfkrone bildet. Östlich des
Turms schließt sich der rechteckige Saalbau
aus Bruchsteinmauerwerk mit Werksteinglie-
derung an.

Der flachgedeckte Innenraum der St. Lauren-
tiuskirche zeigt einen Taufstein aus Sandstein
von 1604 mit dem Wappen der Herren von Ade-
lebsen zu Jühnde.

NIEMETAL-ELLERSHAUSEN

Ellershausen „vor dem Walde” in der Gemeinde
Niemetal liegt am Rande des Bramwaldes am
Oberlauf der Nieme und ist durch die Landes-
straße 560 mit Hemeln und Varlosen verbun-
den.
Von ortsbildprägender Bedeutung ist die in den
sechziger Jahren ausgebaute, den Ort von We-
sten nach Osten durchziehende Lange Straße,
die durch die Verrohrung der parallel verlaufen-
den Nieme 1958/59 viel von ihrer einstigen Ge-
staltung und Wirkung auf das Ortsbild verloren
hat.
Vornehmlich auf der nördlichen Seite der Lange
Straße kommt es, wie bereits der Kurhannover-
schen Landesaufnahme von 1784 zu entneh-
men ist, die für das Straßendorf Ellershausen
insgesamt 32 Feuerstellen nennt, zu einer an-
nähernd geschlossenen Aufreihung von trauf-

ständigen Wohnwirtschaftsgebäuden auf
gleichförmig zugeschnittenen Streifenparzel-
len. Die von der Straßenflucht zurückgesetzten,
häufig auf hohen Sandsteinsockeln ruhenden
Wohnwirtschaftsgebäude schaffen Raum für
kleine Vorgärten, die das Ortsbild Ellershau-
sens entscheidend bestimmen.
Zu einer Verdichtung der Bebauung kommt es
am östlichen, sich platzartig erweiternden
Ende der Langen Straße; hier zweigt die Haard-
straße nach Norden ab. Zahlreiche der stock-
werkweise abgezimmerten traufständigen
Fachwerkbauten, die zumeist mit hohen Sattel-
dächern abschließen - glasierte Falzziegeldek-
kung zeigen die Bauten Haardstraße 1 und 16
- stammen aus dem Ende des 18. bzw. frühen
19. Jh. Die nahezu schmucklosen Bauten wei-
sen nur vereinzelt auf den Stockschwellen der
Oberstöcke Inschriften auf. Zu den hervorhe-
benswerten Bauten zählen: Lange Straße 8, 16,
17, 20, 49 und die sich zu einer Gruppe bauli-
cher Anlagen zusammenschließenden Fach-
werkbauten Lange Straße 34-44 zumeist aus
der 2. Hälfte des 19. Jh., die in ihrer Gesamtheit
noch weitgehend ein geschlossenes Bild des
Straßendorfes vermitteln.

Barlissen, Hauptstraße 5, Hakenhof, Wohnhaus 2. Hälfte 18. Jh.


Barlissen, Hauptstraße 1, Hakenhof, 1799, Erweiterung 19. Jh.


Barlissen, Tie


Ellershausen, Lange Straße 8, Wohnwirtschafts-
gebäude, 1. Hälfte 18. Jh.



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Ellershausen, Lange Straße 49, Wohnwirtschafts-
gebäude, Mitte 18. Jh., Erweiterung 19. Jh.

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