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tursteinsockel mit ausgebautem Drempelge-
schoß in Zierfachwerk. Der in den Bau einge-
bundene Turm an der Nordostecke läßt in Ver-
bindung mit den werksteingefaßten Segment-
bogenfenstern, einem altanartigen Anbau und
dem durch eine geschwungene Freitreppe be-
tonten Mittelrisalit, die zu einem prächtigen
Portalvorbau führt, eine vielgliedrige Schaufas-
sade entstehen.
Die langgestreckten Wirtschaftsgebäude und
das an die Scheune angebaute eingeschossige
Arbeiterwohnhaus in Ziegelbauweise um-
schließen den rechteckigen Wirtschaftshof des
Gutes Reibstein, in dessen Mitte eine sattel-
dachüberspannte, allseitig offene Remise an-
gelegt ist.
Rosdorf-Lemshausen/Vorwerk Heißental
Auf einer Muschelkalkhochebene etwa 3 km
westlich von Lemshausen entstand das Vor-
werk Heißental. Dem Lehnsverzeichnis der
Herren von Boventen von 1487 ist zu entneh-
men, daß sie in Heißental 12-13 Hufe ein-
schließlich des Heisterholzes besitzen. 1663 er-
warb J. Götz v. Olenhusen das Lehnsgut Hei-
ßental von der Stadt Göttingen.

Um einen annähernd quadratischen baumbe-
standenen Wirtschaftshof gruppieren sich
Wohnung, Scheune, Gesindehaus, Schaf- und
Kuhstall. Das um 1890 errichtete Wohnhaus ist
ein achsialsymmetrischer, eingeschossiger
Fachwerkbau mit ausgebautem Drempelge-
schoß unter falzziegelgedecktem Satteldach.
Sein symmetrischer Fassadenaufbau wird
durch einen vorspringenden Mittelrisalit mit
Freitreppe und Zwerchgiebelabschluß betont.
Quer zum Wohnhaus entstand die langge-
streckte, inschriftlich 1808 datierte Scheune
aus Sandstein mit seitlich versetzter Längs-
durchfahrt, die durch Werksteingliederung ak-
zentuiert wird. Das in der 2. Hälfte des 19. Jh.
erbaute Gesindehaus, ein eingeschossiger
Fachwerkbau mit Wirtschaftsteil, ruht auf ho-
hem Natursteinsockel und schließt mit einem
mächtigen Krüppelwalmdach ab. Ein vermut-
lich in der 2. Hälfte des 19. Jh. in Naturstein
erbauter Schafstall begrenzt den Wirtschafts-
hof im Süden.
Rosdorf-LemshausenA/orwerk Orshausen
Abseits der Straße nach Dransfeld, etwa 2 km
von Lemshausen liegt das Vorwerk Orshausen,

dessen früheste Erwähnung aus dem Jahre
1055 stammt. Erzbischof Luipold von Mainz
schenkte dem Kollegiatsstift Nörten den Zehn-
ten von „Oishusen”, der vermutlich durch Kauf
1223 in Besitz des Klosters Hilwartshausen
überging. Nach der Kurhannoverschen Lan-
desaufnahme von 1784 gehörte das Vorwerk,
zu dem heute zwei Wohnhäuser, eine umge-
baute Scheune, ein Stall-Speicher und eine
Remise gehören, zum „Adelichen Gericht
Jühnde”.
Der um 1850 erbaute eingeschossige Fach-
werkbau unter Halbwalmdach ruht auf hohem
Natursteinsockel. Westlich des erschließenden
Wirtschaftsweges liegt die aus der 2. Hälfte des
19. Jh. stammende Remise, ein langgestreck-
ter eingeschossiger Fachwerkbau mit ange-
bautem Wohnteil, dessen Satteldach durch ei-
nen Zwerchhausaufbau betont wird. Die Ost-
seite des Wirtschaftshofes begrenzt die umge-
baute Scheune aus Sandstein, deren einstige
Längsdurchfahrt auf der Nordseite zugestellt
ist. Ein massives Stall-Speicher-Gebäude und
ein zweigeschossiges, in Fachwerk errichtetes
Wohnhaus stehen am Kopfende des Wirt-
schaftshofes. Das sechsachsige Wohnhaus

Lemshausen, Vorwerk Heißental, Wohnwirtschaftsgebäude Lemshausen, Vorwerk Heißental, Scheune


Lemshausen, Vorwerk Orshausen, Wohnhaus Lemshausen, Vorwerk Orshausen, Wirtschaftsgebäude, Wohnhaus


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