des historischen Dorfkerns bildet. Von ihr
zweigt die Straße Am Tieberg ab, mit der am
Kopfende errichteten, weithin sichtbaren Kir-
che. Wie die Preuß. Landesaufnahme von 1876
ausweist, kam es im Umkreis der Kirche und an
der Westseite der Dorfstraße zu einer Verdich-
tung der Bebauung. Klar sich abzeichnende
Ortsranderweiterungen mit gleichmäßiger Par-
zellierung entstanden an der Steinhofstraße und
an der Bergstraße, die die Altsiedelfläche im
Nordwesten bzw. Südosten begrenzen. Der re-
zente Althausbestand des Dorfes, der bis ins
ausgehende 17.Jh. zurückreicht (Dorfstraße
15), besteht zumeist aus doppelgeschossigen,
stockwerkweise abgezimmerten Fachwerkbau-
ten auf geländebedingten, hohen Sandstein-
quadersockeln, die wesentlich zur Wirkung des
Ortsbildes beitragen. Hier setzen die als Denk-
male ausgewiesenen Objekte Am Tieberg 1, 4,
7, 12, der Tie Am Tieberg/Dorfstraße, Dorf-
straße 1, 9, 15, 23, 30, der Gutshof Heiligen-
städter Straße 1, die Scheune Märzhäuser
Straße 2, das Wohnhaus Rosenwinkel 3 und
die Sandsteinbogenbrücke über die Leine mar-
kante und unverwechselbare Merkzeichen im
Dorfbild.
Der zweifellos älteste überkommene Fachwerk-
bau Reckershausens hat sich an der Dorf-
straße 15 erhalten, ein exponiert gelegener
doppelgeschossiger Bau mit einem in Balken-
stärke vorkragenden Oberstock. Ausgezeichnet
wird der in die 2. Hälfte des 17.Jh. zu datieren-
de Fachwerkbau durch flach aufgelegte, be-
schlagwerkartige Schmuckformen (florale Orna-
mentik) - eine zeittypische Zierform, die außer-
halb städtischer Kernbereiche im Bearbeitungs-
raum kaum noch anzutreffen ist. Gegliedert
wird der Oberstock mit seinen querrechtecki-
gen Gefachen durch kurze, paarweise angeord-
nete Fußstreben und weitausgreifende, leicht
gekrümmte Fußbänder in den Eckgefachen,
von denen kurze Kopfstreben abzweigen. Zu
dieser Hofanlage gehört noch eine stattliche
Fachwerkscheune mit Längsaufschluß, die den
rückwärtigen Abschluß der Parzelle bildet.
Aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt das
Wohnhaus der Hofanlage Am Tieberg 12 in un-
mittelbarer Nähe der Kirche. Der mit einem Sat-
teldach abschließende, stockwerkweise abge-
zimmerte Fachwerkbau mit durchlaufenden
Brustriegeln weist ebenfalls breitgelagerte Gefa-
che auf.
In die Mitte des 18.Jh. ist der auf hohen Sand-
steinquadersockel gestellte Fachwerkbau Dorf-
straße 23 zu datieren, dessen exponierte Lage
unterhalb der Kirche besonders hervorgehoben
werden soll. Charakteristisch sind seine paar-
weise angeordneten K-Streben, die ein relativ
unruhiges Fachwerkgeflecht bewirken. Er-
schlossen wird der Fachwerkbau durch eine
vorgelegte doppelläufige Freitreppe. Weitaus
schlichter gestaltet ist das langgestreckte
Wohnwirtschaftsgebäude Dorfstraße 30, wohl
aus der Zeit um 1800. Der hohe Quadersockel,
das mächtige abgewalmte Satteldach und der
Schieferbehang auf der vorderen Giebelseite
tragen zur Wirkung des im Einflußbereich der
Kirche liegenden Gebäudes bei. Als Einzelob-
jekt ausgewiesen ist ferner der streng achsial-
symmetrisch gegliederte Bau Am Tieberg 4, ein
fünfachsiger doppelgeschossiger Fachwerkbau
auf hohem Sockel, dem eine weitläufige
Reckershausen, Dorfstraße 1, Wohnhaus
Reckershausen, Dorfstraße 23, Wohnhaus, Mitte 18.Jh.
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zweigt die Straße Am Tieberg ab, mit der am
Kopfende errichteten, weithin sichtbaren Kir-
che. Wie die Preuß. Landesaufnahme von 1876
ausweist, kam es im Umkreis der Kirche und an
der Westseite der Dorfstraße zu einer Verdich-
tung der Bebauung. Klar sich abzeichnende
Ortsranderweiterungen mit gleichmäßiger Par-
zellierung entstanden an der Steinhofstraße und
an der Bergstraße, die die Altsiedelfläche im
Nordwesten bzw. Südosten begrenzen. Der re-
zente Althausbestand des Dorfes, der bis ins
ausgehende 17.Jh. zurückreicht (Dorfstraße
15), besteht zumeist aus doppelgeschossigen,
stockwerkweise abgezimmerten Fachwerkbau-
ten auf geländebedingten, hohen Sandstein-
quadersockeln, die wesentlich zur Wirkung des
Ortsbildes beitragen. Hier setzen die als Denk-
male ausgewiesenen Objekte Am Tieberg 1, 4,
7, 12, der Tie Am Tieberg/Dorfstraße, Dorf-
straße 1, 9, 15, 23, 30, der Gutshof Heiligen-
städter Straße 1, die Scheune Märzhäuser
Straße 2, das Wohnhaus Rosenwinkel 3 und
die Sandsteinbogenbrücke über die Leine mar-
kante und unverwechselbare Merkzeichen im
Dorfbild.
Der zweifellos älteste überkommene Fachwerk-
bau Reckershausens hat sich an der Dorf-
straße 15 erhalten, ein exponiert gelegener
doppelgeschossiger Bau mit einem in Balken-
stärke vorkragenden Oberstock. Ausgezeichnet
wird der in die 2. Hälfte des 17.Jh. zu datieren-
de Fachwerkbau durch flach aufgelegte, be-
schlagwerkartige Schmuckformen (florale Orna-
mentik) - eine zeittypische Zierform, die außer-
halb städtischer Kernbereiche im Bearbeitungs-
raum kaum noch anzutreffen ist. Gegliedert
wird der Oberstock mit seinen querrechtecki-
gen Gefachen durch kurze, paarweise angeord-
nete Fußstreben und weitausgreifende, leicht
gekrümmte Fußbänder in den Eckgefachen,
von denen kurze Kopfstreben abzweigen. Zu
dieser Hofanlage gehört noch eine stattliche
Fachwerkscheune mit Längsaufschluß, die den
rückwärtigen Abschluß der Parzelle bildet.
Aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt das
Wohnhaus der Hofanlage Am Tieberg 12 in un-
mittelbarer Nähe der Kirche. Der mit einem Sat-
teldach abschließende, stockwerkweise abge-
zimmerte Fachwerkbau mit durchlaufenden
Brustriegeln weist ebenfalls breitgelagerte Gefa-
che auf.
In die Mitte des 18.Jh. ist der auf hohen Sand-
steinquadersockel gestellte Fachwerkbau Dorf-
straße 23 zu datieren, dessen exponierte Lage
unterhalb der Kirche besonders hervorgehoben
werden soll. Charakteristisch sind seine paar-
weise angeordneten K-Streben, die ein relativ
unruhiges Fachwerkgeflecht bewirken. Er-
schlossen wird der Fachwerkbau durch eine
vorgelegte doppelläufige Freitreppe. Weitaus
schlichter gestaltet ist das langgestreckte
Wohnwirtschaftsgebäude Dorfstraße 30, wohl
aus der Zeit um 1800. Der hohe Quadersockel,
das mächtige abgewalmte Satteldach und der
Schieferbehang auf der vorderen Giebelseite
tragen zur Wirkung des im Einflußbereich der
Kirche liegenden Gebäudes bei. Als Einzelob-
jekt ausgewiesen ist ferner der streng achsial-
symmetrisch gegliederte Bau Am Tieberg 4, ein
fünfachsiger doppelgeschossiger Fachwerkbau
auf hohem Sockel, dem eine weitläufige
Reckershausen, Dorfstraße 1, Wohnhaus
Reckershausen, Dorfstraße 23, Wohnhaus, Mitte 18.Jh.
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