dass der Zugang zur Burg auch in mittelalter-
licher Zeit dort gelegen haben dürfte. Eine
Vorburg könnte sich nördlich oder westlich der
Burg befunden haben.
Sein heutiges bauliches Erscheinungsbild ver-
dankt das Schloss in erster Linie dem Wieder-
aufbau des 17.Jh. nach den Zerstörungen des
Dreißigjährigen Krieges, in dessen Verlauf die
Burg 1626 durch Tillys Truppen niedergebrannt
wurde. Der Wiederaufbau erfolgte auf Anwei-
sung des Herzogs Georg von Calenberg-
Göttingen ab 1640 durch den herzoglichen
Baumeister Albrecht Anton Meldau, der auch in
Hannover das erste Leineschloss erbaute.
Auch nach dem Tode Herzog Georgs 1641
wurde am Schloss unter den Regierungen der
Herzöge Christian Ludwig und Georg Wilhelm
weitergebaut. Nord- und Südflügel waren bis
1645 im Wesentlichen fertiggestellt, während
der Ostflügel als ein Neubau, an dessen Stelle
sich zuvor kein Gebäude befunden hatte, zwi-
schen 1654-56 hinzugefügt wurde. Auf diesem
Wege entstand die heutige, nach Westen geöff-
nete Dreiflügelanlage, deren Nord- und Südflü-
gel leicht nach innen eingewinkelt sind. Das
massive verputzte Erdgeschoss der Schlossge-
bäude wird im Kern seine mittelalterliche Sub-
stanz bewahrt haben, während seine im
Wesentlichen schlichten architektonischen
Details dem Wiederaufbau des 17.Jh. entstam-
men, wobei mit den Renaissance-Fensterlai-
bungen der Hofseiten Bauteile aus dem
Abbruch des Uslarer Schlosses Wiederver-
wendung fanden. Im Zuge des Wiederaufbaus
wurde auch das einheitliche Fachwerkober-
geschoss der Gesamtanlage mit seinem hohen
Dach errichtet. Das ursprünglich offenbar als
Vierflügelanlage geplante Schloss blieb auf der
Westseite offen. Ein erst im 18.Jh. in uneinheit-
licher Gestalt angebauter Westflügel steht
heute nicht mehr. Auf dieser offenen Westseite
befand sich vor der Zerstörung der Burg die
Kirche, die nach dem Dreißigjährigen Kriege
nicht wieder aufgebaut wurde. Der an ihrer
Stelle heute befindliche, auf den Resten der
alten Kirche wieder aufgebaute schmucklose
eingeschossige Baukörper wurde mit einem
Tonnengewölbe überdeckt und diente in der
Folge als Keller und Wirtschaftsgebäude.
Umgeben wird das Schloss von einer zu
Anfang des 19.Jh. geschaffenen Parkanlage,
die an den vorhandenen Laubwald anschließt
und z.T. von alten Bruchsteinmauern eingefasst
wird.
Der dem Schloss zugehörende Wirtschafts-
betrieb verteilte sich ehemals auf die Anlagen
des oberen Wirtschaftshofs und des am Fuße
des Bergsporns gelegenenVorwerks, welche
die Karte von 1776 nordwestlich und östlich
des Schlosses zeigt. Während die Baulichkei-
ten des oberen Wirtschaftshofes nicht mehr
vorhanden sind, befinden sich die zum unteren
Vorwerk gehörenden Gebäude mit so genann-
ter Zehntscheune, der Amtsmühle und dem
Amtskrug noch heute am östlichen Fuße des
Schlossbergs. Die große Scheune - heute zu
Wohnzwecken ausgebaut - ist ein lang gezo-
gener Bruchsteinbau von 1723 mit Sandstein-
einfassungen und Eckquaderungen, ein Bau,
der in seiner Gestalt und handwerklichen Aus-
Nienover, Schinkeltriftstraße 2, ehern. Amtsmühle von 1724
95
licher Zeit dort gelegen haben dürfte. Eine
Vorburg könnte sich nördlich oder westlich der
Burg befunden haben.
Sein heutiges bauliches Erscheinungsbild ver-
dankt das Schloss in erster Linie dem Wieder-
aufbau des 17.Jh. nach den Zerstörungen des
Dreißigjährigen Krieges, in dessen Verlauf die
Burg 1626 durch Tillys Truppen niedergebrannt
wurde. Der Wiederaufbau erfolgte auf Anwei-
sung des Herzogs Georg von Calenberg-
Göttingen ab 1640 durch den herzoglichen
Baumeister Albrecht Anton Meldau, der auch in
Hannover das erste Leineschloss erbaute.
Auch nach dem Tode Herzog Georgs 1641
wurde am Schloss unter den Regierungen der
Herzöge Christian Ludwig und Georg Wilhelm
weitergebaut. Nord- und Südflügel waren bis
1645 im Wesentlichen fertiggestellt, während
der Ostflügel als ein Neubau, an dessen Stelle
sich zuvor kein Gebäude befunden hatte, zwi-
schen 1654-56 hinzugefügt wurde. Auf diesem
Wege entstand die heutige, nach Westen geöff-
nete Dreiflügelanlage, deren Nord- und Südflü-
gel leicht nach innen eingewinkelt sind. Das
massive verputzte Erdgeschoss der Schlossge-
bäude wird im Kern seine mittelalterliche Sub-
stanz bewahrt haben, während seine im
Wesentlichen schlichten architektonischen
Details dem Wiederaufbau des 17.Jh. entstam-
men, wobei mit den Renaissance-Fensterlai-
bungen der Hofseiten Bauteile aus dem
Abbruch des Uslarer Schlosses Wiederver-
wendung fanden. Im Zuge des Wiederaufbaus
wurde auch das einheitliche Fachwerkober-
geschoss der Gesamtanlage mit seinem hohen
Dach errichtet. Das ursprünglich offenbar als
Vierflügelanlage geplante Schloss blieb auf der
Westseite offen. Ein erst im 18.Jh. in uneinheit-
licher Gestalt angebauter Westflügel steht
heute nicht mehr. Auf dieser offenen Westseite
befand sich vor der Zerstörung der Burg die
Kirche, die nach dem Dreißigjährigen Kriege
nicht wieder aufgebaut wurde. Der an ihrer
Stelle heute befindliche, auf den Resten der
alten Kirche wieder aufgebaute schmucklose
eingeschossige Baukörper wurde mit einem
Tonnengewölbe überdeckt und diente in der
Folge als Keller und Wirtschaftsgebäude.
Umgeben wird das Schloss von einer zu
Anfang des 19.Jh. geschaffenen Parkanlage,
die an den vorhandenen Laubwald anschließt
und z.T. von alten Bruchsteinmauern eingefasst
wird.
Der dem Schloss zugehörende Wirtschafts-
betrieb verteilte sich ehemals auf die Anlagen
des oberen Wirtschaftshofs und des am Fuße
des Bergsporns gelegenenVorwerks, welche
die Karte von 1776 nordwestlich und östlich
des Schlosses zeigt. Während die Baulichkei-
ten des oberen Wirtschaftshofes nicht mehr
vorhanden sind, befinden sich die zum unteren
Vorwerk gehörenden Gebäude mit so genann-
ter Zehntscheune, der Amtsmühle und dem
Amtskrug noch heute am östlichen Fuße des
Schlossbergs. Die große Scheune - heute zu
Wohnzwecken ausgebaut - ist ein lang gezo-
gener Bruchsteinbau von 1723 mit Sandstein-
einfassungen und Eckquaderungen, ein Bau,
der in seiner Gestalt und handwerklichen Aus-
Nienover, Schinkeltriftstraße 2, ehern. Amtsmühle von 1724
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