errichtete lang gestreckte Wirtschaftsgebäude
(Scheune und Stall) von 1871 am Albrechts-
häuser Weg, die nur ansatzweise die
Erinnerungen an die geschichtsträchtige
Domäne wachzuhalten vermögen.
KATLENBURG-LINDAU/BERKA
Unmittelbar an die Ortsranderweiterung
Katlenburgs schließt das 1105 bzw. um 1240
als Barce (Barke) urkundlich genannte Dorf
Berka an, das im Einflussbereich des Rhume-
tals entstand. Nördlich des Ortskerns mündet
die Söse in die Ruhme. Über Berka und dem
nordöstlich gelegenen Dorste verlief einst eine
bedeutende Altstraße, die sich in der „Thürin-
ger Straße“ nach Norden hin fortsetzte und
über Osterode die Alte Harzstraße nach
Clausthal und Goslar erreichte. Neben Nörten,
Geismar, Sieboldshausen, Dransfeld, See-
burg, Oedeisheim, Moringen, Markoldendorf,
Hohnstedt, Stockheim und Greene war auch
Berka Erzpriestersitz, dessen Martini-Patrozi-
nium auf Mainzer Einfluss hinweist.
Die 1785 aufgenommene Kurhannoversche
Landesaufnahme, die bereits 92 „Feuerstellen“
verzeichnet und der kurz zuvor erstellte histo-
rische Lageplan von 1775 geben Gebäudever-
teilung und -gruppierung sowie die herausge-
hobene Lage der Martinikirche wieder, ge-
gliedert durch ein vertraktes Straßen- und We-
genetz. Eine Gegenüberstellung mit der 1878
erstellten Feldmarkkarte (Amt für Agrarstruktur)
veranschaulicht die weitere bauliche Entwick-
lung Berkas bis ins ausgehende 19.Jh. Klar
zeichnet sich eine Verdichtung der Hofstellen
im Umkreis der Martinikirche und auf der Ost-
seite der Langen Reihe ab. Die leicht gekrümm-
te Lange Reihe, von der kurze Erschließungs-
straßen abzweigen, führt zu einer nahezu gleich-
mäßig parzellierten nördlichen Ortsranderwei-
terung im Bereich Hinter den Tannenhöfen.
Akzente im Ortsbild Berkas setzen das
Wohnhaus Kirchplatz 3, die Martinikirche am
Kirchplatz, das Umspannwerk mit angrenzen-
dem Wohnhaus Landstraße 2/4 sowie die
Wohnwirtschaftsgebäude Lange Reihe 45,
Zum Rhumetor 6 und Zum Stöntor 2.
Im Einflussbereich der Martinikirche entstand
das Wohnhaus Kirchplatz 3, ein traufständig
zur Straße ausgerichteter, doppelgeschossiger
Fachwerkbau mit einseitig vorkragendem Ober-
stock aus der 1. Hälfte des 18.Jh., der an der
Westseite im 19.Jh. erweitert wurde. Einfluss
auf das Straßenbild nimmt das Wohnwirt-
schaftsgebäude Lange Reihe 45 aus der Mitte
des 19.Jh. Der auf niedrigem Quadersockel ru-
hende doppelgeschossige Fachwerkbau steht
giebelständig zur Straße und zeigt im Erdge-
schossbereich eine neuere Ziegelausfachung.
Die exponierte Lage des Wohnwirtschafts-
gebäudes Zum Rhumetor 6 zeichnet den in der
1. Hälfte des 18.Jh. errichteten und im 19.Jh.
um einen Wirtschaftsteil erweiterten, frei ste-
henden Bau aus. Sein in Balkenstärke vorkra-
gender Oberstock wird durch hohe Streben
strukturiert.
Katlenburg, Klosterhof 2, Wohnhaus
Katlenburg, Northeimer Straße 1, Wohnhaus
Berka, Kirchplatz 3, Kern 1. Hälfte 18.Jh., im 19.Jh. erweitert
131
(Scheune und Stall) von 1871 am Albrechts-
häuser Weg, die nur ansatzweise die
Erinnerungen an die geschichtsträchtige
Domäne wachzuhalten vermögen.
KATLENBURG-LINDAU/BERKA
Unmittelbar an die Ortsranderweiterung
Katlenburgs schließt das 1105 bzw. um 1240
als Barce (Barke) urkundlich genannte Dorf
Berka an, das im Einflussbereich des Rhume-
tals entstand. Nördlich des Ortskerns mündet
die Söse in die Ruhme. Über Berka und dem
nordöstlich gelegenen Dorste verlief einst eine
bedeutende Altstraße, die sich in der „Thürin-
ger Straße“ nach Norden hin fortsetzte und
über Osterode die Alte Harzstraße nach
Clausthal und Goslar erreichte. Neben Nörten,
Geismar, Sieboldshausen, Dransfeld, See-
burg, Oedeisheim, Moringen, Markoldendorf,
Hohnstedt, Stockheim und Greene war auch
Berka Erzpriestersitz, dessen Martini-Patrozi-
nium auf Mainzer Einfluss hinweist.
Die 1785 aufgenommene Kurhannoversche
Landesaufnahme, die bereits 92 „Feuerstellen“
verzeichnet und der kurz zuvor erstellte histo-
rische Lageplan von 1775 geben Gebäudever-
teilung und -gruppierung sowie die herausge-
hobene Lage der Martinikirche wieder, ge-
gliedert durch ein vertraktes Straßen- und We-
genetz. Eine Gegenüberstellung mit der 1878
erstellten Feldmarkkarte (Amt für Agrarstruktur)
veranschaulicht die weitere bauliche Entwick-
lung Berkas bis ins ausgehende 19.Jh. Klar
zeichnet sich eine Verdichtung der Hofstellen
im Umkreis der Martinikirche und auf der Ost-
seite der Langen Reihe ab. Die leicht gekrümm-
te Lange Reihe, von der kurze Erschließungs-
straßen abzweigen, führt zu einer nahezu gleich-
mäßig parzellierten nördlichen Ortsranderwei-
terung im Bereich Hinter den Tannenhöfen.
Akzente im Ortsbild Berkas setzen das
Wohnhaus Kirchplatz 3, die Martinikirche am
Kirchplatz, das Umspannwerk mit angrenzen-
dem Wohnhaus Landstraße 2/4 sowie die
Wohnwirtschaftsgebäude Lange Reihe 45,
Zum Rhumetor 6 und Zum Stöntor 2.
Im Einflussbereich der Martinikirche entstand
das Wohnhaus Kirchplatz 3, ein traufständig
zur Straße ausgerichteter, doppelgeschossiger
Fachwerkbau mit einseitig vorkragendem Ober-
stock aus der 1. Hälfte des 18.Jh., der an der
Westseite im 19.Jh. erweitert wurde. Einfluss
auf das Straßenbild nimmt das Wohnwirt-
schaftsgebäude Lange Reihe 45 aus der Mitte
des 19.Jh. Der auf niedrigem Quadersockel ru-
hende doppelgeschossige Fachwerkbau steht
giebelständig zur Straße und zeigt im Erdge-
schossbereich eine neuere Ziegelausfachung.
Die exponierte Lage des Wohnwirtschafts-
gebäudes Zum Rhumetor 6 zeichnet den in der
1. Hälfte des 18.Jh. errichteten und im 19.Jh.
um einen Wirtschaftsteil erweiterten, frei ste-
henden Bau aus. Sein in Balkenstärke vorkra-
gender Oberstock wird durch hohe Streben
strukturiert.
Katlenburg, Klosterhof 2, Wohnhaus
Katlenburg, Northeimer Straße 1, Wohnhaus
Berka, Kirchplatz 3, Kern 1. Hälfte 18.Jh., im 19.Jh. erweitert
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