setzten sie den Massivbau. Backstein und
Haustein prägen ihre Fassaden, die sie aus der
historisierenden Formenfülle des ausgehenden
19.Jh. schöpften. Entstanden sind dreige-
schossige, traufständige Wohn-Geschäfts-
häuser mit Blendgiebeln, aus der Bauflucht
vorkragende Erker und abwechslungsreiche
Fenstereinfassungen und -gruppierungen, die
vielgliedrige Fassaden bilden, die sich zu einem
bemerkenswerten Ganzen verbinden.
Der inschriftlich 1893 datierte Bau Am Markt 8
für Kaufmann Adolf Lichtner wird akzentuiert
durch markante Zwerchhäuser, die gleichsam
die Dachzone des dreigeschossigen Traufen-
hauses beherrschen. Zeittypische Fensterein-
fassungen mit Ziegelziersetzung tragen zur
Wirkung des Wohn- und Geschäftshauses bei.
In die Zeile ist der weitaus strenger gegliederte
dreigeschossige Ziegelbau Am Markt 10 aus
der Zeit um 1893 eingebunden, den Gastwirt D.
Heidelmann erbauen ließ und dessen Fassade
in den Jahren 1923 und 1936 für den Kino-
anbau in der Erdgeschosszone verändert
wurde. Den nördlichen Abschluss der Bauzeile
bildet der Eckbau Am Markt 11 von 1893, ein
dreigeschossiges Wohn-Geschäftshaus in
Ziegelsichtmauerwerk für Kaufmann J. Bruns,
dessen eckbetonender Erker mit verschieferter
Glockenhaube abschließt.
Zur Wirkung des Marktes trug auch der 1907
eingeweihte Graf-Otto-Brunnen bei, wie his-
torische Fotos des frühen 20.Jh. zeigen.
Enten markt
Der bis ins 17. Jh. die Bezeichnung „Antjenpoel“
tragende Entenmarkt wird, wie der historische
„Plan der Stadt Northeim (von) 1780“ ausweist,
erschlossen durch Düstere Gasse, Joden-
gasse, Petersiliengasse und Braunschweiger
Straße. Zugleich sind im Lageplan ein Brunnen
und eine Steinkammer, eine Kemenate, (Enten-
markt 3) kartiert. Aufgrund seines Zuschnitts
und seiner kleinteiligen Randbebauung kommt
dem Entenmarkt, im Vergleich zu Marktplatz
und Kirchplatz, eine geringe Bedeutung zu.
Ein geschlossenes Bild weist nur das westliche
Teilstück zwischen Rathausgasse und Holz-
häuserstraße auf. Zum ältesten rezenten Bau-
bestand gehört der 1986 instandgesetzte
Eckbau Rathausgasse/Entenmarkt 14 des aus-
gehenden lö.Jh. Der markante Fachwerkbau
bedient sich noch der „alterthümlichen goti-
schen Bauweise“, indem Erdgeschoss und
Zwischengeschoss des giebelständig zum
Entenmarkt ausgerichteten Baues in Ständer-
Geschossbauweise zusammengefasst sind,
auf dem der zweiseitig, ca. 40 cm über
gekehlten Knaggen vorkragende Oberstock
ruht. Die Reihung der Knaggen, die sich im
Eckbereich zu einem Knaggenbündel vereini-
gen, setzt sich unterhalb der Dachzone fort.
Das räumliche Gegenstück bildet das einstige
Ackerbürgerhaus Entenmarkt 15. Auf ver-
putztem Sandsteinsockel ruht der weitgehend
unveränderte doppelgeschossige Traufenbau,
dessen Oberstock in Balkenstärke vorkragt.
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