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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0030
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ÜBERSICHTSKARTE
STADT WOLFENBÜTTEL

Der Kartenausschnitt zeigt bis auf einen klei-
nen Teil der Feldmark nördlich des Ortsteils
Salzdahlum das 78, 42 qkm große Stadtge-
biet von Wolfenbüttel, wie es durch die Ein-
gemeindung 1974 entstanden ist.
Die größte Ausdehnung in Südwest-Nordost-
Richtung beträgt ca. 15,5 km, diejenige in
Nordwest-Südost-Richtung ca. 7 km.
Zur Einbindung in das Kreisgebiet verglei-
che Band 9.2 Landkreis Wolfenbüttel. In
diesem 10 Ortsteile und einen Stadtteil um-
fassenden Gebiet leben etwa 51 300 Men-
schen.
Das Stadtgebiet liegt im Harzvorland in
der Braunschweig-Wolfenbütteier Oberkrei-
demulde, die (außerhalb der heutigen Stadt-
grenzen) im Osten durch die Wabe-Achse mit
dem Hohberg (111,5 m ü. NN) östlich von
Ahlum, im Süden und Südosten durch die
Asse (234 m ü. NN) und den Ösel (156 m
ü. NN) und im Westen durch den Oderwald
(205 m ü. NN) begrenzt wird. Abgesehen
vom Thieder Lindenberg geht die Mulde
nach Norden langsam in die Norddeutsche
Tiefebene über, so daß Wolfenbüttel eine
von drei Seiten durch Höhenzüge begrenzte
Bucht bildet. Das Gebiet wird insgesamt zum
Ostbraunschweiger Hügelland gezählt und ist
von sanften Mulden und niedrigen Höhen-
zügen geprägt. Besonders im Osten liegen
die meist als Haufendörfer angelegten Orts-
teile in kleinere Mulden eingebettet.
Die historische Altstadt liegt im Okertal auf
etwa 76 m ü. NN zwischen den Erhebungen
an der Salzdahlumer Straße/Höhe Atzumer
Busch (133 m ü. NN) im Norden und dem
Ausläufer des Oderwaldes an der südlichen
Stadtgrenze (174 m ü. NN). Die Oker, die
im Oberharz entspringt, durchfließt die
Mulde in Süd-Nordrichtung in einem nur
500—700 m breiten, nach Norden hin ab-
fallendem Tal, wobei sie vor der Altstadt
in vier künstliche Arme aufgeteilt und nörd-
lich davon wieder zu einem Flußlauf verei-
nigt wird. Eine natürliche Verästelung hat
es jedoch wohl in diesem Bereich schon
immer gegeben. Die Aue ist im Bereich der

historischen Bebauung in der Vergangenheit
(seit dem 15. Jh.) künstlich aufgeschüttet
worden; zuvor gab es hier nur einige trocke-
ne Inseln, z.B. im Bereich der Dammfestung
und der St. Marien-Kirche. So liegen die
Auen im Süden der Bebauung niedriger
als die Altstadt. Trotz Flußbegradigung und
dem Bau der Okertalsperre kommt es zur
Zeit noch zu zahlreichen Überschwemmun-
gen. Die nahe der Oker liegenden Dörfer wur-
den auf weitgehend hochwasserfreien Terras-
sen erbaut, wobei Halchter in der Vergangen-
heit wohl stark gefährdet war.
Außer von der Oker wird das Stadtgebiet in
West-Ostrichtung von der Altenau durchflos-
sen, die den Ort Wendessen tangiert und im
Süden von Halchter in die Oker mündet, so-
wie durch den Brückenbach, der die meisten
Dörfer im Westen der Altstadt verbindet und
in Groß Stockheim in die Oker fließt. Sämt-
liche Wasserläufe wurden im Laufe der Zeit
begradigt und z.T. verrohrt.
Die historischen Altstadtbereiche Wolfenbüt-
tels mit der Keimzelle der Dammfestung sind
an der Stelle entstanden, wo einer der bedeu-
tendsten West-Ost-Fernhandelswege des Mit-
telalters (Minden-Magdeburg) die Oker über-
schritt. Der Okerübergang im Bereich der
Dammfestung erlangte jedoch erst seit dem
15. Jh. Bedeutung, zuvor lag er ca. 5 km wei-
ter südlich.
Heute durchquert die B 4 von Braunschweig
nach Bad Harzburg die historische Altstadt
in Nord-Süd-Richtung, während die von Hal-
berstadt kommende B 79 nördlich des histo-
rischen Bereichs in die B 4 mündet. Die be-
deutende B 248 von Braunschweig in den
Harz bzw. nach Goslar, die in weiten Strek-
ken von der parallelen Bundesbahnstrecke
begleitet wird, führt in ca. 4 km Entfernung
östlich der Innenstadt vorbei. Der Südwesten
der Altstadt wird von der 1838 erbauten
ersten Deutschen Staatseisenbahn von Wol-
fenbüttel nach Braunschweig tangiert, einer
heutigen Bundesbahnstrecke, die in Rich-
tung Osten und Süden weiterführt.
Mit den roten Linien beinhaltet die Karte
die Blattübersicht der auf den nächsten Maß-
stabsebenen folgenden Blättern der Karte
1 :10000 bzw. 1 : 5000.

Kartengrundlage: Topographische Karte 1 : 50000 L 3728 (1979), L 3928 (1982).
Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt —
Landesvermessung — B 5 — 560/82.

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