eine über Aufstockungen und Umbauten
hinausgehende Bautätigkeit. Die in jüngster
Zeit vorgenommenen Verkleidungen der
Häuser mit modernen Materialien sowie das
Erneuern von Fenstern und Türen haben
jedoch die Urtümlichkeit dieser kleinen
schlichten Gebäude oft vollkommen ver-
ändert. Bis auf einige kleine Handwerks-
betriebe gibt es in diesem Bereich kaum Ge-
schäftsleben.
Das Straßenbild der Krummen Straße ist
besonders reizvoll durch ihren gekrümmten
Verlauf, wodurch immer wieder neue Blick-
richtungen auf die kleinteilige Bebauung
und veränderte Situationen möglich sind.
Wassergänge zum ehemaligen Kanal unter-
brechen mehrfach die geschlossene Häuser-
zeile.
Bauliche Dominante im westlichen Eingangs-
bereich ist die neoromanische St. Petrus-
kirche (siehe Herzogtorwall). Der häufigste
Gebäudetyp ist bis ins 19. Jh. die schlichte
zweigeschossige Fachwerk-,,Bude”. Sie ist
hier wegen des hohen Grundwasserspiegels
meist nicht voll unterkellert, häufig liegt ein
straßenseitig halb eingetiefter Kellerraum
Krumme Straße 9—5
Krumme Straße 11—15
unter Hochparterre neben der seitlichen
Durchgangsdiele.
Folgende Gebäude geben noch recht gut die-
sen ursprünglichen Zustand wieder. Einer
der ältesten Vertreter sind der mittlere und
südliche Hausteil von Nr. 60 aus der 1. Hälf-
te des 17. Jh. Das z.T. mit Zierformen an
den Setzschwellen und Balkenköpfen ver-
sehene Gefüge wurde jedoch 1889 zwecks
eines Gaststätteneinbaus z.T. verändert.
Das Haus Nr. 8 aus dem späten 17. Jh. zeigt
trotz der um 1750 veränderten Straßenfront
das Bild einer seitdem unveränderten „Bu-
de”; ebenso das im frühen 18. Jh. entstan-
dene Haus Nr. 24 und Nr. 31 aus der 2.
Hälfte dieses Jahrhunderts mit älterer Kern-
substanz. Das jüngere, wohl 1819 errichtete
Wohnhaus Nr. 59 zeigt mit dem mittigen
Zwerchhaus und dem kräftig gerahmten
Giebeldreieck bereits klassizistische Merk-
male; das Erdgeschoß ist verputzt, das Ober-
geschoß verschiefert. Nr. 11 wohl von 1850
ist ein sehr schlichter zweigeschossiger Fach-
werkbau. Bemerkenswert ist auch die Fach-
werkbude Nr. 6 aus der 2. Hälfte des 17. Jh.,
die trotz einer modernen Fassadenverklei-
dung ihr ursprüngliches Aussehen gut erah-
nen läßt. Sichtbare mächtige Stab-Kehle-
Stab- und Volutenknaggen stützen das über
einem besonders hohen „Erdgeschoß" aus-
kragende Obergeschoß. Trotz der in neuester
Zeit stark veränderten Fassaden sind die im
flachen Winkel aneinandergebauten einfa-
chen Wohnhausteile Nr. 54 für den ge-
krümmten Verlauf der Straße von großer
Bedeutung. Beide Hausteile wurden im 17.
Jh. errichtet; der östliche Teil sowie ein
Hinterhaus bereits in der 1. Hälfte, mög-
licherweise früher. Hier ist im Bereich der
Durchgangsdiele der gerahmte Hauseingang
mit Füllungstür sowie barocker Treppenan-
lage erhalten.
Einige dieser Häuser wurden bereits im Lau-
fe des 18. und 19. Jh. entsprechend dem
Zeitgeschmack verändert; so Nr. 33, wohl
aus der 2. Hälfte des 17. Jh. Es zeigt im
Obergeschoß eine quaderimitierende Holz-
verschalung mit einer horizontal verschalten
Setzschwelle mit Faszienmotiv im Bereich
der Auskragung.
Krumme Straße, Blick auf die St. Petrus Kirche
73
hinausgehende Bautätigkeit. Die in jüngster
Zeit vorgenommenen Verkleidungen der
Häuser mit modernen Materialien sowie das
Erneuern von Fenstern und Türen haben
jedoch die Urtümlichkeit dieser kleinen
schlichten Gebäude oft vollkommen ver-
ändert. Bis auf einige kleine Handwerks-
betriebe gibt es in diesem Bereich kaum Ge-
schäftsleben.
Das Straßenbild der Krummen Straße ist
besonders reizvoll durch ihren gekrümmten
Verlauf, wodurch immer wieder neue Blick-
richtungen auf die kleinteilige Bebauung
und veränderte Situationen möglich sind.
Wassergänge zum ehemaligen Kanal unter-
brechen mehrfach die geschlossene Häuser-
zeile.
Bauliche Dominante im westlichen Eingangs-
bereich ist die neoromanische St. Petrus-
kirche (siehe Herzogtorwall). Der häufigste
Gebäudetyp ist bis ins 19. Jh. die schlichte
zweigeschossige Fachwerk-,,Bude”. Sie ist
hier wegen des hohen Grundwasserspiegels
meist nicht voll unterkellert, häufig liegt ein
straßenseitig halb eingetiefter Kellerraum
Krumme Straße 9—5
Krumme Straße 11—15
unter Hochparterre neben der seitlichen
Durchgangsdiele.
Folgende Gebäude geben noch recht gut die-
sen ursprünglichen Zustand wieder. Einer
der ältesten Vertreter sind der mittlere und
südliche Hausteil von Nr. 60 aus der 1. Hälf-
te des 17. Jh. Das z.T. mit Zierformen an
den Setzschwellen und Balkenköpfen ver-
sehene Gefüge wurde jedoch 1889 zwecks
eines Gaststätteneinbaus z.T. verändert.
Das Haus Nr. 8 aus dem späten 17. Jh. zeigt
trotz der um 1750 veränderten Straßenfront
das Bild einer seitdem unveränderten „Bu-
de”; ebenso das im frühen 18. Jh. entstan-
dene Haus Nr. 24 und Nr. 31 aus der 2.
Hälfte dieses Jahrhunderts mit älterer Kern-
substanz. Das jüngere, wohl 1819 errichtete
Wohnhaus Nr. 59 zeigt mit dem mittigen
Zwerchhaus und dem kräftig gerahmten
Giebeldreieck bereits klassizistische Merk-
male; das Erdgeschoß ist verputzt, das Ober-
geschoß verschiefert. Nr. 11 wohl von 1850
ist ein sehr schlichter zweigeschossiger Fach-
werkbau. Bemerkenswert ist auch die Fach-
werkbude Nr. 6 aus der 2. Hälfte des 17. Jh.,
die trotz einer modernen Fassadenverklei-
dung ihr ursprüngliches Aussehen gut erah-
nen läßt. Sichtbare mächtige Stab-Kehle-
Stab- und Volutenknaggen stützen das über
einem besonders hohen „Erdgeschoß" aus-
kragende Obergeschoß. Trotz der in neuester
Zeit stark veränderten Fassaden sind die im
flachen Winkel aneinandergebauten einfa-
chen Wohnhausteile Nr. 54 für den ge-
krümmten Verlauf der Straße von großer
Bedeutung. Beide Hausteile wurden im 17.
Jh. errichtet; der östliche Teil sowie ein
Hinterhaus bereits in der 1. Hälfte, mög-
licherweise früher. Hier ist im Bereich der
Durchgangsdiele der gerahmte Hauseingang
mit Füllungstür sowie barocker Treppenan-
lage erhalten.
Einige dieser Häuser wurden bereits im Lau-
fe des 18. und 19. Jh. entsprechend dem
Zeitgeschmack verändert; so Nr. 33, wohl
aus der 2. Hälfte des 17. Jh. Es zeigt im
Obergeschoß eine quaderimitierende Holz-
verschalung mit einer horizontal verschalten
Setzschwelle mit Faszienmotiv im Bereich
der Auskragung.
Krumme Straße, Blick auf die St. Petrus Kirche
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