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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0124
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bäude wurden zusätzlich auf hohen Sockeln
errichtet. Besonders Sylbeeksweg 3 ist eine
großzügig angelegte, maßgeschneiderte Hof-
anlage mit Wirtschaftsgebäuden in Rohzie-
gelbauweise von 1873. Auf den Hofgrund-
stücken, Sylbeeksweg 1 und 5, sind aus der
Erbauungszeit lediglich die mit einem klei-
nen Zwischenbau verbundenen Wohnhäuser
von 1825/26 erhalten geblieben.
Außerdem weist Ahlum noch weitere weit-
gehend erhaltene Wohn- Wirtschaftsgebäude
auf. So das Wohnhaus auf der Hofstelle Ade-
nemer Weg 6, das von 1831 stammt und
durch einen derzeit zum Wohnen genutzten
Stall erweitert wird. Das Wohn- Wirtschafts-
gebäude des ehemaligen Hofes Adenemer
Weg 2 ist 1827/28 errichtet worden. Das
ehemalige Hofareal ist heute mit modernen
Reihenhäusern bebaut. Dieses Fachwerkge-
bäude mit knapp vorkragendem Oberge-
schoß wird durch die südseitige ornamentier-
te Setzschwelle hervorgehoben. Im Bereich
der Ställe wurde das Gebäude um 1900
massiv erneuert.
Im Norden wird der Dorfkern von der Wol-
fenbüttler Straße aus durch drei um die Mit-

te des 19. Jh. entstandene Fachwerkhäuser
angekündigt. Dies sind Wolfenbüttler Stra-
ße 2 und 4 mit Adenemer Weg 1, wovon er-
steres, genannt Kammerkrug, straßenseitig
verputzt bzw. verkleidet ist. Wolfenbütteler
Straße 4 ist ein vollständig erhaltener zwei-
geschossiger Fachwerkbau unter Krüppel-
walmdach, dessen Nordseite durch vertikale
mit Stichsägearbeit verzierte Holzpaneele
verkleidet ist. Im Obergeschoß befindet sich
hier eine Ladeluke. Die westlichen Achsen
der Rückseite verspringen. Adenemer Weg 1
steht im rechten Winkel dazu. Es ist lang-
gestreckt unter Krüppelwalmdach mit einem
straßenseitigen Eingang und wurde 1860 als
Armenwohnhaus errichtet.
Der südliche Dorfteil bestand ehemals aus
Hofanlagen, die sich um den Freihof (s.o.)
gruppierten. Heute ist hier die ursprüngliche
Struktur einschließlich der alten Gebäude
nahezu zerstört, so auch der ehemalige
Krughof, Südstr. 3. Eine Siedlungsverdich-
tung hat dem Bereich weitgehend das Ge-
sicht eines Wohngebiets gegeben. Lediglich
auf einer der beiden an der Südspitze gelege-
nen Hofanlagen hat sich das wohl aus der

Mitte des 18. Jh. stammende Wohn- Wirt-
schaftsgebäude, Südstraße 19, erhalten. Mit
seinen weiten Fachen und Krümmlingsstre-
ben auf der zweigeschossigen Südseite und
der verputzten in Geschoßbauweise errichte-
ten Nordseite ist es wohl eines der ältesten
erhaltenen Fachwerkgebäude des gesamten
Dorfes. Es ist am Ende des 18. Jh./Anfang
des 19. Jh. in üblicher Weise in Längsrich-
tung erweitert worden.
WQLFENBÜTTEL-ATZUM
Dieser mit ca. 320 Einwohnern kleinste Orts-
teil von Wolfenbüttel liegt nordöstlich der
Innenstadt und ist von dort über die Salz-
dahlumer Straße/Neuer Weg zu erreichen.
Im Osten wird das Dorf von der Landstraße
zwischen Salzdahlum und Ahlum/Wendes-
sen tangiert. Die Landschaft steigt nach
Osten leicht hügelig an.
Um 1051 wird Atzum als Etlovesheim erst-
mals erwähnt (1146 — Atlevesheim und
1493 Ätzern). Urgeschichtliche Funde wie
Bandkeramik weisen auf einen wesentlich
älteren Besiedlungszeitraum hin.

Ahlum, Adenemer Weg 2, 1827/28 Ahlum, Sylbeeksweg 3, Wohnhaus, kurz nach


1825

Ahlum, Adenemer Weg 6, 1831 Ahlum, Sylbeeksweg 1,5,1825/26



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