Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pantel, Etta [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0147
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
19. Jh. ist gut erhalten. Sie hat eine außer-
mittige Längs- und Quereinfahrt.
Der historische Dorfkern des Ortsteils Nie-
derdahlum grenzte als locker bebaute hau-
fenförmige Siedlung eng an die östlichen Ne-
bentrakte des Schlosses an. Er umfaßte
vier Ackerhöfe, drei Halbspännerhöfe und
zahlreiche Kothöfe.
Die alte Dorfstruktur ist hier zwar anhand
der Parzellenstruktur, mit wenigen Resten
der alten Bausubstanz, noch nachzuvollzie-
hen, doch ist der dörfliche Charakter insge-
samt verloren gegangen. So hatten die star-
ken Veränderungen in der Landwirtschaft
in jüngster Zeit zahlreiche Teil- oder Total-
abrisse der alten Hofanlagen zur Folge. Eine
Neuüberbauung mit modernen landwirt-
schaftlichen Betrieben und meist Wohnhäu-
sern und die teilweise Besiedlung früherer
großer Gartenflächen hat heute eine ganz
neue Bebauungsstrukturentstehen lassen.
Die weitgehend vollständigen Hofanlagen,
welche in diesem Bereich noch erhalten sind,
stammen zumeist aus der 1. Hälfte des
19. Jh. Darüber hinaus sind einige einzelne
Wohn- Wirtschafts- oder Wohnhäuser auf
aufgelassenen Hofstellen zu finden, die noch

Salzdahlum, Vor dem Schlosse 10, wohl Ende
18. Jh.


aus dem frühen 18. Jh. stammen. Die Hofan-
lage Am Badeteich 10 besteht aus schlichten
Fachwerkgebäuden, von denen das Wohn-
haus von 1835 in jüngerer Zeit durch einen
Anbau erweitert wurde. Getrennt durch eine
Toreinfahrt schließt sich daran eine Scheune
aus der 1. Hälfte des 19. Jh. mit hofseitigem
Vorschauer an. Der Hof Himmelreich 4 liegt
nördlich davon. Das teilweise modernisierte
Fachwerkwohnhaus von 1874 und der
gleichzeitig erbaute südseitige Stall werden
durch die etwas ältere Scheune (1. Hälfte
19. Jh.) mit Tuffsteinausfachungen ergänzt.
Straßenseitig schließt sich hier das langge-
streckte Wohn- Wirtschaftsgebäude Him-
melreich 6 an, dessen Ursprungsbau von um
1800 stammt. Der Oberstock kragt hier beid-
seitig knapp vor.
Von den übrigen einzelnen Wohn- Wirt-
schaftsgebäuden ist Auf der Worth 6 von
1749 das älteste datierte Beispiel. Das
Wohn- Wirtschaftsgebäude des ehemaligen
Kothofes Am Badeteich 4 stammt wohl
ebenfalls aus der Mitte des 18. Jh., ist jedoch
später mit 1793 datiert worden. Das Gefüge
weist jeweils Halbe Riesen im Erdgeschoß
oder Obergeschoß auf, bei Auf der Worth 6

noch Fußstrebenpaare auf der südlichen
Schauseite. Die Rückseite wurde hier in Ge-
schoßbauweise errichtet. Das stattliche
Wohnhaus des früheren Ackerhofes Auf der
Worth 1 stammt wohl vom Ende des 18. Jh.,
ebenso wie die heute vollständig veränderte
straßenseitige Scheune. Hier sind die Fach-
werkelemente wie Fußstrebenpaare im vor-
kragenden Obergeschoß auf der nordseitigen
Rückfront zu sehen, während die Hofseite
eine Blechplattenverkleidung des 19. Jh. auf-
weist. Etwa gleich alt scheint der Kern des
Wohn- Wirtschaftsgebäudes Vor dem Schlos-
se 10 zu sein. Es ist jedoch außer den weni-
gen profilierten Balkenköpfen und Füllhöl-
zern im Bereich der Vorkragungen ohne be-
sondere Kennzeichen. Braunschweiger Stra-
ße 31 ist ein Beispiel für ein weitgehend er-
haltenes Fachwerkhaus aus der 1. Hälfte des
19. Jh. Sein auffälliges Erscheinungsbild
wird durch seine annähernd symmetrische
Gliederung unterstützt. Diese wird südseitig
durch einen mittigen, auf Holzsäulen ruhen-
den Erkervorbau unter Zwerchhaus erreicht.
An die Giebelseiten ist jeweils ein Anklapp
angesetzt worden. Die östlichen drei Achsen
des Haupthauses werden als Stall genutzt


Salzdahlum, Braunschweiger Straße 25, ehern. Reithalle und wohl Wache des früheren Schlosses


Salzdahlum, Am Badeteich 4, Mitte 18. Jh.


Salzdahlum, Auf der Worth 6, 1749


Salzdahlum, Auf der Worth 1, wohl Ende 18. Jh.


143
 
Annotationen