designate which ideas came from her mother and which are her own. So the
mother-daughter relationship so important in Baez' lifeline appears again here
in another form. A valid criticism of this present work however is that I have
not paid significant attention to Dr. Albert Baez as Joan's father and as educa-
tor. This was partially due to inaccessibility (my Single attempt to arrange an in-
terview or written response was unsuccessful) but it reflects also a research fail-
ure on my part of Omission, if not commission.
First I will quote the major portion of the text:
. . . Lehrer haben eine Art Aussage zu vermitteln. Die Aussagekraft wird
größer, je stärker die Persönlichkeit des Lehrers wirkt. Baez bringt Aussagen
über die Bühne, von denen ihr eigenes Leben gezeichnet ist, es sind durchlebte
Erfahrungen. Ein Lehrer kann dies genausogut verwirklichen, wird aber durch
eine vorhandene Ordnung (Lehrpläne. . .) in Grenzen gewiesen, die oft wenig
Spielraum zu lassen scheinen. (Der individuelle Lehrertyp setzt sich allerdings
sooft als möglich über solches hinweg. . .).
Bei Joan Baez wirkt die Aussage somit echter und unmittelbarer; hierzu
kommt, daß sie durch ihre natürliche Autorität Sammlung und Aufmerksam-
keit nicht erst durch 'disziplinarische Maßnahmen' zu erzwingen braucht.
(Wie es auch unter der Würde eines jeden guten Pädagogen Hegt, häufig zu
solchen Mitteln zu greifen.) Baez gibt Denkanstöße und Impulse weiter (wie
auch ein lebhafter Unterricht gestaltet sein sollte), nur gleicht sie hierbei
mehr einem dozierenden Lehrer, der sich frontal an seine Zuhörerschaft
wendet. Gegenseitiger Austausch und 'feed-back' fehlen. Der Zuhörer muß
die Impulse allein umsetzen und verarbeiten. Das einzige 'feed-back', das sie
erreicht sind Beifallskundgebungen, Zwischenrufe und eventuelle spätere
Briefsendungen.
Eigenartig bei Baez-Konzerten ist, sie stellt vorhandene Ordnungssysteme
(Staatsordnungen. . .) in Frage, schafft aber selbst dabei keine 'Unordnung';
es kommt zu keinen Ausschreitungen beim Publikum, in Gegenteil, alle
harmonieren.*
Sie scheint zu agitieren und im selben Augenblick zu besänftigen. Vielleicht
ist es ihre konzentrierte, selbstdisziplinierte Haltung auf der Bühne, die sich
unbewußt auf das Publikum überträgt und nebenbei die Gewalt in ihrer
Sinnlosigkeit bloßstellt. Ich denke, sie ist der ideale Lehrertyp für mehr
'Instituts for the Study of Nonviolence'; oder auch eine engagierte Dozentin
im Fragen 'Humanitas International'.
*Wäre das nicht die ideale Unterrichtsform?!
The letter maintains that, not hemmed in by any set curriculum, Baez has more
freedom to convey her message(s) to her audience than the normal teacher does.
Receptivity for the message depends on the degree to which the character and
Personality ("Persönlichkeit") of the teacher, can come across forcefully. Said
differently: the image(s) that the members öf the audience or class have of a
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mother-daughter relationship so important in Baez' lifeline appears again here
in another form. A valid criticism of this present work however is that I have
not paid significant attention to Dr. Albert Baez as Joan's father and as educa-
tor. This was partially due to inaccessibility (my Single attempt to arrange an in-
terview or written response was unsuccessful) but it reflects also a research fail-
ure on my part of Omission, if not commission.
First I will quote the major portion of the text:
. . . Lehrer haben eine Art Aussage zu vermitteln. Die Aussagekraft wird
größer, je stärker die Persönlichkeit des Lehrers wirkt. Baez bringt Aussagen
über die Bühne, von denen ihr eigenes Leben gezeichnet ist, es sind durchlebte
Erfahrungen. Ein Lehrer kann dies genausogut verwirklichen, wird aber durch
eine vorhandene Ordnung (Lehrpläne. . .) in Grenzen gewiesen, die oft wenig
Spielraum zu lassen scheinen. (Der individuelle Lehrertyp setzt sich allerdings
sooft als möglich über solches hinweg. . .).
Bei Joan Baez wirkt die Aussage somit echter und unmittelbarer; hierzu
kommt, daß sie durch ihre natürliche Autorität Sammlung und Aufmerksam-
keit nicht erst durch 'disziplinarische Maßnahmen' zu erzwingen braucht.
(Wie es auch unter der Würde eines jeden guten Pädagogen Hegt, häufig zu
solchen Mitteln zu greifen.) Baez gibt Denkanstöße und Impulse weiter (wie
auch ein lebhafter Unterricht gestaltet sein sollte), nur gleicht sie hierbei
mehr einem dozierenden Lehrer, der sich frontal an seine Zuhörerschaft
wendet. Gegenseitiger Austausch und 'feed-back' fehlen. Der Zuhörer muß
die Impulse allein umsetzen und verarbeiten. Das einzige 'feed-back', das sie
erreicht sind Beifallskundgebungen, Zwischenrufe und eventuelle spätere
Briefsendungen.
Eigenartig bei Baez-Konzerten ist, sie stellt vorhandene Ordnungssysteme
(Staatsordnungen. . .) in Frage, schafft aber selbst dabei keine 'Unordnung';
es kommt zu keinen Ausschreitungen beim Publikum, in Gegenteil, alle
harmonieren.*
Sie scheint zu agitieren und im selben Augenblick zu besänftigen. Vielleicht
ist es ihre konzentrierte, selbstdisziplinierte Haltung auf der Bühne, die sich
unbewußt auf das Publikum überträgt und nebenbei die Gewalt in ihrer
Sinnlosigkeit bloßstellt. Ich denke, sie ist der ideale Lehrertyp für mehr
'Instituts for the Study of Nonviolence'; oder auch eine engagierte Dozentin
im Fragen 'Humanitas International'.
*Wäre das nicht die ideale Unterrichtsform?!
The letter maintains that, not hemmed in by any set curriculum, Baez has more
freedom to convey her message(s) to her audience than the normal teacher does.
Receptivity for the message depends on the degree to which the character and
Personality ("Persönlichkeit") of the teacher, can come across forcefully. Said
differently: the image(s) that the members öf the audience or class have of a
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