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Dülberg, Franz
Korallenkettlin: ein Drama in 4 Akten — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.42901#0043
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Margreitlin
Ihr müßt's doch cinsehen, Frau Gevatterin,
der Taler da gehört mir. Ich hab so lange
danach gesucht, eh Ihr dann kamt und ihn gleich
gefunden habt. Sic hat ihn mir doch hinge-
worfen, die fremde Hexe, daß ich ihr den Herrn
Lathspon frei ließe. Mich reut's schon sehr,
daß ich's getan hab.
Richildis
Lieb' Margreitlin, Straßenrccht ist Straßen-
recht. Was ich find', behalt ich. Kann's gut
brauchen für den Henne. Ist ja die Straße
wie verhext heute, daß man niemand zu sehen
bekommt. Gewiß ist nur die Neue daran schuld,
die jetzt für die arme Aleidis bei Mutter Wun-
nigel wohnt. Wie hätt' sie gleich auögesehen,
blond mit losen Haaren, braunem Rock, die
Nase nit gar so spitz?
Margreitlin
Aber gebt mir den Taler, ich hab Euch nie-
mals jemand weggcfangen.
Richildis
Wenn Ihr jemals könnt hattet, Ihr armer
fetter Tanzkreisel.
Margreitlin
Herr Lathspon, Herr Lathspon! Daß die nit
mehr auf der Straße stehn und handeln.
Zr
 
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