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Dülberg, Franz
Korallenkettlin: ein Drama in 4 Akten — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.42901#0062
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und sagt nur: „Mann über Bord. Es soll doch
keiner sich Dinge kaufen wollen, auf die ihm
die Natur kein Recht mehr gibt." Und weiter
klebt er an jedem Worte der Erzählung und
ruft schließlich: „Jungfrau und Dirn in einem,
das ist viel. Laßt dieses Mädchen heute Nacht, io
sicherer Bewachung, mir aufs Schloß bringen."
Einer der Rate
Unerhörtes Verlangen!
Bürgermeister
Als ich dann ehrfurchtsvoll ihm sage, daß es
ihm freisteht, durch Gnade den strengen Lauf des
Rechtes abzumildern, daß aber Delinquentin zu-
nächst dem Schutz nicht minder wie der Pein
des Kerkers anvertraut ist, da wendet er sich ab
und sagt zu Hans von Waldheim, seinem Ober-
sten: „die Luft ist schwül hier, schlechter Dünste
voll, die Menschen unfreundlich, hängen klein-
lich an veralteten Rezepten, mit denen sie die
große Krankheit ,Leben' behandeln wollen — ich
habe wenig Lust, mich und wer nach mir kommt,
für alle Zeit an diese Mauern zu binden und
diesen grauen Häuserhaufen, wie die RatSherreo
wollen, jetzt Hauptstadt mir zu heißen." — Und
all dies war für mich gesprochen, Kinder.
Elard Blumerstetten
Ihr wart mit Eurem Nein zu rasch, hat doch
manche Stadt ihrem Fürsten schöne Frauen ins
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