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s»
Emern in sonders liehen Herren vnd fteundt Herrn
WiiboldcnPirckheymer/ wünsch ich Albrecht Dürer/Heplvnd seligkeyt gün-
stiger Herr vn steundk/man hat bißher in vnserrr deutschen landen/ vil geschick-
ter jungen /Zu der kunsi der malerey gechan / die man an allen grundt vnd ah
lcpn auß eynem täglichen brauch geirrt hat / sind dir selben also im vnuerstand
wie eyn wilder vnbcschnitmcr bawm auss erwachsen/Wie wol eckch außjnen
durch stetig Übung eyn frcye Hand erlangt, also daß sic ihre werck gewaltiglich aber vnbedechtlich/
vnd allem nach jrcnr wolgcfallen gemacht Haben/So aber die vcrstendigen nialer vnd rechte Än
sincr / soichs vnbcsunnen werck gesehen / haben sie vnd Nit vnbillig diser leut blintheyt gelacht / die
wcyicyncm rechten verstandtnichts vnangenemer Zu sehen ist / dann falscheyt im gcmel /vnange-
sehen ob auch das mit allem fleiß gcmaiet wirdet/ Das aber solche maler wolgesallen in jren yr-
thunibeit gchabk/isi allcyn vrsachgewest/dz sie die kunsi der Messung nit gelernt haben/an die keyn
rechter werckman werden oder fein kan/ Äas aber jr meysier schuld gewest die solche kunst selbe nit
gekündt haben / Die weyl a ber die der recht gründ ist aller malerey / hab ich mir fürgenomen allen
kunstbegirigcn jungen eyn ansang Zusiellen/vn vrsach zugebm damit sie sich der mcssunge Zirckeis
vnd richtscheit/vilderwindm vnd daraus die rechten warheyt erkennen vnnd vor äugen sehen mö-
gcn/dauut sic nit alleyn Zu künsten begirig werden sonder auch Zu eynem rechten vnd grossem ver-
stand! komm mögen/ Vnangcschrn dae itzkbey vnsvnndin vnftrn zciten diekunsi der malerey/
durch etliche seer veracht vnd gesagt will werden/ die dine zu Abgötterey/danneyn ycglich Christen
mmsch/wirdtt durchgemel oder bildnuß als wenig z»r eynem assterglauben gczogcn/alseyn stum-
mer man Zu eynem mord/ darumbdaser eyn massen an seiner feyttn tregk/müst warlich eyn vn-
uerstcndig menfch sein/der gemel/Holtz oder sieyn »nbeken wölt/ Bammb gemel mehr besserung
dann crgernus bringt / so das erbarlich künstlich vnnd woll gemacht ist/ In was eren vnd wirden
aber dise kunsi bey den Krichen vnnd Römern gewest ist/ zeygen die alten bücher genugsam an /
Wie wol sie nachfolgent gar verloren vnd ob tausenk jaren verborgen gewesi/vnd erst in zweyhum
dert jare wider durch die Walhen an tag gebracht ist worden/ Dan gar leichtiglich verlieren sich die
künst/aber schwerlich vnd durch lange zeik werden sie wider erstrnden/Demnach hossich diß mein
fürncmcn vnnd vnderweysung /werde keyn versiendiger dadelen/ die weyl es aus eyner guten mey-
nungvnd allen kunsibcgirigen Zu gut geschieht/ vnd auch nichtalleyn den malern/ sonderGold»
schmiden /Bildhawercn Stepnmetzen Schrepnern vnndaüen den/so sich des maß gebrauchen
dienstlich sein mag/ ist niemand gezwungen sich diser meiner leer zu brauchen / ich weyß aberwoll
wer sich der vnderstern / wirdck nit allcyn eynen gründtlichen anfang darauß fassen / sonder durch
den täglichen brauch/ zu eynem grossem verstand reychen/ weykcr suchen vnd gar vil mehr dann
ich itzt anZeyg erfinden/ Aie weyl ich aber günstiger Herr vnnd stcundt weyß/ dasjreynliebhaber
aller künst seyt/ hab ich euch dises büchlein aussonderer Zuneygung vnd frcüuklichenwillen zuge-
schriben/nit darumb das ich vermeynt ich hek euch was groß oder jumeffenlichs damit bewisen/
Sonder das jr daraus meinen gencygten vnd guten willen versten vnnd ermessen möchk/ ob ich
euch gleichwol mit meinen wercken nit sonders crschießlrch scyn mag / das dannoch mein gemük
alzeit bereyr were/euch ewer gunst vnd lieb sojr Zu mir tragt mit gleicher Widerlegung zubeZalen.
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Emern in sonders liehen Herren vnd fteundt Herrn
WiiboldcnPirckheymer/ wünsch ich Albrecht Dürer/Heplvnd seligkeyt gün-
stiger Herr vn steundk/man hat bißher in vnserrr deutschen landen/ vil geschick-
ter jungen /Zu der kunsi der malerey gechan / die man an allen grundt vnd ah
lcpn auß eynem täglichen brauch geirrt hat / sind dir selben also im vnuerstand
wie eyn wilder vnbcschnitmcr bawm auss erwachsen/Wie wol eckch außjnen
durch stetig Übung eyn frcye Hand erlangt, also daß sic ihre werck gewaltiglich aber vnbedechtlich/
vnd allem nach jrcnr wolgcfallen gemacht Haben/So aber die vcrstendigen nialer vnd rechte Än
sincr / soichs vnbcsunnen werck gesehen / haben sie vnd Nit vnbillig diser leut blintheyt gelacht / die
wcyicyncm rechten verstandtnichts vnangenemer Zu sehen ist / dann falscheyt im gcmel /vnange-
sehen ob auch das mit allem fleiß gcmaiet wirdet/ Das aber solche maler wolgesallen in jren yr-
thunibeit gchabk/isi allcyn vrsachgewest/dz sie die kunsi der Messung nit gelernt haben/an die keyn
rechter werckman werden oder fein kan/ Äas aber jr meysier schuld gewest die solche kunst selbe nit
gekündt haben / Die weyl a ber die der recht gründ ist aller malerey / hab ich mir fürgenomen allen
kunstbegirigcn jungen eyn ansang Zusiellen/vn vrsach zugebm damit sie sich der mcssunge Zirckeis
vnd richtscheit/vilderwindm vnd daraus die rechten warheyt erkennen vnnd vor äugen sehen mö-
gcn/dauut sic nit alleyn Zu künsten begirig werden sonder auch Zu eynem rechten vnd grossem ver-
stand! komm mögen/ Vnangcschrn dae itzkbey vnsvnndin vnftrn zciten diekunsi der malerey/
durch etliche seer veracht vnd gesagt will werden/ die dine zu Abgötterey/danneyn ycglich Christen
mmsch/wirdtt durchgemel oder bildnuß als wenig z»r eynem assterglauben gczogcn/alseyn stum-
mer man Zu eynem mord/ darumbdaser eyn massen an seiner feyttn tregk/müst warlich eyn vn-
uerstcndig menfch sein/der gemel/Holtz oder sieyn »nbeken wölt/ Bammb gemel mehr besserung
dann crgernus bringt / so das erbarlich künstlich vnnd woll gemacht ist/ In was eren vnd wirden
aber dise kunsi bey den Krichen vnnd Römern gewest ist/ zeygen die alten bücher genugsam an /
Wie wol sie nachfolgent gar verloren vnd ob tausenk jaren verborgen gewesi/vnd erst in zweyhum
dert jare wider durch die Walhen an tag gebracht ist worden/ Dan gar leichtiglich verlieren sich die
künst/aber schwerlich vnd durch lange zeik werden sie wider erstrnden/Demnach hossich diß mein
fürncmcn vnnd vnderweysung /werde keyn versiendiger dadelen/ die weyl es aus eyner guten mey-
nungvnd allen kunsibcgirigen Zu gut geschieht/ vnd auch nichtalleyn den malern/ sonderGold»
schmiden /Bildhawercn Stepnmetzen Schrepnern vnndaüen den/so sich des maß gebrauchen
dienstlich sein mag/ ist niemand gezwungen sich diser meiner leer zu brauchen / ich weyß aberwoll
wer sich der vnderstern / wirdck nit allcyn eynen gründtlichen anfang darauß fassen / sonder durch
den täglichen brauch/ zu eynem grossem verstand reychen/ weykcr suchen vnd gar vil mehr dann
ich itzt anZeyg erfinden/ Aie weyl ich aber günstiger Herr vnnd stcundt weyß/ dasjreynliebhaber
aller künst seyt/ hab ich euch dises büchlein aussonderer Zuneygung vnd frcüuklichenwillen zuge-
schriben/nit darumb das ich vermeynt ich hek euch was groß oder jumeffenlichs damit bewisen/
Sonder das jr daraus meinen gencygten vnd guten willen versten vnnd ermessen möchk/ ob ich
euch gleichwol mit meinen wercken nit sonders crschießlrch scyn mag / das dannoch mein gemük
alzeit bereyr were/euch ewer gunst vnd lieb sojr Zu mir tragt mit gleicher Widerlegung zubeZalen.