Igß VIII. Bilder aus Leben und Tod. Vie Gräberstraßen
und bis jetzt an sicheren Belegen fehlt — an eine Hauswand ge-
schrieben: SoUoma Oomora!
Einen Liebhaber zog es nach Pompeji, das Maultier ging ihm
zu langsam, verzweifelt bricht er in den Seufzer aus:
kenntest du, o Maultiertreiber, meiner Liebe heiße Flammen,
Nähmest du dich mehr zusammen, brächtest flink mich nach Pompeji,
wo mein süßes Liebchen weilt.
Allerlei Hindernisse lassen folgende verslein voraussetzen:
Nllen Liebenden heil! Fluch dem, der die Liebe nicht kennet!
Zweimal aber verflucht sei, wer zu lieben uns wehrt!
Venn auch hier gilt die Wahrheit des auf einer pompejanischen
wand zu lesenden Spruches:
wer niemals noch ein Weib geliebt, der ist kein rechter Mann!
Über das „der Liebe wehren wollen" tröstet sich ein anderer
Schreiber mit den Morten:
wer Liebende wirklich bewachen will,
Der binde die winde,
ver heiße dem Auell, daß er stehe still!
Einen mehr pointierten als logischen Kat geben die Verse:
von heißen Bädern bleibe fern, wer sich der Liebe will ergeben,
Venn niemand hat das Feuer gern, wen einmal es gebrannt im Leben.
Einseitiger Liebesbrand als bittere Strafe tritt uns entgegen
in folgendem Fluch:
Wer mein Mädchen gedenkt zu verführen, den brenne die Liebe
Gänzlich entzwei, wenn allein einsamen Berg er ersteigt.
Venn häufig mochte der in folgender kurzer Klage sich aus-
sprechende Kummer sein:
kestitutus hat ost gar viele Mädchen betrogen.
vielleicht gehörte die Urbana dazu, von der eine andere Zeile
sagt: „kestitutus schlief hier allein und sehnte sich nach seiner
Urbana."
Berechtigte Eifersucht dagegen scheint der Anlaß zu sein, folgen-
des Distichon des Propertius der Wand anzuvertrauen:
Jetzt ist frisch noch der Zorn, jetzt heißt es, die Lache beenden:
Ist erst vergangen der Lchmerz, kehret die Liebe zurück.
Umgekehrte Gefühle atmen aus den Worten:
D Mädchen, die du so schön bist! Mich schickt zu dir, der dein ist.
Lebe wohl!
und bis jetzt an sicheren Belegen fehlt — an eine Hauswand ge-
schrieben: SoUoma Oomora!
Einen Liebhaber zog es nach Pompeji, das Maultier ging ihm
zu langsam, verzweifelt bricht er in den Seufzer aus:
kenntest du, o Maultiertreiber, meiner Liebe heiße Flammen,
Nähmest du dich mehr zusammen, brächtest flink mich nach Pompeji,
wo mein süßes Liebchen weilt.
Allerlei Hindernisse lassen folgende verslein voraussetzen:
Nllen Liebenden heil! Fluch dem, der die Liebe nicht kennet!
Zweimal aber verflucht sei, wer zu lieben uns wehrt!
Venn auch hier gilt die Wahrheit des auf einer pompejanischen
wand zu lesenden Spruches:
wer niemals noch ein Weib geliebt, der ist kein rechter Mann!
Über das „der Liebe wehren wollen" tröstet sich ein anderer
Schreiber mit den Morten:
wer Liebende wirklich bewachen will,
Der binde die winde,
ver heiße dem Auell, daß er stehe still!
Einen mehr pointierten als logischen Kat geben die Verse:
von heißen Bädern bleibe fern, wer sich der Liebe will ergeben,
Venn niemand hat das Feuer gern, wen einmal es gebrannt im Leben.
Einseitiger Liebesbrand als bittere Strafe tritt uns entgegen
in folgendem Fluch:
Wer mein Mädchen gedenkt zu verführen, den brenne die Liebe
Gänzlich entzwei, wenn allein einsamen Berg er ersteigt.
Venn häufig mochte der in folgender kurzer Klage sich aus-
sprechende Kummer sein:
kestitutus hat ost gar viele Mädchen betrogen.
vielleicht gehörte die Urbana dazu, von der eine andere Zeile
sagt: „kestitutus schlief hier allein und sehnte sich nach seiner
Urbana."
Berechtigte Eifersucht dagegen scheint der Anlaß zu sein, folgen-
des Distichon des Propertius der Wand anzuvertrauen:
Jetzt ist frisch noch der Zorn, jetzt heißt es, die Lache beenden:
Ist erst vergangen der Lchmerz, kehret die Liebe zurück.
Umgekehrte Gefühle atmen aus den Worten:
D Mädchen, die du so schön bist! Mich schickt zu dir, der dein ist.
Lebe wohl!