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196

"54-

Thüren.

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Säulen.

156-

Kapitell.

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3) Von Thüren find auch nur geringe Fragmente erhalten. In Labranda
zeigen die 6,17 m hohen Gewände reiche Profilirungen, nach Art der Architrave
dreifach abgeplattet und mit Perlftäben, Echinos-Leiften und Kehlen eingefafft.

4) Die Säulen find, wie bei der jonifchen Ordnung, dreifach gegliedert, indem

fie aus Bafis, Schaft und Kapitell beliehen; fie find
nicht nach der Cella-Wand geneigt geftellt, fondern
abfolut lothrecht und von ähnlich fchlanken Ver-
haltniffen, wie die jonifchen bei geringer Verjün-
gung und Entafis.

Der untere Säulendurchmeffer geht in der
Säulenhöhe (Bafis und Kapitell eingerechnet)

beim Olympiion in Athen........ 84/ö-mal

» Monument des Lyfikrates...... 107/ii »

» Zeus-Tempel in Labranda ...... 9'/2 »

» Tempel des Claudius Cäsar in Ephefos . IOV2 " auf.

Der obere Durchmeffer ift um '/' bis x/e klei-
ner, als der untere. Die Bafis ift gewöhnlich die
attifch-jonifche auf quadratifcher Plinthe; die Gliede-
rungen find bald glatt, bald mit Ornamenten ge-
ziert — Riemengeflechte oder Lorbeerblätter be-
decken dann die Pfühle. Sie ift einfchliefslich der Plinthe gleich oder etwas höher,
als der untere Säulenhalbmeffer.

Den Schaft der Säule umgeben nach jonifcher Weife 24 Hohlftreifen von halb-
kreisförmigem Ouerfchnitt, die

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durch Stege von einander ge-
trennt find und oben und unten
bogenförmig fchliefsen. In La-
branda u. a. O. wird ein Theil
»der Hohlftreifen durch kleine In-
fchrifttafeln unterbrochen, auf
denen die Namen der Wohlthä-
ter flehen, auf deren Koften die
Säulen errichtet und vollendet
wurden, und deren Inhalt z. B.
lautet:
»Leon Kointos, Sohn des Leon, weihte als Stefanoforos,
wie er verfprochen, diefe Säule, fammt Bafe und Kapitell.«
Am Lyßkrates-Monumente endigen die Canneluren ausnahmsweife in der Form
umgefchlagener Blätter; ein glatter Einfchnitt zwifchen diefen und den unteren
Kelchblättern des Kapitells war wohl urfprünglich mit einem Metallreifen ausgefüllt.
Ein Aftragal, Rundftäbchen mit Plättchen, erfteres an einer Säule in Milet mit
Perlen geziert, oder wie am Olympiion als Umfchlag gebildet, trennt den Schaft
vom Kapitell.

»Erhabener und fchlanker«, nach Vitruv, als das jonifche, indem feine Höhe
einfchliefslich Abacus, aber ohne Aftragal, wenig mehr als der untere Durchmeffer
des Säulenfchaftes beträgt, ift das Kapitell hauptfächlich durch die Kelchform
charakterifirt.
 
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