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Lehrs, Max; Stadtbibliothek <Zürich> [Editor]; Heitz, Paul [Editor]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 4): Über einige Holzschnitte des fünfzehnten Jahrhunderts in der Stadtbibliothek zu Zürich — Straßburg, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.7389#0008
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NDE Mai 1904 fand ich in der Züricher Stadtbibliothek eine Handschrift
des fünfzehnten Jahrhunderts, die mir wegen der darin eingeklebten,
teilweise ziemlich frühen und sämtlich unbeschriebenen Holzschnitte
besonders wertvoll und wichtig schien. Paul Heitz in Straßburg
ließ die Blätter reproduzieren und das Kolorit des Originals sehr
genau von Künstlerhand nachbilden. Er bat mich dann, einen kurzen,
erläuternden Text dazu zu schreiben, und ich erfülle diesen Wunsch gern, weil es sich
darum handelt, eine Anzahl wichtiger und bisher ganz unbekannter Denkmale des
älteren Formschnittes den weiteren Kreisen der Fachgenossen zugänglich zu machen.1 Ein
innerer Zusammenhang besteht freilich nicht zwischen den Blättern, die vier verschiedenen
Künstlerindividualitäten angehören, und sie haben nur das Gemeinsame, daß sie die
schützende Hülle eines Buches im Sturm der Zeiten vor Vernichtung bewahrte.

Die Handschrift selbst ist schon 1889 von J. Werner im Anzeiger für Deutsches
Altertum und deutsche Literatur, Bd. XV, pag. 140—14^, besprochen worden. Von
den Holzschnitten wird aber nur gesagt, daß in das Manuskript und auf die Innen-
seiten der beiden Deckel verschiedene Xylographa geklebt seien, und anscheinend
mit Bezug auf die darunter befindliche Planetenfolge — auf den Artikel Sotzmanns
im Serapeum III, pag. 184—188. hingewiesen. Sotzmann spricht jedoch nicht von
dieser Planetenfolge, sondern von dem größeren, niederländischen Blockbuch im Ber-
liner Kabinett/

1 Verlagshandlung hat sich die größte Mühe gegeben, den Eindruck der Originale in der Reproduktion
'y^u V 1 Senau zu treffen. Da die Abbildungen aber fertig vorlagen, bevor ich den Text schrieb, möchte ich ausdrück-
lich betonen, daß ich die Unterdrückung der Aufschriften von alter Hand und die Ergänzung der Einfassungslinien, wo
sie im Original fehlen, bei Reproduktionen von Bilddrucken zu wissenschaftlichen Zwecken nicht für zuliissig halte und
die Verantwortlichkeit dafür ablehnen muß.

Vergl. F. Lippmann, Die sieben Planeten (Internationale Chalkographische Gesellschaft 1895), p. 7, Serie C.
 
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