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Ebers, Georg [Gefeierte Pers.]
Aegyptiaca: Festschrift für Georg Ebers zum 1. März 1897 — Leipzig, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.7#0127
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Eine neue Sammlung von Liebesliedern.

Wilhelm Spiegelberg.

Die Litteraturgattung, deren erste Bekanntschaft wir dem Scharf-
sinn Masperos1 verdanken, kann ich jetzt um ein weiteres wichtiges
Stück vermehren. Auf einer grossen Scherbe des Museums zu Gizeh
(Xr. Γ>84) findet sich in den schönen, freilich etwas verblassten hiera-
tischen Schriftzügen der Dynastie XIX—XX der hier mitgeteilte
Text, unter welchem noch die Spuren einer alteren Aufschrift gelegent-
lich recht störend hervorschauen. Sind wir doch in der fünften Zeile
sogar in der Lage, festzustellen, dass unser Ostraeon vorher mit den
bekannten Unterweisungen des Amenemhet2 beschrieben war. In-
dessen kann die umstehend mitgeteilte hieroglyph i seh e Umschrift bis
auf unwesentliche Einzelheiten für sicher gelten.

Die ersten Zeilen sind so verstört, dass sich erst von Zeile 5 an
eine fortlaufende Übersetzung geben lässt. Ich habe dabei versucht,
die Lücken hier und da zu ergänzen.3

Übersetzung.
Erstes Lied.*

„Ich steige nach deinem "Willen5 in's Wasser,

Ich komme heraus mit einem roten, herrlichen Fischfi in meiner

Hand7 für dich.
..........komm und sieh mich an!"

' Etudes égyptiennes I, 21;
'■ Man erkennt deutlich: ■»

n*Mi

* In der Übersetzung ist Unsicheres — und daran fehlt es hei einem poetischen
l'-Nttì nicht — durch si-.ìii-:ì_ì;1 Lecri-ntil-ii l>n;d; gekennzeichnet.

1 Wie man aus der hieroglyph!sehen Umschrift «-«'ul-n k.inn, ist es nicht ganz
sieher, dass mit Zeile 5 ein neues Lied beginnt.

1 <>;μλκ. 6 Im Text ist von einer besonderen Fischart (Wt) die Rede.

' Wijrüioh: „auf meinen Fingern".
 
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