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Viertes Kapitel

einem Ganzen verschmolzen sind, das so aussehen soll, als ob
das eine Ende von B einfach zylindrisch aufgetrieben worden
wäre (allerdings mit erheblich verstärkter Wanddicke). Das-
Glas muß auf diesem Zylinder so gleichförmig wie möglich
verteilt sein und die Länge dieses Teiles, von d bis zu der
anfangs verengten Stelle, darf nicht größer sein als die Breite ,
der größten Besenflamme des Gebläses, damit man die gesamte
hier vereinte Glasmasse auf einmal erhitzen kann. Ehe dies-
geschieht, ersetzt man den in die eine Öffnung des Glasrohres
gesteckten Stopfen durch einen solchen, der von einem kurzen,
engen Glasrohre durchsetzt wird. Dann schmilzt man die
Spitze a ab, schließt also die Röhre auf dieser Seite, um
weiterhin von der anderen Seite her hinein zu blasen. Man
rundet das soeben geschlossene Ende, wie es in Ziffer 3 dieses
Kapitels beschrieben ist, und richtet nun eine möglichst große-
Flamme mit vollem Luft- und Gaszutritt gegen das Röhren-
ende, so daß die ganze Glasmasse, die man hier gesammelt
hat,' eingehüllt wird. Das Glas läuft allmählich zusammen..
Das Rohr, welches den Hals bilden soll, darf hierbei an der
Stelle d nicht zu heiß werden, sonst gibt es nach, und die-
Kugel setzt dann leicht schief an.
Die Lage, in der man die erhitzte Glasmasse halten muß,,
hängt von ihrer Größe ab; ist sie nicht allzu groß, so darf
man die Röhre wie gewöhnlich in wagrechtei’ Lage halten (man
muß dann freilich unter Umständen die Umdrehung etwas be-
schleunigen). Ist die Glasmasse dagegen groß, so kann es
nötig werden, daß man das Ende B nach unten, die Kugel
also senkrecht nach oben hält; um hierbei eine Anhäufung
des Glases um d herum zu vermeiden, hebt-man von Zeit zu
Zeit das Ende B und läßt die Flamme mehr von unten wirken,.
Will das Glas zusammenfallen — was leicht geschieht, wenn
man schon zu dünn aufgeblasen hat —, so nimmt man
es aus der Flamme und bläst es vorsichtig wieder in die
richtige Gestalt, wobei das Rohr in senkrechter Stellung ge-
dreht wird. Wenn man diesen Prozeß lange fortsetzt, um
eine regelmäßige Verteilung des sich sammelnden Glases zu
fördern, so ist es gut, die heißen Glasmassen von Zeit zu Zeit
aus der Flamme zu nehmen und durch mäßiges Blasen etwas
auszudehnen. Hat man schließlich eine ganz regelmäßige.
 
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