Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
99r

Zd fähig warst/ dein Herz mir zu entreiss
i», sen, das so heilige Banden an mich
A, ketteten. Was hab ich dir gethan,
„ Undankbare! daß du mich so greuzloß
„ elend machen mußtest. Sag, welche
A, Vorzüge hatte denn der, den du dein
,, Herz gabst, gab er dir wohl je Pro-
„ ben der Liebe und Freundschaft, die
„ ich dir gab? arbeitete er auch, um dich
„ und deine Kinder zu nähren, der E-
„ lende ! O wer hätte es je gedacht/ daß
,, ich dir diese Vorwürfe machen müßte»
„ Aber nein, Therese, wenn du mich
„ ohne Grenzen , ohne Rettung elend
„ machst, so will ich dir keine Stunde
verbittern, sey glücklich, wann du eS
„ so seyu kannst/ und dein eigenes Herz
„ dich nicht zurückführn; wenn dein Selbst-
„ gefühl die Beleidigung nicht rächet, die
du mir zufügtest, so glaube daß ste
„ Fremond nie rächen wird. War eS
„ sein Verhängniß, von denen verrathen
„ zu werden, die ihn die theuersteu wa-
reu, so überlasse ihm seinem Schicksa-
„ le, und sey glücklich, und wenn einmal
„ Fremond nicht mehr ist, und du bist
„ noch fähig, eine Thräne für «inen Re->
„ dlichen zu weinen, so versage seine Aschr
^doch
 
Annotationen