4 2 Schläfenwindungen.
Es sind im Vorstehenden fünf Schläfenwindungen unterschieden
worden. Wie schon erwähnt sind aber keineswegs immer alle zugleich
oder gleichmässig entwickelt und um sich zurecht zu finden ist es daher
sehr zweckmässig, nach dem Vorschlage von Bischoff zuerst diejenigen
Windungen ins Auge zu fassen, die am wenigsten Variationen unter-
liegen, um von hier aus die übrigen zu suchen. Constant sind nun
aber: 1. an der lateralen obern Fläche des Schläfenlappens der gyrus
temporalis superior s. inframargmaMs, der durch die Sylvisehe Spalte
und die obere Schläfenfurche fast immer deutlich begrenzt erscheint.
Ebenso ist '2. an der untern Fläche und am medialen Rande des
Schläfenlappens der zungenförmige Lappen und der gyrus Hippo-
campi stets deutlich unterscheidbar, medianwärts begrenzt durch die
fissura Hippocampi (Ii), lateralwärts durch die fissura temporo - occipi-
talis inferior. Was nun zwischen dieser letztgenannten Spalte einerseits
und der fissura temporalis superior andererseits liegt, das ist in sehr
verschiedener Weise entwickelt. Bald sind in diesem Räume zwei mit
den vorgenannten mehr oder minder parallele Furchen unterscheidbar,
wodurch also drei Windungen abgetheilt werden, bald ist nur eine
Furche erkennbar und damit also auch nur zwyci Windungenl). Es
lassen sich demnach sowohl am Hinterhaupt - als am Schläfenlappen
fünf sagittal verlaufende Windungen unterscheiden. Zwei davon, die
gyri occipito-temporalcs, gehören beiden Lappen gemeinschaftlich an und
es hat daher ein jeder der genannten Lappen nur drei eigenthüinliche,
in der angegebenen Richtung verlaufende Windungszüge und nur je
einer dieser, nämlich der gyrus occip. primus und gyrus temporalis su-
perior, stellen ausser Zusammenhang, während der zweite und dritte
jeder Gruppe unmittelbar oder mittelbar in einander übergehen.
E. Mediale Fläche des Stirn-, Scheitel- und Hinter-
hauptlappens.
Nachdem die Stirn-, Scheitel - und Hinterhauptsläppen im Einzel-
nen betrachtet sind, ist es nöthig, noch einen Blick auf die mediale
Fläche zu werfen, deren Furchen und Windungen über mehrere der
genannten Lappen zugleich sich erstrecken und daher im Zusammen-
hang betrachtet werden müssen.
]) Siehe hierüber insbesondere meine Abbildungen des Gehirns vom acht-
und neunmonatlichen Fötus im Archiv für Anthropologie Bd. III, Heft 3.
Es sind im Vorstehenden fünf Schläfenwindungen unterschieden
worden. Wie schon erwähnt sind aber keineswegs immer alle zugleich
oder gleichmässig entwickelt und um sich zurecht zu finden ist es daher
sehr zweckmässig, nach dem Vorschlage von Bischoff zuerst diejenigen
Windungen ins Auge zu fassen, die am wenigsten Variationen unter-
liegen, um von hier aus die übrigen zu suchen. Constant sind nun
aber: 1. an der lateralen obern Fläche des Schläfenlappens der gyrus
temporalis superior s. inframargmaMs, der durch die Sylvisehe Spalte
und die obere Schläfenfurche fast immer deutlich begrenzt erscheint.
Ebenso ist '2. an der untern Fläche und am medialen Rande des
Schläfenlappens der zungenförmige Lappen und der gyrus Hippo-
campi stets deutlich unterscheidbar, medianwärts begrenzt durch die
fissura Hippocampi (Ii), lateralwärts durch die fissura temporo - occipi-
talis inferior. Was nun zwischen dieser letztgenannten Spalte einerseits
und der fissura temporalis superior andererseits liegt, das ist in sehr
verschiedener Weise entwickelt. Bald sind in diesem Räume zwei mit
den vorgenannten mehr oder minder parallele Furchen unterscheidbar,
wodurch also drei Windungen abgetheilt werden, bald ist nur eine
Furche erkennbar und damit also auch nur zwyci Windungenl). Es
lassen sich demnach sowohl am Hinterhaupt - als am Schläfenlappen
fünf sagittal verlaufende Windungen unterscheiden. Zwei davon, die
gyri occipito-temporalcs, gehören beiden Lappen gemeinschaftlich an und
es hat daher ein jeder der genannten Lappen nur drei eigenthüinliche,
in der angegebenen Richtung verlaufende Windungszüge und nur je
einer dieser, nämlich der gyrus occip. primus und gyrus temporalis su-
perior, stellen ausser Zusammenhang, während der zweite und dritte
jeder Gruppe unmittelbar oder mittelbar in einander übergehen.
E. Mediale Fläche des Stirn-, Scheitel- und Hinter-
hauptlappens.
Nachdem die Stirn-, Scheitel - und Hinterhauptsläppen im Einzel-
nen betrachtet sind, ist es nöthig, noch einen Blick auf die mediale
Fläche zu werfen, deren Furchen und Windungen über mehrere der
genannten Lappen zugleich sich erstrecken und daher im Zusammen-
hang betrachtet werden müssen.
]) Siehe hierüber insbesondere meine Abbildungen des Gehirns vom acht-
und neunmonatlichen Fötus im Archiv für Anthropologie Bd. III, Heft 3.