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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0102

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ACHTES KAPITEL.

PHOTOCHEMISCHE STUDIEN
DER NATURFORSCHER DES 17. JAHRHUNDERTS
RIS RESTUSCHEFF, DER IM JAHRE 1725 DIE
LICHTEMPFINDLICHKEIT DER EISENSALZE ENT-
DECKTE UND DIE RÜCKLÄUFIGKEIT DES PRO-
ZESSES IM DUNKELN REORACHTETE.

Die Naturforscher des 17. Jahrhunderts griffen zuerst die an
der Pflanzenwelt durch das Licht hervorgerufene Veränderungen auf.
Ray war einer der ersten, welche (1686) die grüne Farbe der
Blätter dem Einflüsse des Sonnenlichtes zuschrieben und hierbei
die Wirkung des Lichtes von jener der Luft unterschieden1). Andere
Autoren vor Ray, wie Grevius (Anatomia plantarum), Schar-
roc (Histor. Propagat. Vegetabilium usw.), sahen die Luft als die
Ursache der grünen Farbe an und nach J. V o s s i u s (De lucis
natura et proprietate, 1662) war nur die Wärme die Ursache, warum
Pflanzen und Tiere in sonnigen Gegenden lebhaft gefärbt sind2).

Die Tatsache, daß durch das Licht das Bleichen von Leinen usw.
wesentlich befördert wird, war schon im Altertum bekannt und zwar
nicht nur den Griechen und Römern, sondern auch den alten Ägyp-
tern und Indern. Über die hierbei auftretenden Erscheinungen machte
der Akademiker Ed. Mariotte (geb. 1666, gest. 1684) zutreffende
Beobachtungen. In seinem „Traite de la nature des couleurs“, Paris
1688, sagt er: „Es gibt viele gelbe und dunkle Materien, welche sich

1) Ray, Historia Plantarum. Londini 1686. I, S. 15. Die Ursache, daß die
Pflanzen im Finstern ihre grüne Farbe verlieren, schreibt er mehr dem Mangel an
Licht, als an Luft und Wärme zu. Dies zeigen seine Worte: „Nobis tarnen non tarn
aer quam lumen luminisve actio coloris in plantarum foliis viridis causa esse videtur“
.... „Ad hunc autern colorem inducendum non requiritur calor.“ — Die nähere Be-
schreibung dieser Versuche s. Bancrofts „Färbebuch“ (Deutsche Ausgabe, 1817.
I, 86).

2) Goethes „Geschichte der Farbenlehre“ (Hempelsche Ausgabe), XXXVI,

S. 191.
 
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