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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 1) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27415#0262

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ACHTZEHNTES KAPITEL.

SPEZIELLE UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE WIR-
KUNG DES LICHTES AUF FARBSTOFFE UND OR-
GANISCHE VERBINDUNGEN (1824 BIS 1835).

In Jacob Rouxs „Die Farben. Ein Versuch über Technik
alter und neuer Malerei,“ 1824, wird hingewiesen, daß die Ursache
des Nachdunkeins, Entfärbens (Verbleichen) und Rissigwerdens der
Ölgemälde teils im Gebrauche künstlich bereiteter Öle, teils in der
Wahl und in den Verbindungen der Farbenkörper zu suchen ist.
Als sehr unhaltbar bezeichnet Rouxs den Karmin, wogegen er den
Krapplack die haltbarste unter den pflanzlichen Farben nennt.

Er bedauert, daß die Maler, Rubens und einige andere aus-
genommen, sich um die genaue Kenntnis der Farben nicht bemüh-
ten und daß selbst an vielen Gemälden späterer Künstler, z. B. an
den Porträten Graffs (*1736, f 1813) die Farben teils zersprungen
und verblichen, teils nachgedunkelt sind. Über die Veränderlichkeit
von Malerfarben im Lichte finden sich bei späteren Autoren noch
mannigfaltige Andeutungen ß.

Jean Boussingault teilte 1825 aus Santa Fe de Bogota, wo
viel Orlean bereitet wurde, einiges über das nähere chemische Ver-
halten dieses Farbstoffes mit und erzählt, daß die Indianer und Ca-
raiben wohl auch mit einem Gemisch von Fett und Orlean sich die
Haut färben, daß diese aber den C h i c a (Farbstoff aus Bignonia 1

1) Montabert fand Gutti, Chromgelb, Indigo usw. in W a c h s voll-
kommen haltbar, in Ölfarben aber nicht (Traite complet de la peinture. Paris 1829.
Bd. 8). Nach Knirim ist Zinnober in Wachsfarben, ebenso Drachenblut gegen
Luft und Licht haltbar (Die Malerei der Alten. 1839. S. 166). — GeorgeField
sagt, daß Karmin und Cochenille, welche sich an Licht und Luft rasch verändern,
ein halbes Jahrhundert unverändert bleiben, wenn man Luft und Licht ausschließt
(„Chromatographie.“ Weimar 1836). Vom Chromgelb sagt er (a. a. 0.), daß
es lange Zeit sich in der Sonne hält, aber durch unreine Luft dunkler wird; außerdem
erwähnt er noch viele Pigmente.
 
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