Achdeme weyland Herr Marggraf ^äuaräus?orcunsruszu Ba-
den Baden sein Land/ welches anjctzo insgemein die obere Marg-
X-ME grafschafft Baden genennet wird / so mit Schulden beladen hat-.
MOMA te, daß dessen Sequelkrstion bevorstunde, hataufunterthänigsteS
vieles Anruffen der Unterthanen / und denen ?sÄis des Hockfürstl.
Hauses gemäß / .Xnn» i,94. Herr Marggraf Ernst Friederich zu Baden«
Durlach nach vorgängig gepflogenem Rath mit Chur - und Fürstlichen Häu»
fern/ die obere Marggrafschaffc in Besitz genommen/diese ?olsllions Er-
greiffung auch solcher gestalt bey Kayserl. Majestät lexlrimiret/daß, unge-
achtet Herr Marggraf käusräus ^orrunsrus ^nno 1600. mit Tod abgan-
gen/ und über seine hinterlassene Herren Söhne/ Ertz - Hcrtzog ^Ibcrlur
von Oesterreich, und Hertzog Wilhelm zu Bayer»/ die Vormundschafft
mit grossem Nachdruck geführet/Sie dennoch nicht gut gefunden haben/die
SacheinlangerZeit durch den Weg Rechtens zu verfolgen/ bis endlich diese
Herren Söhne selbst allererst ^nno 1621. eine 8polien - Klage bey Kayserl.
Majestät an gcstcllet, auch gleich darauf ^nno 1622. eine kavoruble 8en-
renr, und noch in selbigen Jahr die völlige Kelkitution in ihr Land erlan-
get haben.
So bald aber Herr Marggraf Ernst Friedrich zu Baden - Durlach
die obere Marggrafschaffc in Besitz genommen halte/ war er bedachk/viele
Irrungen mit denen angräntzenden Reichs Ständen durch Vergleiche zu ver-
mittel»/ auch Geld zu Abtilaung derer am stärcksten getriebenen Schulden/
zu überkommen; Darum liesse er sich gleich in dem folgenden i Msten Jahr
mit weyland Hertzog Friedrichen von Würtemberg in Vergleich und eine
Tausch Handlung ei» / vermöge deren von Seiten Würtemberg dem Fürstl.
Badischen Hauß / welches damals, so viel die Lands Regierung betrifft,
in Baden Durlach allein bestünde, das Ambt Langensteinbach mit der Kel-
lercy Malsch und Pfleg Otterswier, auch andern kleinen Stücken mehr,
gegen zwey ansehnliche eigenthümlich-Baden-Durlachische Aemter, Al-
lensteig und Liebenzell/ abgegeben, und was, dem Beydcrseirs beliebten
Anschlag nach, diese beyde Aemter mehr ausmachen würden, mit baarem
Geld bezahlet, auch damit viele alte Strittigkeiten abgethan werden soll»
tcn. Jedoch, als kaum diese VrsLksten angcfangen waren, wurde bey
dem Hochlöbl. Cammer-Gericht zu Speyer ein Urtheil, in einem von wey-
land Herrn Marggraf Ltnlibcrro zu Baden ^nno 1560. anhängig gemach-
ten Lrocek, pudliciret / in welchen die Hertzoge zu Würtemberg, das
Fürstl. Hauß Baden-Baden in seinem hergebrachten fürs collcÄsnäi fer«
ners nicht zu mrbiren, conclemniret wurden. Aus diesem Urtheil und de-
nen vor dem Hochlöbl. Cammer Gericht verhandelten ersähe Herr
Marggraf Ernst Friedrich, daß dem Fürstl. Hauß Baden, neben dem fü-
rs colleÄsnäi, noch viele andere Iura in denen zum Tausch vorgeschlage-
nen Stücken zuständig wären; Und da diese hernach dennoch in Anschlag
gebracht wurden, gienge über denen Einwendungen gegen dem gemachten
Anschlag viele Zeit weg, und stunde er nicht weniger in Sorgen, daß, wei-
len das Fürstl. Hauß Würtemberg erst nach -Xnno 1560. das Closter Her-
rcnalb, worzu die Gefälle des Amts Langensteinbach und der Kellerey
A Malsch