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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl; Eggers, Friedrich [Editor]; Eggers, Karl [Editor]
Christian Daniel Rauch (Band 3,1) — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43148#0067
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Familienverkehr.

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ließ sich Niemand darauf ein, und den Verwandten gesellten sich
ferner Stehende, wie jene Ortspredigcr, welche dem lieben Landsmanne
bescheidene Proben der Ergebnisse der häuslichen Schlachtfeste in regel-
mäßigen Sendungen znkoinmen ließen. Fran Engelhardt Pflegte auch
Sülze bciznfügen, denn „ich erinnere mir noch, daß dieses eines Ihrer
Liebstes Essen war." —
Ranch konnte seinem Danke jedeSmal die Bemerkung hinznfügen,
daß der Inhalt der Sendungen mit Freunden nnd Landsleuten in
Gesundheit eonsumirt worden. Waren diese Jahre doch nach seinen
wiederholten Aenßernngen die gesundesten seines bisherigen Lebens.
Die Migräncanfülle waren in steter Abnahme. Nur die ischiatischen
Schmerzen hatten in den Jahren l831 und 1832 sommerliche Bade-
reisen nach Aachen erfordert.
Die erste Reise schloß sich an einen längeren Aufenthalt in
München, den Rauch über Regensburg nnd die Walhalla kommend,
im Interesse der hierhin bestimmten Werke zu nehmen hatte. König
Ludwig benutzte die Anwesenheit Ranch's, jetzt die Büste des Feld-
marschallls Wrcdc für die Walhalla zur sofortigen Ausführung des
Modelles zu bestellen. Ranch modcllirte sie im Laufe des Angnst im
fürstlichen Palast, stets in angenehmer Gesellschaft der fürstlichen
Familie. Aber schon während der Arbeit änderte König Ludwig seine
Absicht. Er will dem Fürsten ein Standbild setzen nnd beauftragt
Ranch mit der Skizze, welche in München begonnen und später in
Berlin vollendet wurde. Die Büste, in geringer Rechtswendung,
ohne Gewand, ward später für die Rnhmeshalle in München aus-
geführt. Ein Abguß im Ranchmuseum Nr. 166. Die Standbild-
skizze fand nicht den Beifall des Königs. Ranch hatte den Fürsten
auf dem linken Beine ruhend, das Haupt nach rechts gewendet, die
Arme vor dem Unterleib sich kreuzend, in beobachtender Stellung ge-
bildet. Die Uniformbekleidnng ward zum größten Theil durch den
Mantel bedeckt, der über der linken Schulter hängend unter den
rechten Arm hin vorne zusammen gehalten wird. König Ludwig fand
„in Beziehung auf das militärische Leben und den militärischen Geist
des Feldmarschalls die Stellung zu ruhig, oder vielmehr zu ruhend
 
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