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Einem, Herbert von
Goethe und Dürer — Hamburg: Schröder, 1947

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https://doi.org/10.11588/diglit.61707#0050
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worfen wurde, so blieb Ihnen keine andere Wahl, als entweder selbst zum
nordischen Künstler zu werden, oder Ihrer Imagination das, was ihr die
Wirklichkeit vorenthielt, durch Nachhülfe der Denkkraft zu ersetzen und
so gleichsam von innen heraus und auf einem rationalen Wege ein Grie-
chenland zu gebären.»- Schillers Briefe, hrsg. von Fritz Jonas, III, Nr. 730.
108. Vgl. hierzu Georg Weise, Die Aussprache über das Nordische in der
Kunst. - Zeitschrift für Deutschkunde 1935.
109. Das Datum 1500 ist freilich nicht unbezweifelt geblieben. Wölfflin
sagt mit Nachdruck: «Es gehört unbedingt in den Zusammenhang der ide-
alen italienischen Periode, gleichgültig, ob es nun noch in Venedig selbst
oder nachher in Nürnberg gemalt wurde.» Über die Kontroverse in der
Literatur vgl. 6. Aufl. von Wölfflins Buch S. 402. - Für die Datierung 1500
scheinen mir folgende Gründe zu sprechen: 1. der Röntgenbefund, daß die
Jahreszahl 1500 keinesfalls in späterer Zeit abgeändert wurde (Kat. 1925).
- 2. Van Manders Wiedergabe der Inschrift, der das Bild im Jahre 1577 in
der Silberstube des Rathauses von Nürnberg gesehen hat. Er nennt eben-
falls das Jahr 1500 (Karel von Mander, Das Leben der niederländischen
und deutschen Maler, hrsg. von Hanns Flörke, I, München 1906, S.93).-
- 3. Die freilich nicht mehr genau lesbare Inschrift auf der Kopie des Ger-
manischen Museums Nürnberg, die anscheinend mit der Inschrift des Ori-
ginales identisch ist, so daß wir schließen dürfen, die erneuerte Inschrift des
Münchener Bildes ist die genaue Wiedergabe der verlorenen alten Inschrift.
- 4. Der Typus des Bildes geht (worauf Jantzen zuerst hingewiesen hat)
nicht auf Italien, sondern auf nordische Vorbilder, den nordischen Salvator
Mundi zurück. Wir finden diesen Typus freilich auch im Süden, aber cha-
rakteristischer Weise nut bei Künstlern, die mit dem Norden Zusammen-
hängen (Justus van Gent, Antonello da Messina). Dürer steht den nordi-
schen Beispielen näher als den südlichen. - 5. Das Selbstbildnis ist typisch
für die Anfänge seiner Bemühung um das Schöne schlechthin. - Die Frage
der Datierung ist für die Beurteilung von Dürers Verhältnis zu Italien von
großer Bedeutung.
110. Italienische Reise, 12. Oktober 1786. - W. A. Abt. I, Bd. 30, S. 151.
in. Vgl. Kurt Bauch, Klassik, Klassizität und Klassizismus, Das Werk
des Künstlers, I, 1939/40, S. 430. - Ferner Hans Rose, Klassik als künst-
lerische Denkform des Abendlandes, München 1937. - Herbert v. Einem,
Besprechung des Roseschen Buches in den Göttingischen Gelehrten An-
zeigen 1938. - Richard Benz: Versuch über das Klassische, Imprimatur,
VII, 1936/37. - Wölfflin, Gedanken zur Kunstgeschichte, Basel 1940. - Vgl.
ferner das schöne Kapitel über das Klassische bei Theodor Hetzer, Dürers
Bildhoheit, Frankfurt 1939.
112. Literarischer Sansculottismus. - W. A. Abt. I, Bd. 40, S. 198.
113. Vgl. Italienische Reise, io.Nov. 1786.-W. A. Abt. I,Bd. 30, S. 112.

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